Mein Handy und ich: Wie gefährlich
ist diese Beziehung?

Anwesend und doch ganz weit weg: 60.000 Österreicher sind Handy-süchtig

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Gesellschaftsphänomen - Mein Handy und ich: Wie gefährlich
ist diese Beziehung?

Ein Paar geht miteinander essen. Doch während sie sich eigentlich unterhalten will, hantiert er laufend an seinem Handy herum. Nach kurzer Zeit wird es ihr zu anstrengend, mit jemandem zu sprechen, der lieber auf das Display starrt, und es wird eisig. Dieses Szenario kommt Ihnen bekannt vor? Dann sind Sie nicht alleine. Laut einer US-Studie sind 25 Prozent der Befragten manchmal eifersüchtig auf das Handy ihres Partners. In Österreich ist das kaum anders, denn das Smartphone bekommt oft weit mehr Aufmerksamkeit als Partner, Freunde oder die Familie.

Handy-freie Zonen gibt es kaum. Selbst beim Starten und Landen von Flugzeugen lässt jeder dritte Passagier laut Umfragen manchmal sein Handy aufgedreht. In Österreich ist die Toilette der letzte Ort der Handyfreiheit. 37 Prozent der Österreicher verzichten wenigstens hier laut einer Gfk-Umfrage auf ihr Handy. Doch 63 Prozent (!) nehmen es sogar dorthin mit.

Im Schlafzimmer kommt nur ein bescheidenes Drittel der Österreicher ohne Handy aus. An allen anderen Orten ist es bei fast jedem sowieso immer dabei. Da verwundert es kaum mehr, dass es hierzulande mehr iPhones, Samsungs & LGs als Zahnbürsten gibt.

Handy als Beziehungskiller

Das Handy dominiert zunehmend unseren Alltag und spielt dabei alle Stücke. Mehr als 60 Prozent aller Geräte sind Smartphones und verfügen über unzählige Funktionen. Das Handy dient in der Früh als Wecker, und viele haben bereits Mails gecheckt oder im Internet gesurft, bevor sie überhaupt das Bett verlassen. Am Weg zur Arbeit füllt das Smartphone die Wartezeiten in den öffentlichen Verkehrsmitteln, und im Büro ist es ein alltägliches Arbeitsgerät. Und selbst nach Dienstschluss können viele nicht mehr wirklich abschalten. Sie telefonieren, smsen und surfen bis in die späten Abendstunden.

Sogar im Urlaub bleibt das Smartphone immer seltener stumm und dunkel. Roaming ist günstig geworden und ein WLAN längst fast überall Standard. Doch spätestens, wenn das Telefon selbst in den Ferien im Dauereinsatz ist, kann es zum Beziehungskiller werden. Paartherapeut Dominik Borde: "Im Urlaub wird vielen erst bewusst, wie viel Zeit das Handy wirklich frisst. Da kann es dann auch zu Konflikten in der Beziehung kommen." Einerseits leiden viele unter dem ständigen Handykonsum ihrer Nächsten, andererseits ist es aber auch schwieriger geworden, überhaupt jemanden neuen kennenzulernen. "Ein Lächeln wird kaum mehr bemerkt und es fällt schwer, noch jemanden anzusprechen, wenn jeder in Wartesituationen sofort in das Gerät starrt", meint Borde.

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