Das muss sich am
Gesundheitssystem ändern

Primärversorgung laut aktuellen EU-Analysen mangelhaft

Am 14. Dezember wird mit einem Streik der Kassen-Ordinationen in Wien, Kärnten und im Burgenland ein neuer Höhepunkt im Konflikt um die Zukunft des Gesundheitssystems erreicht. Einig sind sich Bund und Ärztekammer derzeit nur darin, dass etwas getan werden muss – und das sieht man auch auf EU-Ebene so.

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Gesundheitswesen - Das muss sich am
Gesundheitssystem ändern

Es gibt zu wenige Einrichtungen für die Primärversorgung, die derzeit beim klassischen Hausarzt liegt - und demgegenüber zu viel Spitalsversorgung, die zu teuer ist. Soweit der Sucus von Marc Fähndrich, wirtschaftspolitischer Berater in der Österreichischen EU-Vertretung. „Wer keinen Privatarzt hat, wartet ewig auf einen Termin oder geht in die Ambulanz.“

Mehr ambulante OPs nötig

Sein Rat: Mehr ambulante Operationen und Gatekeeper-Funktionen, bei denen praktische Ärzte ihre Patienten durch das System schleusen. Dass sich jeder Kranke nach eigenem Ermessen Befunde holen kann und erst dann damit zum Arzt geht, findet er problematisch.

Eine große Herausforderung sieht Fähndrich in der Zusammenarbeit von Bund und Ländern: . „Wir sehen, dass hier sehr viel Geld verschwendet wird. Wir sehen aber auch, dass das schwer zu ändern ist“, erklärte der Wirtschaftsexperte bei einer Veranstaltung in Wien vor werdenden Medizinern. „Wenn Spitäler aus struktur- oder arbeitsmarktpolitischen Überlegungen gebaut werden und nicht aus gesundheitspolitischen, ist das nicht gut.“

Österreich zu spitalslastig

Laut Fähndrich ist Österreich generell zu spitalslastig. „Patienten werden sehr häufig unnötig in ein Spital aufgenommen und die Krankenhäuser übernehmen die falschen Aufgaben“, betonte er. „Ein Diabetiker benötigt zum Beispiel einen Arzt, der ihn gut kennt, um bestmöglich behandelt zu werden.“ Weitere Beispiele seien die geriatrische Pflege, die ausgelagert werden sollte, oder MRTs, die ambulant durchgeführt werden könnten.

Bis 2060 werden in der gesamten EU die öffentlichen Ausgaben für Gesundheit und Langzeitpflege um 12,6 Prozent zunehmen, rechnete Fähndrich vor. „Die Leute werden älter, aber die kranken Jahre nehmen rapide zu.“ Österreich hat dabei ein spezielles Problem: „Das Land hat ein Drittel mehr Gesundheitsleistungen als im EU-Durchschnitt, aber wir sehen insgesamt keine besseren Ergebnisse“, so Fähndrich. Bei der Versorgung von Diabetes-Patienten gibt es beispielsweise besonders wenige Erfolge.

Kommentare

zuerst die gesundheitsministerin auswechseln. diese job soll eine fähige, gesunde, sportliche, appetitlich aussehende frau ausüben, die nicht ständig auf krankenstand ist.

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