Staatsanwalt Lambert Schöfmann hatte dem geständigen Angeklagten vorgeworfen, als 16-Jähriger seine damals 13-jährige Freundin mit Gewalt zum Geschlechtsverkehr gezwungen zu haben, indem er sie festhielt. Danach habe er sie bedroht, nichts zu erzählen, sonst würde ihr "etwas passieren". Nach dem Vortrag der Anklage wurde die Öffentlichkeit ausgeschlossen.
Beschuldigter und Staatsanwalt nahmen das Urteil an. Zur Strafbemessung führte Richter Rainer Klebermasz aus, dass sich einige Punkte mildernd ausgewirkt hätten: der - damals noch - ordentliche Lebenswandel und das junge Alter sowie das "wirklich reumütige" Geständnis heute. "Das war eine ganz andere Dimension als im September", erinnerte der Richter an die ebenfalls von ihm geführte Verhandlung gegen den jungen Mann und dessen zwei Brüder, in der es um die Vergewaltigung eines achtjährigen Buben gegangen war. "Der Strafvollzug tut Ihnen offenbar gut, gehen Sie diesen Weg weiter", redete Klebermasz dem jungen Mann ins Gewissen.