Louis Gossett Jr. wird 80

Schauspieler wurde vor mehr als 30 Jahren mit Oscar für beste Nebenrolle gewürdigt

In der langjährigen Geschichte der Oscars gibt es nur wenige schwarze Schauspieler, die als Gewinner auf die Bühne gerufen wurden. Bei den letzten beiden Verleihungen war nicht ein einziger schwarzer Darsteller für Hollywoods höchsten Preis nominiert. Louis Gossett Jr., der morgen, Freitag (27.5.), 80 Jahre alt wird, gehört der kleinen Gruppe schwarzer Preisträger an.

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Vor ihm hatten erst zwei Schwarze den Schauspiel-Oscar gewonnen: Hattie McDaniel (1940) für die beste weibliche Nebenrolle in "Vom Winde verweht" und Sidney Poitier als Hauptdarsteller in "Lilien auf dem Felde" (1964).

Für Gossett kam der historische Moment im April 1983. Mit 46 Jahren nahm er damals als erster schwarzer Nebendarsteller die vergoldete Trophäe entgegen. Es war die wohlverdiente Belohnung für seinen Auftritt in "Ein Offizier und Gentleman" als Furcht einflößender Ausbilder bei der US-Marine, der seine Schüler einem brutalen Drill unterzieht. Der junge Richard Gere feierte in dem Film als Hauptdarsteller seinen Durchbruch.

In seiner kurzen Rede auf der Oscar-Bühne dankte Gossett damals seinem langjährigen Schauspielagenten und seinen Eltern. Über die Benachteiligung schwarzer Darsteller in Hollywood sprach er nicht.

Kämpfer für Rassengleichheit

Bei der Oscar-Gala im vergangenen Februar dagegen hielt er nicht mit Kritik zurück. Er stimmte in den Sturm der Entrüstung über die Nicht-Nominierung schwarzer Talente ein und plädierte für Vielfältigkeit. "Man muss nicht Schwarz oder Latino sehen, wir gehören alle einer Familie an", sagte Gossett auf dem roten Teppich.

Schon lange setzt sich der Schauspieler mit seiner "Eracism"-Stiftung in Schulen und Organisationen für die Rassengleichheit ein. Mit 80 Jahren steht Gossett auch noch vor der Kamera, zuletzt in der Rolle eines blinden Pastors. Gerade drehte er das religiöse Drama "The Reason" ab.

Schauspielen statt Basketball

Schon mit 17 Jahren stand der gebürtige New Yorker auf der Theaterbühne. Der 1,90 Meter große Student hätte auch im Basketball Karriere machen können, doch Gossett entschied sich für die Schauspielerei. Seinen ersten Filmauftritt hatte er 1961 an der Seite von Sidney Poitier in dem Drama "Ein Fleck in der Sonne". Seine Fernsehrolle als Sklave in der Südstaaten-Serie "Roots" (1977) brachte ihm eine Emmy-Trophäe ein.

Gossett ließ sich nicht auf Sozial-Dramen festlegen: In dem Abenteuerfilm "Die Tiefe" mit Jacqueline Bisset und Nick Nolte spielte er einen Gangster, in Wolfgang Petersens Science-Fiction-Film "Enemy Mine - Geliebter Feind" ein außerirdisches Wesen, in der Action-Reihe "Der stählerne Adler" war er als Kampfpilot zu sehen.

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