Fußball-WM 2014: Brasilianische
Fans sind vorwiegend reich und weiß

Soziale Zusammensetzung auf den Tribünen stimmt nich mit der Gesellschaft überein

Die brasilianischen Fans, die zu den Begegnungen der Fußball-WM in die Stadien strömen, sind in mancher Hinsicht wenig repräsentativ für die Bevölkerung des Landes: Laut einer am Sonntag veröffentlichten Umfrage des Instituts Datafolha sind Stadionbesucher überdurchschnittlich reich, überdurchschnittlich weiß und überdurchschnittlich kritisch gegenüber Präsidentin Dilma Rousseff.

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Brasilien - Fußball-WM 2014: Brasilianische
Fans sind vorwiegend reich und weiß

Die Bevölkerungsgruppe mit einem Monatseinkommen zwischen 500 und 2.000 Dollar stellt zwar fast 50 Prozent der Gesamtbevölkerung, ist aber nur mit neun Prozent unter den Stadionbesuchern vertreten, wie die Umfrage ergab. Dagegen gaben 60 Prozent der Befragten an, dass sie mehr als das Zehnfache des in Brasilien geltenden Mindestlohns von 320 Dollar verdienen, also mehr als 3.200 Dollar (rund 2.350 Euro). Insgesamt 90 Prozent der Stadionbesucher aus Brasilien gehören damit zu den gut oder sehr gut Verdienenden.

Unter den mehr als 200 Einwohnern Brasiliens haben mehr als die Hälfte afrikanische Wurzeln. In den Stadien liegt der Anteil der Weißen jedoch bei zwei Dritteln. Obwohl Rousseffs Beliebtheitswerte in den vergangenen Jahren allgemein gesunken sind, führt sie in den Umfragen für die im Oktober anstehende Wahl vor den Mitbewerbern. 39 Prozent der Bevölkerung unterstützen nach einer CNI-Ibope-Umfrage eine Wiederwahl Rousseffs, 21 Prozent wollen den Sozialdemokraten Aecio Neves wählen und zehn Prozent den Sozialisten Eduardo Campos. Rousseff wurde vor einer Woche von ihrer Arbeiterpartei für eine Wiederwahl nominiert.

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