Gaza: Israel verstärkt Angriffe

Einziges Kraftwerk und Spital getroffen - Hamas dementiert Waffenruhe-Ankündigung

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Nahost - Gaza: Israel verstärkt Angriffe

Bei Angriffen der israelischen Armee wurde nach palästinensischen Angaben auch das einzige Kraftwerk im Gazastreifen getroffen. Die Anlage sei schwer beschädigt und nun außer Betrieb, sagte ein palästinensischer Verantwortlicher. Die Anlage, die für knapp ein Drittel des Strombedarfs im Gazastreifen aufkommt, stand am Nachmittag weiterhin in Brand.

Strom in Region ausgefallen

Die Stadtverwaltung von Gaza warnte am Dienstag vor einer Wasserknappheit, weil viele Wasserpumpen vom Strom abgeschnitten seien. Das Kraftwerk deckt bis zu zwei Drittel des Energiebedarfs von Gaza. Am Dienstag beschoss das Militär nach eigenen Angaben etwa 110 Ziele im Gazastreifen vom Land und vom Meer aus sowie aus der Luft, darunter auch das Haus des Hamas-Anführers Ismail Haniyeh. Mindestens 79 Palästinenser starben nach Angaben der Gesundheitsbehörden

Haniyehs Haus im Flüchtlingslager Shati wurde zwei Mal angegriffen, wie seine Familie mitteilte. Verletzt wurde niemand. Der Rundfunk der Hamas wurde ebenfalls attackiert. Auf der Gegenseite schlugen auch in Israel wieder Raketen ein.

Angriff: 13 Palästinenser getötet

Schon am frühen Morgen sprachen die palästinensischen Rettungsdienste von 26 Toten, darunter mehrere Kinder. Bei einem israelischen Angriff im nördlichen Gazastreifen wurden am Nachmittag nach Angaben von Ärzten mindestens 13 Palästinenser getötet. Der Sprecher der palästinensischen Rettungskräfte, Ashraf al-Kudra, sagte, israelische Panzergranaten hätten mehrere Häuser in der Stadt Jabalia getroffen. Alle Todesopfer seien Zivilisten.

In einer Erklärung der israelischen Armee hieß es, Soldaten hätten bei einem Schusswechsel fünf palästinensische "Terroristen" getötet, als sie einem Tunnel im Gazastreifen entstiegen. Insgesamt habe die Armee seit Mitternacht "mehr als 110 Terrororte" ins Visier genommen.

"Ärzte ohne Grenzen" verurteilt Beschuss von Klinik

Die Hilfsorganisation "Ärzte ohne Grenzen" hat unterdessen den Beschuss der wichtigsten Klinik im Gazastreifen scharf kritisiert. "Gerade in Kriegszeiten müssen Gesundheitseinrichtungen und ihre Mitarbeiter respektiert und geschützt werden. Aber im Gazastreifen sind Krankenhäuser derzeit keine sicheren Orte", sagt Tommaso Fabbri, Leiter der Projekte der Organisation in den Palästinensergebieten, am Dienstag.

Bei dem Beschuss des Al-Shifa-Krankenhauses, den sich Israelis und Palästinenser gegenseitig vorwerfen, waren am Vortag mindestens drei Menschen getötet worden. Das Al-Shifa sei schon die vierte Gesundheitseinrichtung, die seit Beginn der Kämpfe Anfang Juli beschossen worden sei, teilte die Organisation in einer Mitteilung weiter mit.

"Zwei Drittel der Verletzten, die ich bei der Ankunft im Al-Shifa-Krankenhaus gesehen habe, waren Kinder", sagte Michele Beck, die für "Ärzte ohne Grenzen" vor Ort war. Für Kranke und Verwundete sei es aufgrund des intensiven Beschusses schwierig, die wenigen funktionsfähigen Krankenhäuser überhaupt noch zu erreichen. Diese seien zudem völlig überfordert. Nicht nur Medikamente, sondern auch Trinkwasser und Nahrungsmittel würden in dem von 1,8 Millionen Menschen dicht besiedelten Gebiet knapp, schrieb die Organisation.

Die Zahl der getöteten Palästinenser seit dem Beginn des Militäreinsatzes vor drei Wochen stieg auf mehr als 1100. Davon sind nach UN-Angaben drei Viertel Zivilisten, unter ihnen zahlreiche Kinder. Auf israelischer Seite wurden mehr als 50 Soldaten und drei Zivilisten getötet.

Hamas dementiert Zustimmung zu Waffenruhe

Der Generalsekretär der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO), Yasser Abed Rabbo, erklärte in Ramallah im israelisch besetzten Westjordanland, die radikalislamische Hamas und der Islamische Jihad hätten einer 24-stündigen "humanitären Waffenruhe" zugestimmt. Er rief "alle arabischen und internationalen" Beteiligten auf, die Waffenruhe zu unterstützen und Israel vollständig für die Folgen verantwortlich zu machen, sollte es die Feuerpause ablehnen. Abed Rabbo fügte hinzu, dass die drei Palästinenserorganisationen bereit seien, den Vorschlag der UNO für eine dreitägige Waffenruhe "in einem positiven Geist" zu prüfen.

Die im Gazastreifen herrschende Hamas dementierte umgehend die Berichte über eine Waffenruhe. Hamas-Sprecher Sami Abu Zuhri sagte, Abed Rabbo vertrete nicht die Position der Hamas. "Wenn wir eine israelische Verpflichtung mit internationalen Garantien über eine humanitäre Feuerpause bekommen, werden wir sie prüfen", sagte der Hamas-Sprecher in Gaza. Man könne jedoch nicht "eine einseitige Waffenruhe erklären, während die Besatzungstruppen unsere Kinder töten". Die Hamas werde ihre Positionen selbst verkünden, betonte er.

Kommentare

Ist es Zufall, dass es wieder an allen Ecken und Enden der Welt brennt ? NEIN. Wir bewegen uns auf die nächste weltweite Katastrophe zu. Gesteuert von einigen Wenigen die über Leben und Tod entscheiden wollen, die ihre Geld und Profitgier an die erste Stelle reihen und die ihrem Machtrausch alles unterwerfen.

"Aus unserer Sicht ist das einfach nicht die Art, wie Partner und Verbündete miteinander umgehen".

Haha, muha, wuhuhahaha!!!

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