Gewerkschafter mit Image-Problem: SP- Spitzenkandidat Walter Ferk will Nagl stürzen

Gilt als "freundlich & offen", aber wenigen als Macher

Gewerkschafter mit Image-Problem: SP- Spitzenkandidat Walter Ferk will Nagl stürzen

Der am 16. November 1956 in Graz geborene Ferk ist im Umfeld der Partei groß geworden: Im Alter von 16 Jahren arbeitete er bei den Kinderfreunden mit und engagierte sich in der Sozialistischen Jugend sowie der Jungen Generation. 1986 fasste Ferk auf Bezirksebene Fuß: Er wurde SPÖ-Chef im Grazer Arbeiterbezirk Lend, zwei Jahre später erfolgte der Sprung in den Gemeinderat, dem er bis März 1998 angehörte, bevor er in den Stadtsenat wechselte. Hier ist Ferk seit der Wahl 2003 - bei der die SPÖ Federn lassen musste, für die Bereiche Feuerwehr und Katastrophenschutz, Bürgeramt, Geriatrische Zentren und Umwelt zuständig.

Neben seiner Tätigkeit auf Bezirks- und Gemeinderats- bzw. Stadtsenatsebene bekleidete Ferk auch die unterschiedlichsten Parteifunktionen: Von 1993 bis 1998 war er Personalsprecher des SPÖ-Klubs und von 1994 bis 1998 Organisationsreferent der Grazer Stadtpartei. Für die Finanzen seiner Partei war Ferk von 1998 bis 2001 zuständig. Im Broterwerb war Ferk seit 1983 beim Grazer Magistrat beschäftigt, vorerst als Jugenderzieher, ab 1985 als Mitarbeiter der damaligen SPÖ-Jugendstadträtin Ricarda Mandl-Kotal, von 1993 bis 1998 im Sozialamt, Referat für Sozialbauten.

Im April 2001 gewann Ferk eine Urabstimmung gegen die als prononciert links geltende Jugendstadträtin Tatjana Kaltenbeck-Michl um die Spitzenkandidatur für die Gemeinderatswahl und übernahm auch den Parteivorsitz. Obwohl es seither nach außen kaum Personaldiskussion gegeben hat, kostete diese Entscheidung der Partei viel Kraft.

Ferk setzte im Wahlkampf auf Volksnähe und kommt im persönlichen Gespräch nicht schlecht an: Grundeindruck "sehr nett", würden die meisten sagen. Der Ausbau des öffentlichen Verkehrs ist ihm ebenso Anliegen wie die Sicherung von Grünraum und Lebensqualität. Der mit einer Belgierin verheiratete Politiker wollte schon 2003 Bürgermeister werden - dass es sich 2007 aus eigener Kraft ausgeht, glauben selbst in der Grazer SPÖ nur die wenigsten.