Zwei Selbstmordattentäter
sprengten sich in Gaziantep in die Luft

Drei Polizisten bei Razzia gegen mutmaßliche Schläferzelle in Türkei getötet

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Bei einem der beiden Anschläge starben auch drei Polizisten, wie der Gouverneur der an Syrien grenzenden gleichnamigen Provinz, Ali Yerlikaya, sagte. 19 Verdächtige mit mutmaßlichen Verbindungen zur Jihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) wurden demnach festgenommen.

Der erste Selbstmordattentäter habe seinen Sprengsatz bei seiner Festnahme gezündet, sagte der Gouverneur im Fernsehen. Drei Polizisten starben, mindestens neun Menschen, darunter fünf Polizisten und vier Syrer, wurden verletzt. Bei der Suche nach Verdächtigen, die bei der Razzia zunächst fliehen konnten, sprengte sich wenige Stunden später ein zweiter Mann in die Luft, um sich seiner Festnahme zu entziehen. Dabei gab es aber keine weiteren Opfer.

Die türkischen Behörden hätten erfahren, dass in der südöstlichen Stadt ein Selbstmordanschlag auf eine Vereinigung der Aleviten, einer islamischen Minderheit in der Türkei, geplant gewesen sei, berichtete der Gouverneur. Bei ihren Ermittlungen und der Razzia seien die Behörden dann auf eine Schläferzelle in einem vor allem von Studenten bewohnten Stadtteil Gazianteps gestoßen.

Auf einem von der Nachrichtenagentur Dogan veröffentlichten Video sind mehrere Verdächtige zu sehen, wie sie an den Händen gefesselt in ein Polizeifahrzeug steigen. Während der Razzia beschlagnahmte die Polizei demnach auch mehrere Computer und Festplatten.

Der IS hat schon mehrfach Anschläge in der Grenzstadt Gaziantep verübt. Zuletzt waren im August bei einem Selbstmordattentat auf eine kurdische Hochzeit fast 60 Menschen getötet worden. Der Attentäter hatte nach Angaben Ankaras ebenfalls Verbindungen zum IS.

Die Türkei unterstützt Rebellengruppen in Syrien im Kampf gegen den IS. Kurz vor der Razzia in Gaziantep hatten die Rebellen mit Hilfe türkischer Kampfjets und Artillerie die Stadt Dabik aus den Händen des IS zurückerobert.

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