Start zur Formel-1-Saison:
3 Fragen - 3 Redakteure

Vor dem Auftakt nehmen drei Experten zu den wichtigsten Brennpunkten Stellung

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Motorsport - Start zur Formel-1-Saison:
3 Fragen - 3 Redakteure

Michael Höller, Redakteur für Motorsport-Magazin.com, Andreas Terler, Formel-1-Experte des Sportportals LAOLA1 und Andreas Kolbabek, Motorsport-Verantwortlicher bei autorevue.at nahmen zu den Fragen Stellung und sind sich dabei in vielen Punkten einig.

1) Worauf freust Du Dich in der kommenden Saison am meisten?

Andreas Terler, LAOLA1:Mit Spannung erwarte ich das Debüt von Sebastian Vettel bei Ferrari. Jetzt kann er es all jenen zeigen, die ihm in seiner Sieges-Ära bei Red Bull Racing unterstellt haben, nur ein starkes Auto gehabt zu haben. Als akribischer Arbeiter wird er schon jetzt von den Italienern geliebt, gemeinsam mit Freund Kimi Räikkönen könnte die Scuderia zum Geheimtipp werden. Vorfreude herrscht klarerweise auch auf den Grand Prix von Österreich, der hoffentlich ähnlich gut besucht ist wie im Vorjahr.

Michael Höller, Motorsport Magazin.com:Die Wintertransfers haben uns ein paar schöne neue Fahrerpaarungen beschert: Vettel mit Räikkönen bei Ferrari, die alten Haudegen Alonso und Button bei McLaren-Honda und das junge Duo Kvyat und Ricciardo bei Red Bull. Ich hoffe auf packende Stallduelle und darauf, dass Ferrari, Red Bull oder Williams den Mercedes einigermaßen die Stirn bieten kann. Im Rennkalender fiebere ich der Rückkehr nach Mexico City am meisten entgegen, da die Motorsportbegeisterung in Mexiko riesig ist und die Fans für eine sensationelle Stimmung sorgen werden.

Andreas Kolbabek, autorevue.at: Am meisten freue ich mich auf die neuen Paarungen in der F1 und Sebastian Vettel im Ferrari. Wie wird der vierfache Weltmeister mit seinem neuen Umfeld und mit Kimi Räikkönen zurechtkommen? Die Pressekonferenzen mit Vettel und dem "Iceman" werden die eigentlichen Highlights der Saison. Im vergangenen Jahr und bei den bisherigen Tests hat Valtteri Bottas gezeigt, dass er mit den Silberpfeilen mithalten kann. Spannend wird auch, ob der Finne Felipe Massa erneut in die Schranken weisen wird.

2) Wer wird uns überraschen? Auf wen müssen wir achten?

Andreas Terler, LAOLA1:Wenn es darum geht, mögliche Patzer von Mercedes auszunützen, muss man auch Williams am Zettel haben. Das Team ist meiner Meinung nach fällig für einen Sieg. Von den jungen Wilden sollte man auf jeden Fall den 17-jährigen Max Verstappen im Auge behalten, der mit riesigen Vorschusslorbeeren in die Formel 1 kommt und damit bislang erstaunlich gut umgeht.

Michael Höller, Motorsport Magazin.com: Auf Max Verstappen und Daniil Kvyat. Kvyat ist der Vettel-Nachfolger bei Red Bull und könnte sich schon bald zum dritten Eigengewächs aus dem Mateschitz-Konzern entwickeln, das einen Formel 1 Grand Prix gewinnt - nach Vettel und Ricciardo. Mit Verstappen gibt man bei Red Bull sogar einem 17-Jährigen eine Chance. Er startet seine F1-Karriere bei Toro Rosso, wo einst Vettel ein erstes Rennen gewann.

Andreas Kolbabek, autorevue.at: Noch ist Honda eine Baustelle, aber den Japanern und McLaren ist alles zuzutrauen. Daniil Kvyat hat hingegen schon eine Formel-1-Saison hinter sich. Beim jungen Russen wird es spannend werden, wie er seine Erfahrungen heuer umsetzen wird und wie er sich in der Jugendliga um Verstappen, Ericsson und Co. schlägt.

3) Wer wird Weltmeister?

Andreas Terler, LAOLA1: Lewis Hamilton. Sollte er mittlerweile wieder nur den Sport im Kopf und damit das Liebes-Aus mit Nicole Scherzinger verdaut haben, ist er im eindeutig schnellsten Auto des Feldes der talentiertere Fahrer als Nico Rosberg. Das wurde 2014 speziell in den Rennen ersichtlich. Außerdem ist der Silberpfeil 2015 noch zuverlässiger geworden, wodurch Hamiltons Stärken im direkten Duell auf der Strecke noch deutlicher zur Geltung kommen sollten.

Michael Höller, Motorsport Magazin.com: Lewis Hamilton. Auch 2015 muss man in einem Silberpfeil sitzen um Weltmeister zu werden, daher heißt es erneut: Hamilton vs. Rosberg. Hamilton wird sich durchsetzen, weil er der bessere Racer ist. Mit starken Qualifyings und seinem enormen Willen wird Rosberg die WM aber hoffentlich bis zum Finale offen halten.

Andreas Kolbabek, autorevue.at: Mercedes wird auch in dieser Saison nicht zu schlagen sein. Den Werkstitel werden sie mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit verteidigen können. Um den Fahrertitel streiten sich Lewis Hamilton und Nico Rosberg - ein Stallduell, das sich noch weiter zuspitzen wird. Ähnlich zur Red-Bull-Dominanz in den Jahren 2010 bis 2013 wird auch Mercedes nicht ewig das Feld beherrschen können. Daher wird am Ende derjenige Weltmeister, der besser mit der Erwartungshaltung und dem enormen Druck umgehen kann. Da kann es nicht schaden, wenn man bereits zwei WM-Titel mitbringt…

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