Gewerkschaften "sinnlos"

Der Kärntner LH Dörfler schlägt die Auflösung der Gewerkschaften in Österreich vor.

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FPK - Gewerkschaften "sinnlos"

In Kärnten habe man in der Verwaltung durch die Schaffung von zehn Kompetenzzentren anstelle der bisherigen 20 Abteilungen deutlich effizientere Strukturen geschaffen. Dabei will es Dörfler aber nicht bewenden lassen: "Es geht nicht, dass die Personalvertretung Eigeninteressen vertritt und Reformen blockiert und verhindert." Dies müsse geändert werden, die Personalvertreter sollten die Mitglieder vertreten und nicht sich selbst.

Noch wichtiger sei es aber, die Parallelstrukturen Arbeiterkammer-Gewerkschaft zu bereinigen. "Die Arbeiterkammern machen Konsumentenschutz, kümmern sich um Gurkenkrümmungen und den Pestizidgehalt von spanischen Paprikas. Wenn es hier schon eine Pflichtmitgliedschaft gibt, dann soll sie auch für die Arbeitnehmer da sein." Den Einwand, die Mitgliedschaft bei der Gewerkschaft sei freiwillig, wies Dörfler zurück: "Zumindest im öffentlichen und halböffentlichen Bereich wird man doch mit sanftem oder weniger sanftem Druck zum Beitritt gezwungen." Er habe dies in seinem Familienkreis mehrfach festgestellt. Eine Abschaffung bzw. Fusion der Gewerkschaft mit der Arbeiterkammer würde den Arbeitnehmern viel Geld sparen. Die AK könnte auch die Kollektivvertragsverhandlungen "problemlos übernehmen".

Ebenso gehörten die Parallelstrukturen im Sportbereich abgeschafft. "Drei Dachverbände gibt es in keinem anderen Land der Welt, das ist vollkommen lächerlich", sagte Dörfler. Hier würden Unsummen aus parteipolitischen Überlegungen verschleudert, man müsse dies endlich ändern.

Reaktionen
Der Vorschlag von Kärntens Landeshauptmann Gerhard Dörfler, die Gewerkschaften aufzulösen und deren Agenden der Arbeiterkammer zu übertragen, hat vor allem im ÖGB Empörung ausgelöst. Das Ansinnen bedeute einen Bruch mit den Menschenrechten, warnte Vizepräsidentin Sabine Oberhauserin einer Aussendung. Auch in der SPÖ sorgte der Vorschlag für Wirbel, Bundesgeschäftsführer Günther Kräuter ortete "große Nervosität" in der FPK vor dem "Part of the game"-Prozess von Obmann Uwe Scheuch. Kritik kam auch vom Wiener Bürgermeister Michael Häupl, von den Grünen und vom BZÖ.

"Nach dem jahrzehntelangem Streit um zweisprachige Ortstafeln in Kärnten fällt dem Kärntner Landeshauptmann Dörfler nun scheinbar kein Thema mehr ein - für die Kärntnerinnen und Kärntner", so Oberhauser. Der ÖGB stellte zudem klar, dass es sich bei der Gewerkschaft um einen Verein im Sinne des Vereinsgesetzes handle. Ein solcher "freiwilliger Zusammenschluss mehrerer Personen zur Verfolgung eines gemeinsamen Zwecks" stelle zudem ein Menschenrecht dar. Das Ansinnen Dörflers wäre daher "ein glatter Bruch mit anerkannten Menschenrechten", hieß es in der Aussendung des ÖGB.

Auflösung für FPÖ "kein Thema"
Für die Schwesterpartei FPÖ ist die von Dörfler vorgeschlagene Auflösung der Gewerkschaften "kein Thema". Das betonte Generalsekretär Herbert Kickl in einer Aussendung. Die "aufgeregten Reaktionen" würden allerdings zeigen, dass Dörfler mit seiner Gewerkschaftskritik "durchaus einen heiklen Punkt getroffen hat". Es sei eine Tatsache, dass in vielen Bereichen der Arbeitswelt die Mitgliedschaft in der Gewerkschaft "quasi zwangsmäßig" organisiert sei. Generell hätten die Sozialpartner als Interessensvertretungen "nichts in der Verfassung verloren", so Kickl.

Kommentare

AK und Gewerkschaften Vereine beruhen auf freiwilliger Zugehörigkeit. Daher, wer dazugehören will soll es auch, inklusive Beitrag. Die AK Beiträge hingegen sind Zwangsbeiträge die gegen die zitierten Menschenrechte sprechen. Denn Austreten wie aus dem Kirchenbeitragszwang kann man aus der AK nicht. Wenn man also wo ansetzen will, dann dort.

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Er hat völlig recht! Die Arbeitgeber werden von der Wirtschaftskammer vertreten. Die Arbeitnehmer ? Das weiss man in Österreich nicht so genau - habe ich am eigenen Leib erlebt! Wenn man nämlich wirklich Hilfe benötigt ist keiner so recht zuständig. Vorsichtshalber hat man halt einmal gleich zwei Organisationen geschaffen die den Arbeitnehmer viel Geld kosten und nichts anders sind als gute Versorgungsstellen für treue Parteisoldaten. Ja, ich würde mir EINE Arbeitnehmervertretung wünschen, die mir wirklich hilft, wenn ich sie brauche. Zwei brauch ich sowieso nicht. Ob die dann AK oder ÖGB heisst ist mir egal. Und von den beiden die wir jetzt haben brauch ich gar keine. Wenn ich könnte würde ich auch bei der AK austreten!!!

stabilis melden

Re: Er hat völlig recht! Genau so ist es!

Ivoir

Kärntner Landeshauptmann Dörfler Wieder einmal die Medien, die einem einfachen LH mehr Bedeutung zumißt als er verdient. Er ist nichts weiter als ein LH, der auf Grund der zukünftigen Sparkurse ebenfalls auf der Abschußliste steht. Das die Gewerkschaften vielen ein Dorn im Auge sind, ist nichts Neues. Und mein Gott, was haben uns die Grünen schon für einen Mist aufgetischt?

Tja Wenn sich ein Punkt aufbläst wird er zu einer Null.

Und diese aufgeblasene 0 meint tatsächlich,man könne Gewerkschaften einfach so auflösen.Dabei bedenkt diese 0 allerdings nicht,dass die Gewerkschaften,sowie auch die Industriellenvereinigung Vereine sind,wo sich sowohl die Mitgliedschaft wie auch die Beitragszahlungen auf freiwilliger Basis bewegen und solange die sich rechtskonform verhalten, könnten sie sich nur selbst auflösen. Weiters ist es dieser 0 wohl auch nicht bewußt, dass die AK sowie andere Kammern verfassungsrechtlich fundierte Institutionen sind und eine Änderung dieser auch einer Verfassungsänderung bedürfte.

Herr Dörfler, lassen Sie\'s bleiben, die Schuhe, die Sie meinen aufgrund der Ortstafellösung tragen zu können, sind Ihnen nicht nur zu groß, nein Sie schwimmen drin.

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Genaus so hat es... ... unter einem nach Deutschland ausgewanderten, unseligen Österreicher begonnen. Da wurden auch demokratische Institutionen zuerst angegriffen und abgeschafft und es endete - wie wir alle wissen - mit rund 60 Millionen Toten. Wehret den Anfängen!!!!

stabilis melden

Re: Genaus so hat es... so ein Blödsinn!

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Re: Genaus so hat es... Was meinen Sie? Ihre drei Worte -stimmt!!!

Sinnlose Gewerkschaften Danke Herr Dörfler, nun fällt das letzte Feigenblatt, das vielleicht noch einen Arbeitnehmer dazu bewogen hat diese "Partei" zu wählen. Gewerkschaften weg, Lohnverhandlungen weg, wozu Urlaub? Gilt doch die Devise: Gehts den Unternehmen gut, gehts uns Allen gut! Nur. Wer ist uns? BZÖFPÖFPK? Unser Geld für unsere Leut? Welche Leut? FPKFPÖBZÖ-Leut natürlich! (Bitte diese Reimeschmiede mal zu verpflichtenden Deutschkursen schicken!) Hypo Alpe Adria lässt grüßen, wir wissen jetzt endgültig, welches Spiel gespielt wird. Da wird sogar dem gelernten Österreicher schlecht! Pfuigack, Herr Dörfler, schämen sie sich nicht? Mir grausts ob so viel Abgehobenheit und Ignoranz.....

Systemanalytiker melden

ÖGB sofort auflassen Der Österreichische Gewerkschaftsbund hat die BAWAG an die Wand gefahren. Jetzt tritt dieser Gewerkschaftsbund Arbeitnehmerrechte mit Füßen. Richtig! Dieser ÖGB ist sinnlos und sofort aufzulassen!

Viennese melden

Re: ÖGB sofort auflassen Der ÖGB in der heutigen Form ist wirklich sinnlos. Die Gewerkschaften haben große Taten vollbracht, aber heute haben sie sich überlebt. Man siehe diesen Typen wie Neugebauer, Hundsdorfer, Kaske doch einmal auf die Finger! Neugebauer der Ämterkumulierer par excellence ist nur " dagegen". Egal wogegen, Hauptsacvhe dagegen. Hundsdorfer war Zeit seines Lebens Rathausangestellter und weiss wahrscheinlich nicht einmal wie man das Wort
" Arbeit" schreibt. Dafür ist er ein Koriphae in der Bildung von Netzwerken. Kaske hat Kellner gelernt und war ab dem 2. lehrjahr(!) dienstfrei gestellt weil er Gewerkschafter war! Solche Leute vertreten nicht die Arbeitnehmer sondern ausschliesslich die Parteilinie. Leider ist es in der AK nicht besser. Dir.Muhr hat 6 Posten als AR.
Der kann arbeiten! hahaha.

Ein guter Vorschlag niemand braucht Gewerkschaften in dem Land, in der Zeit, eine Vertretung durch die AK sicher machbar.

Gewerkschaften verhindern nur, siehe Neugebauer, der Bonze schlechthin. Keine Schulreform da die Gewerkschaft diese stinkfaulen Lehrer schützt die nicht mal 2 Stunden mehr arbeiten können....... Oder auch bei der Obb etc.

Gewerkschaften sind die Vertretungen der faulen Leute, der Bonzen. Und die 28 Krankenkassen gleich Mittagsschläfchen, eine für alle ist genug

RobOtter
RobOtter melden

Sehr guter Vorschlag... ...Jetzt schaffen wir die Gewerkschaften ab, dann unterstellen wir die Polizei der FPK, dann verbieten wir alle anderen Parteien und letztendlich halten wir Neuwahlen mit der letzten verbliebenen Partei ab.........

Hier wird an den Grundrechten einer Demokratie gesägt!

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Re: Sehr guter Vorschlag... Die ganze Welt ist ein Irrenhaus,aber in Kärnten befindet
sich die Zentrale.
Für den LH wäre am Lemoniberg noch ein Zimmerchen frei.

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wer ist Dörfle?? Ein Wichtigmacher, eben wie HC!

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