Daniel Beichler & Jakob Jantscher:
Die "Zwillinge" zeigen wieder auf

Beide Freunde am Wochenende erfolgreich - Luzern-Legionär wieder heiß begehrt

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Fussball - Daniel Beichler & Jakob Jantscher:
Die "Zwillinge" zeigen wieder auf

Daniel Beichler

Ausgerechnet der Schlager der 31. Bundesliga-Runde, SK Sturm gegen SK Rapid, sollte die große Bühne für das Tor-Comeback von Daniel Beichler werden. Beim Spielstand von 1:2 war es dem 26-Jährigen gegönnt, durch seinen Ausgleichstreffer die Massen in der UPC Arena zum Toben zu bringen. "Das war ein super Moment. Ich war jetzt so lange verletzt. So wieder zurückzukommen, ist natürlich wunderbar", freute sich Beichler bei "LAOLA1" und erinnerte an die Leidenszeit aufgrund einer Magen-Darm-Grippe und einer hartnäckigen Bänderverletzung.

Sein Treffer in Minute 70, der erste seit Ende September, war Balsam auf die Seele des Offensiv-Akteurs. 2010 wagte er den Sprung ins Ausland, weder bei seinem eigentlichen Arbeitgeber Hertha BSC noch bei den Leihstationen St. Gallen, Dueisburg, Ried oder Sandhausen wurde Beichler glücklich. Erst in Graz knüpfte er langsam an vergangene Leistungen an, ehe ihn wie schon während seines Legionärsdaseins die Gesundheit zurückwarf.

Das leidige Verletzungspech

"Dass ich in der Vergangenheit oft verletzt war, ist nun mal Fakt", stellt der fünffache Internationale klar. "Und ich weiß auch, dass mir das bis dato wahrscheinlich einen Strich durch die Rechnung gemacht hat, was eine größere und bessere Karriere betrifft. Aber das ist nun mal so, ich trauere nichts und niemandem nach. Ich schaue jetzt, dass ich professioneller denn je lebe und achte auch auf Kleinigkeiten, damit ich von Verletzungen verschont bleibe."

Das ist Beichler auch zu vergönnen, schließlich hängt seine Zukunft davon ab. Sein Vertrag beim SK Sturm, seinem Herzensverein, läuft im Sommer aus, die "Blackies" haben allerdings eine Option auf ihren Eigenbauspieler, der 2007 unter dem damaligen und heutigen Trainer Franco Foda sein Debüt in der Bundesliga gab. Dass diese gezogen wird, liegt auch am gebürtigen Grazer selbst. Noch bleiben fünf Runden, um alle Zweifler zu überzeugen. Das 2:2 gegen Rapid war schon mal ein gutes Argument.

Jakob Jantscher

Wie "Zwilling" Beichler nahm Jakob Jantscher 2010 Abschied vom SK Sturm, ging aber nicht ins Ausland, sondern wechselte innerhalb der heimischen Liga zum Krösus Red Bull Salzburg. Zwei Saisonen, ein Meistertitel und eine Auszeichnung zum Spieler der Saison später folgte der logische Schritt. Beim russischen Spitzenverein Dynamo Moskau gehörte der schnelle Flügelspieler zwar zum Stammpersonal, aufgrund mangelnder Toreffizienz verzichtete der Verein aber nach einer Saison auf das Ziehen der Kaufoption.

Jantscher versuchte sich weiter als Legionär durchzusetzen und landete nach einer harten Spielzeit bei NEC Nijmegen in den Niederlanden schließlich beim FC Luzern. Und hier in der Schweiz zündete "JJ10" plötzlich den Turbo. Drei Tore und drei Assists allein in den letzten zwei Spielen, mit insgesamt elf Torvorlagen Bestwert in der Super League. "Das freut mich natürlich sehr", strahlt Jantscher.

3 Spiele, 9 Punkte, 14 Tore! Was für eine geile Woche!!Danke an die Fans für die unglaubliche Stimmung!!JJ10

Posted by Jakob Jantscher on Sonntag, 3. Mai 2015

Young Boys Bern zeigt Interesse

Die konstant guten Leistungen für den aktuellen Tabellen-Sechsten blieben nicht unbemerkt. So berichtet die "Neue Luzerner Zeitung" etwa von einem Interesse von CL-Quali-Kandidat Young Boys Bern. Und auch der ÖFB-Teamchef, praktischerweise Schweizer, beobachtet den 26-Jährigen weiterhin. "Es würde mich freuen, wenn ich das nächste Mal wieder dabei bin. Marcel Koller und ich stehen in ständigem Kontakt", eröffnet der Ex-Grazer "Sportnet".

Dass es die Verbindung zu seinem einstigen "Zwilling" beim SK Sturm immer noch besteht, beweist auch die Ironie des Schicksals. Trainer beim FC Luzern ist nämlich Markus Babbel. Jener Mann, an dem Daniel Beichler bei Hertha BSC einst Kritik übte und sich so im Ausland ins Abseits stellte, kann also Jantscher zum Durchbruch ebendort verhelfen.

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