U19-EM: Österreich strebt
zu neuen alten Höhen

Team von Andi Heraf löst WM-Ticket und schreitet in Fußstapfen berühmter Vorgänger

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Fussball - U19-EM: Österreich strebt
zu neuen alten Höhen

"WM, WM, wir fahren zur WM", sangen die Heraf-Schützlinge am Dienstagabend in den Katakomben des Ferenc-Szusza-Stadions. "Wir haben sehr hart gearbeitet, um uns den Traum von der WM in Neuseeland zu erfüllen. Jetzt haben wir es eindrucksvoll geschafft, das ist einer der schönsten Momente meines Lebens", meinte etwa Valentin Grubeck, der Torschütze zum 3:0-Endstand.

Lob vom ÖFB-Präsidenten

Der strahlende Leo Windtner gratulierte Sinan Bytyqi und Co. unmittelbar nach Schlusspfiff persönlich in der Kabine, für die Worte des ÖFB-Präsidenten gab es von den Jung-Kickern Applaus. "Eine Bestätigung des ÖFB-Weges", merkte Windtner zufrieden an. Dabei tritt die Heraf-Truppe eigentlich völlig unösterreichisch auf, wie auch Windtner mit einem Schmunzeln feststellte: "Abgeklärt und vorne unheimlich effektiv. Man muss fast gestehen, dass diese Mannschaft nicht typisch österreichisch spielt."

Mit dem Einzug ins Halbfinale der EM hat die U19 bereits jetzt für den größten Erfolg im rot-weiß-roten Nachwuchsfußball seit den Jahren 2006 und 2007 gesorgt. Damals hatte Österreich bei der U19-EM 2006 in Polen Rang drei erobert, bei der darauffolgenden U20-WM 2007 in Kanada stürmten Sebastian Prödl, Martin Harnik, Zlatko Junuzovic, Veli Kavlak, Erwin Hoffer und Kollegen auf Rang vier.

Chance auf EM- und WM-Doppelpack

EM-Dritter werden die Österreicher auch diesmal mindestens, denn auf das Spiel um Platz drei verzichtet die UEFA. Und auch die aktuelle ÖFB-Truppe hat die Chance auf einen ähnlichen Doppelpack wie ihre Vorgänger 2006 und 2007.

ÖFB-Teilnahmen an EM-Halbfinalspielen sind eher selten, aber bei weiten keine Rarität. 1994 scheiterten Sanel Kuljic, Markus Kiesenebner, Gernot Plassnegger, Markus Hiden und Co. in der U16 im Halbfinale am späteren Champion Türkei 0:1 - Endrang vier. 1997 gelang der U16 der bis dato einzige Finaleinzug. Im Endspiel behielt Spanien mit Iker Casillas im Tor erst im Elfmeterschießen mit 5:4 die Oberhand.

Jugend-Erfolg keine Garantie für Profi-Karriere

Diese ÖFB-Truppe, in der lediglich Goalie Hans-Peter Berger später zu einer erwähnenswerten Profilaufbahn kam, war gleichzeitig der beste Beweis dafür, dass Erfolge im Nachwuchsbereich keinesfalls eine erfolgreiche Karriere garantieren. 2003 wurde die U17 bei der EM in Portugal Dritter (2:5 im Halbfinale gegen Spanien), mit dabei waren damals u.a. Andreas Dober, Christian Fuchs, Ronald Gercaliu, Franz Schiemer und Marko Stankovic

.Ebenfalls 2003 schaffte es die U19 bei der EM in Liechtenstein mit u.a. Robert Almer, Thomas Prager, Jürgen Säumel oder Roman Kienast auf Platz drei, im Halbfinale scheiterte man mit 3:6 n.V. an Portugal. Gegen jene Mannschaft also, die am Freitag im dritten Gruppenspiel auf die aktuelle U19 wartet. "Wir wollen gegen Portugal Sieg Nummer drei holen", zeigte Sinan Bytyqi keine Angst vor dem Top-Favoriten.

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