Gadenstätter: Auf Shitstorm folgt Blumenregen

Twitter-Gemeinde zeigt sich nach Facebook-Hetze solidarisch mit ORF-Lady

von Lisa Gadenstätter © Bild: ORF/Thomas Ramstorfer

In der vergangenen Woche stürmten pro-palästinensische Demonstranten ein Fußballfeld in Bischofshofen und griffen Spieler des israelischen Vereins Macabi Haifa an. Am folgenden Abend gab es in der „ZiB 24“ eine Diskussion dazu, geleitet von Lisa Gadenstätter, die allerdings in einem Eklat endete. Der UETD-Chef Karayazilli riss sich das Mikro vom Hemd und stürmte aus dem Studio.

"Ausgesprochen, was viele denken"

Als Folge gab es einen bitteren Shitstorm gegen die ORF-Moderatorin Lisa Gadenstätter auf Facebook, in dem die Journalistin aufs Übelste beschimpft wurde. Nun reagierte die Twitter-Gemeinde auf diese Hetze und zeigte sich solidarisch mit Gadenstätter. Symbolisch wurde ein „Flowerrain“ gestartet, ins Leben gerufen von AMS-Vorstand Johannes Kopf. „Ich scheine da einfach ausgesprochen zu haben, was so viele denken: Solche Hasstiraden gehen nicht in diesem Land“, so Kopf laut „kurier.at“. Die Aktion fruchtete, denn seit Kopfs Aufruf zum Blumenregen sind viele nette Kommentare zur ZiB-Lady gepostet worden.

Gadenstätter unbeeindruckt

Lisa Gadenstätter selbst, die übrigens nicht auf Twitter vertreten ist, gab sich laut „Kleine Zeitung“ unbeeindruckt von dem Wirbel um ihre Person: "Mit den Jahren habe ich gelernt, dass öffentliche Kritik in diesem Job dazugehört und auch oft sehr hilfreich sein kann - wenn sie konstruktiv ist."

Ermittlungen gegen Poster

Inzwischen hat sich auch das Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (BVT) eingeschalten und ermittelt wegen möglicher Verhetzung. Das Innenministerium bestätigte am Donnerstag der APA, dass - wie in der Tageszeitung "Österreich" berichtet - der Verfassungsschutz in Absprache mit der Staatsanwaltschaft aktiv ist. Das sind nicht die einzigen Facebook-Aktivitäten, die die Ermittlungsbehörden beschäftigen: Auch Postings nach einem Nahost-Friedensappell von Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) und Kommentare in Sachen Bundeshymne auf der Facebook-Seite von Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) sind Gegenstand von Ermittlungen.

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