Maulheld und Schmissbrüderchen

Josef Winkler, Kärntner Autor, über Andreas Mölzers erzwungenen Rückzug

von Der Schriftsteller Josef Winkler © Bild: FREDRIK VON ERICHSEN/APA/EPA/picturedesk.com

Wir sollten im politischen Stafettenlauf, bei ihrem Kommen und Gehen, auch nicht den anderen Herrn vergessen, den ebenfalls aus der FPÖ stammenden Maul- Helden, Burschenschaftler und Schmissbruder Martin Graf – mit sehr schön verheilter Narbe im Gesicht –, der auch Dritter Nationalratspräsident war. Bei einer vom österreichischen Steuerzahler finanzierten Reise von Parlamentariern nach Indien bei einem noblen Abendessen sagte er, dass Indien nicht sein Land wäre, weil es dort so dreckig sei und dass es dort anders ausschauen würde, wenn eine Milliarde Menschen Besen und Schaufel in die Hand nehmen würde. Mein Dank, ein Zitat des französischen Dichters Rene Char: „Es gibt eine Art Menschen, die stets den eigenen Exkrementen voraus sind!“

Auf einer Reise nach München traf ich im Flugzeug den aus Kärnten stammenden EU-Mandatar Andy Mölzer, ebenfalls ein FPÖ-Burschi und Schmissbrüderchen – mit ausnehmend schöner Narbe im Gesicht, schöner und persönlicher geht’s gar nicht! Als wir in den bereitstehenden Omnibus stiegen, rollte ein schwarzer Porsche heran. Der österreichische Volksvertreter im EU-Parlament, Andy Mölzer, stieg in einen bereitgestellten glitzernden, eleganten Sportwagen, der schließlich mit breiten, geschmeidigen Reifen langsam hinter dem Omnibus her rollte. Wir im einfachen Flughafen-Omnibus, wir hatten alle die Pest, und der eine oder andere Fluggast hatte vielleicht gerade erst die Pest mit der Cholera ausgetrieben. Mit seinen neuerlichen Maul-Würfen ist es nun auch dem Andy gelungen, den eigenen Exkrementen vorauszueilen, pfeilschnell hat der Martin dem Andy die FPÖ- Dauerwurst im politischen Stafettenlauf, in ihrem Kommen und Gehen, zur Verdauung übergeben.

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