Hass-Postings von FPÖ-Politiker

Helmut Purzner sorgt mit rechtsradikalen Sagern auf Facebook-Seite für Aufregung

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Extremismus - Hass-Postings von FPÖ-Politiker

Man will seinen Augen nicht trauen, wenn man diese Zeilen liest. Eine Diskussion über Politikergehälter veranlasste Helmut Purzner auf "Stimme für Österreich", einer geschlossenen Facebook-Gruppe, zu folgendem Kommentar: "mein Gehaltsvorschlag für unsere politiker von rot und schwarz und zwar für die letzten 50 jahre und probleme wären gelööst ..... hehe". Unter dem Post das Foto eines Galgens. Als wäre das noch nicht genug, bezichtigt er die SPÖ des indirekten Wahlbetrugs, "indem man türken als billiges stimmvieh importiert", wie "heimatohnehass.at" berichtet.

Aufruf zu Gewalt

Dass der Aufruf zu Gewalt nicht nur Polit-Kollegen gilt, dürfte sich von selbst erklären. Im Zusammenhang mit dem Islam spricht Purzner von "Verbrecherpack", "Gesocks" und "trojanischen Pferden". Gleichzeitig fordert er eine europaweite Ausweisungswelle aller der Glaubensrichtung Angehöriger, während er den Islam ungeniert mit der NS-Ideologie vergleicht. Und da man nicht sagen könne, wer Extremist sei und wer nicht, müsse man sicherheitshalber die ganze Religion verbieten - "weil im grunde steckt in jeden islamisten ein kleiner extremist ...". Schließlich würden mit dem "Massenexodus" eine "Menge Probleme gelöst" werden - etwa der Wohnungsmangel, die hohe Arbeitslosigkeit sowie die Kriminalität.

"Islam verbieten" und "Anhänger ausweisen"

Auf das Charlie-Hebdo-Attentat bezogen meint der zweifache Familienvater: "drastische massnahmen sind zu setzen.... der islam ist zu verbieten .. sämtliche Anhänger dieser 'friedlichen ' religion sind auszuweisen in eines der 50 islamischen Ländern ihrer wahl inkl den Ankerkindern denen sofort die staatsbürgerschaft aberkannt werden sollte,... somit wären sämtliche probleme gelöst ...". An Neuwahlen zwecks eines politischen Kurswechsels glaubt er indes nicht, denn "ein machtwechsel in österreich wird wohl anders herbeigeführt werden müssen ..."

Austritt aus der FPÖ

Ende Jänner eroberte Helmut Purzner, der im Oktober letzten Jahres in die FPÖ eingetreten war, bei der niederösterreichischen Gemeinderatswahl einen Gemeinderatssitz zurück. Nach Bekanntwerden seiner Postings auf der Facebook-Gruppe "Stimme für Österreich" verlautbarte die FPÖ Niederösterreich per Presseaussendung, dass Purzner aus der FPÖ freiwillig ausgetreten sei. Die FPÖ würde "seine Postings für ungeheuerlich" halten und sie scharf verurteilen. "Sein freiwilliger Austritt aus der FPÖ und der Verzicht auf das Gemeinderatsmandat ist daher die logische Konsequenz. Für die FPÖ ist die Sache somit erledigt!"