Gedenken an "Mühlviertler Hasenjagd": Dunkles Kapitel in Österreichs Geschichte!

Gemeinsame Veranstaltung der drei betroffenen Gemeinden

In den Tagen vor dem Ende des Zweiten Weltkrieges, am 2. Februar 1945, um 0.50 Uhr, wagten rund 500 russische Häftlinge des Konzentrationslagers Mauthausen einen organisierten Ausbruchsversuch - der größte in der Geschichte der NS-Konzentrationslager. Die für den Betrieb des Konzentrationslagers zuständige SS startete die von ihr ausgerufene "Mühlviertler Hasenjagd". Den Sicherheitskräften und der Bevölkerung in der Umgebung wurde mitgeteilt, es seien 500 "Schwerverbrecher" aus dem KZ ausgebrochen, die eine große Gefahr darstellten. Sie müssten sofort "unschädlich" gemacht werden. Keiner dürfe lebend in das KZ zurückgebracht werden. Es begann ein großes Morden. Nur etwas mehr als ein Dutzend der Geflüchteten überlebte. Neben den Mühlviertlern, die mitmachten, gab es auch etliche, die den fliehenden Häftlingen unter großer persönlicher Gefahr halfen und sie zum Teil sogar monatelang versteckten.

Für die Opfer, jene, die damals halfen und dafür, dass die Menschen immer zivilen Mut beweisen sollten, organisierten die Gemeinden Mauthausen, Schwertberg und Ried in der Riedmark eine gemeinsame Gedenkveranstaltung, die zuerst zeitgleich in Mauthausen und Schwertberg begann und daran anschließend in Ried in der Riedmark fortgesetzt und beendet wurde. An ihr nahmen unter anderem der oberösterreichische Landeshauptmannstellvertreter Haider und der Salzburger Landesrat Buchinger teil. (apa)