Frank Stronachs neuester Flop

Rücktritt verschoben: Es ist nicht sein erstes gescheitertes Projekt. Ein Überblick.

Es ist nicht sein erstes gescheitertes Projekt. Denn Frank Stronach hat nun sogar seinen Rücktritt verschoben. Eigentlich wollte er am Freitag abtreten, das wurde mittlerweile auf Dienstag geändert. Ein vorzeitiges Ende, dass sich in eine Reihe gescheiterter Dinge eingereiht.

von Frank Stronach © Bild: APA/ ROLAND SCHLAGER

Vielleicht ist sein Privatjet nicht angesprungen, vielleicht kam ihm ein Termin dazwischen. Man weiß es nicht so genau, denn Frank Stronach tut was ihm einfällt - ohne seine Mitstreiter darüber zu informieren. Dass es in einem Team schwierig ist, wenn man nicht sagen kann, was der Chef gerade ausheckt kann sich jeder vorstellen. Ein Lied davon können viele Stronach-Wegbegleiter und Mitarbeiter der letzten Jahrzehnte singen. Die Vertreter der Österreichischen Bundesliga, Sportler und Trainer wie Toni Polster und nun auch die Politiker des Nationalrats.

Sein erster Ausflug in die Politik: "Let's be frank"

Doch den umtriebigen Unternehmer reizte schon vor einem Vierteljahrhundert die Politik. 1988 kandidierte er mit dem Slogan "Let's be Frank!" für die kanadische Liberal Party. Trotz des gelungenen Wahlkampfmottos und des vielen Geldes, das Stronach in den Wahlkampf steckte scheiterte er jedoch am Gegenkandidaten der Konservativen, einem Optiker. Nach der Wahl zog sich Stronach wieder an die Spitze des Magna-Konzerns zurück.

Jodel-Drink bleibt Ladenhüter

2007 wollte der Austrokanadier Red Bull Gründer Dietrich Mateschitz kopieren und mit seinem eigenen Energy Drink punkten. Gretl, Liesl und andere Schönheiten in Dirndln bewarben in Nordamerika seine Limonade "Frank's Energy Drink". "Keeps you yodeling all night long" versprach das Getränk, das auch in den Geschmacksrichtungen Ananas und Limette angeboten wurde. Doch aus dem Plan "Being Mateschitz" wurde nichts. Die Brause konnte keine ernsthafte Konkurrenz für Red Bull werden und es hatte sich schnell wieder ausgejodelt: Das Zuckerwasser in der Dose floppte, blieb ein Ladenhüter und war bald wieder in der Lederhose verschwunden.

Zweiter Anlauf mit "Team Stronach"

24 Jahre nach seiner ersten Kandidatur zog es Stronach wieder in die Politik: Um Östererich zu reformieren, kündigte er 2012 die Gründung einer eigenen Partei an. Das "Team Stronach" wurde im September 2012 ins Leben gerufen. Und Stronach wollte die Partei wie sein Unternehmen führen - ohne, das ihm jemand dreinredet. Der Chef war er, und er ließ das in den Statuten festhalten. Er ließ sich als Obmann festhalten: Die Partei wird nach außen vom Obmann alleine vertreten. Und mit §8.4 der Parteistatuten knebelte Stronach die Partei bis zu seinem Tode an seine Person.

Innerhalb von nur 16 Monaten demontierte Stronach seine Partei selbst: Er feuerte seinen Klubobmann und einige Landeschefs, drehte den Geldhahn zu und sorgte mit fragwürdigen Aussagen zum Thema Todesstrafe für Irritationen. Die Krone des Ganzen: Die Universität Graz kürte "frankschämen" zum Wort des Jahres 2013.

Jetzt sollte Schluss mit den Irritationen sein. Der 81-jährige Austrokanadier und Selfmade-Milliardär hatte nur an zwei Parlamentssitzungen teilgenommen.

Gigantomanie im Süden Wiens

Neben den Ausflügen auf das politische Parkett machte Stronach auch mit einigen gescheiterten Großprojekten von sich reden. Auf einem 250 Hektar großen Gelände in Ebreichsdorf sollte ein Themen- und Freizeitpark entstehen - mit einer 80 Meter hohen und begehbaren "Weltkugel". Ursprünglich hätte das Riesenprojekt sogar im Wiener Prater entstehen sollen.

Die Wiener wollten die Riesenkugel nicht - die Behörden machten ihm einen Strich durch die Rechnung - und auch in Ebreichsdorf konnte man sich mit der "World of Wonder"-Kugel nicht anfreunden. Wegen Anrainer-Protesten wurde sie zuerst geschrumpft und schließlich überhaupt nicht realisiert. Ebensowenig wie ein neues Fußball-Stadion samt Einkaufszentrum, dass Stronach der Austria Wien in Rothneusiedl versprochen hatte. In Wiener Neustadt sollte ein weiteres Stadion für 10.000 Zuseher plus Trainingszentrum entstehen. Auch das wurde nie gebaut.

Magna Racino: Besucher blieben aus

Stattdessen suchte Stronach Trost bei seinen Lieblingstieren, den Pferden. Wieder in Ebreichsdorf - das nur einen Steinwurf von der Magna-Europa-Zentrale in Oberwaltersdorf (Bezirk Baden) entfernt ist - sollte für rund 75 Millionen Euro das modernste Rennbahn- und Eventcenter Europas errichtet werden. 60 Renntage pro Jahr waren angesetzt, 136 Arbeitsplätze sollten geschaffen werden. Zehn Jahre danach rennen die Pferde aber nur noch zehnmal jährlich. Die Pferderennbahn entpuppte sich als finanzielles schwarzes Loch, in dem Stronach Millionen versenkte. Auch das Vorhaben, einen eigenen TV-Wettkanal zu etablieren floppte. Österreich entpuppte sich für Stronach immer mehr zum Land der begrenzten Möglichkeiten.

Engagement im Fußball

Legendär ist auch das Engagement des Magna-Gründers für den österreichischen Fußball. Dessen Ursprung der Legende nach darauf zurückgeht, dass Stronach mit seinem Freund Rudolf Streicher im Flugzeug saß und beim Landeanflug auf Wien das hell erleuchtete Ernst-Happel-Stadion sah. Stronach gab Streicher darauf das Versprechen, dass die Austria Wien in spätestens fünf Jahren Europacup-Sieger sein werde. Er selbst wollte dafür sorgen. Der österreichischen Nationalmannschaft prophezeite er gar den WM-Titel 2006.

Der sportliche Erfolg blieb mit zwei Meistertiteln (2003 und 2006) der Austria Wien und drei Cupsiegen dennoch überschaubar. Erst spät und nachdem er zahlreiche prominente Trainer angeheuert und wieder geschasst hatte, nahm er zur Kenntnis, dass Geld alleine im Sport nicht zum Erfolg führt. Unter anderem fielen der Hire-and-Fire-Politik Stronachs der heutige Trainer der deutschen Nationalmannschaft, Joachim Löw, Didi Constantini und Christoph Daum zum Opfer. Insgesamt verschliss Stronach alleine bei der Austria zwölf Trainer und bis heute ist keiner von diesen besonders gut auf den Magna-Gründer zu sprechen.

Ein leerstehendes Luxushotel

In Kärnten versuchte sich Stronach auch als Hotelier. Top-Verdiener, Manager und Magna-Kunden wollte Stronach ins Schloß Reifnitz locken. 2005 kaufte er das 1898 erbaute Juwel am Wörthersee und wollte es zu einem 270-Betten-Luxushotel samt 14 Luxusvillen umgestalten. Es flossen zwar etliche Millionen in die Sanierung, doch aus dem Hotelprojekt wurde nichts - eigentlich die Bedingung für den Kaufpreis von 6,4 Millionen Euro. Ein Schnäppchen für die begehrte Lage am Wörthersee, wo heute der Quadratmeter um 3000 Euro gehandelt wird. Danach wurden Vorwürfe laut, Stronach hätte viel zu wenig für das Anwesen bezahlt.

Gescheiterte Firmenübernahmen

Mit seinen Milliarden wollte Stronach auch andere Unternehmen schlucken. Ob Chrysler, Opel, die Voestalpine oder auch die ÖBB: Onkel Frank wollte sie alle schon haben. 2007 scheiterte er in den Verhandlungen mit dem amerikanischen Automobilhersteller Chrysler, 2009 bremste ihn die deutsche Bundesregierung bei der Übernahme von Opel aus. Nach öffentlichen Protesten kam auch der Übernahme-Deal mit dem Linzer Stahlkonzern Voestalpine nicht zustande. Im Sommer 2012 äußerte Stronach im Gespräch mit Vizekanzler Michael Spindelegger (ÖVP) sogar Pläne, die ÖBB kaufen und sanieren zu wollen.

Niemand kann erahnen, welche Projekte Stronach als nächstes aushecken wird. Zu erwarten ist jedoch, dass der 81-Jährige Milliardär nicht lange in tatenlos in einer seiner Villen in Kanada, Österreich oder sonst wo sitzen wird. Irgendetwas wird der umtriebige Onkel Frank mit seinem Geld sicher wieder anfangen oder kaufen wollen.

Vielen Dank an die Kollegen von format.at!

Kommentare

Ignaz-Kutschnberger

@huaba-bua...ich gebe zu, dass beim Anblick von Franks STÄHLERNER Brust die Frauen zu Hauf in Ohnmacht fielen...und selbst ich wurde neidig...ABER als dann diese fesche gutaussehende intelligente Kathrin mit diesen derart sexy Beinen und diesem wahnsinnig tollen Körper die Bühne betrat, durchfuhr selbst unseren totgeglaubten Opa die Manneskraft in sämtlichen Gliedern...

Übrigens, Team Strohsack hat 268.679 Stimmen bekommen lol... Warscheinlich 95% Frauen und der Rest Nutznießer:)...

Ignaz-Kutschnberger

@tiroler ...na, war der 69er jetzt ein Freudscher, oder wie ;)
Na ja, wie auch immer...nachdem Pilz Peter sich als getarnter Ktner Apothekergehilfe und Kurz Bastian sich ebenfalls hier rumtreibt... Man hat ja beinahe den Eindruck Haselsteiner und Kathrin Nachbauers Verehrer treiben sich auch hier rum :)

Ignaz-Kutschnberger

Du FRANK, ich möchte ja keinesfalls aufdringlich klingen, ...aber heute beim Check-out im Hotel hat meine Kreditkarte nicht funktioniert (angeblich gesperrt) und ich musste die 4 Tausend BAR zahlen...kann es sein, dass der Gehaltsscheck für News.at Postings Dez. 2013 noch nicht an mich überwiesen wurde??

der strohsack glaubt er sei geschäftsmann, was er nicht ist. er mag vielleicht ein guter werkzeughersteller sein, der jetzt noch in seiner garge sitzen würde, wenn er nicht gute manager gehabt hätte.
alle seine selbstgestaltende projekte haben weder projekte, noch eine langfristige planung beinhaltet - das was ein manager macht - und wenns nicht sofort klappte dann wars gleich versenkt,.

Urlauber2620

Na was erwartet man von dem senilen Kasperl eigentlich. Jeder seiner Wähler hat wohl Bretter vorm Kopf gehabt als er Stronach wählte. Der ist und war immer ein Diktator und Ausbeuter der das Leben mit einem Monopoli-Spiel verwechselt, das können alle Menschen bezeugen die mit und für ihn gearbeitet haben. Eigentlich sollte man ihn aus dem Land jagen denn er hat alle belogen.

Ignaz-Kutschnberger

Dieser gescheiterte Versuch einer Schmutzkübel-Berichtskampagne kann vermutlich nur von Ortner & Sempelmann stammen... kommts zu mir in den Betrieb, da könnts mit aufgestreckten Hemdsärmeln noch lernen, was richtige Arbeit ist ...vlt verstehts davon mehr als vom Journalismus :))

Seite 1 von 1