Immer mehr Geld

Trotz Krise steigen die Gehälter der Manager deutlich - kaum Frauen in Spitzenpositionen

Wer will schon Kanzler sein, wenn man als Manager deutlich mehr verdient. Die Politik verordnete sich in den vergangen Jahren Nulllohnrunden, während die Wirtschaftsgrößen ihre Gehälter weiter nach oben schrauben: Von 2007 bis 2010 sind die Durchschnittseinkommen der Vorstandsmitglieder um 19,6 Prozent gestiegen, jene ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nur um 10,4 Prozent. Das geht aus dem aktuellen Einkommensbericht des Rechnungshofs hervor. Insgesamt verdienten im Vorjahr bis zu 64 Geschäftsführer in 23 Staatsunternehmen mehr als der Bundeskanzler, also über 285.600 Euro. Allein im Verbund-Konzern waren es 16.

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Fette Lohnerhöhung - Immer mehr Geld

Spitzenreiter bei den Vorstandsgehältern ist der Stromkonzern Verbund. Dort verdienten die vier Vorstände 2010 durchschnittlich 721.800 Euro. Allerdings ist in diesen Zahlen auch der SP-nahe Ex-Vorstand Christian Kern enthalten, der im Juni 2010 neuer ÖBB-Chef wurde und damit im Verbund von der Payroll rutschte. Wäre Kern beim Verbund geblieben, dann wäre die durchschnittliche Vorstandsgage (auf Jahres-Vollzeitäquivalente hochgerechnet) noch etwas höher gelegen - nämlich bei 841.800 Euro.

Auf Rang zwei hinter dem Verbund folgt die Post, deren fünf Vorstandsmitglieder im Durchschnitt 669.500 Euro verdienten. Dahinter folgt die ÖIAG, deren Ex-Chef Peter Michaelis (er wurde mit 1. Juli 2011 durch den VP-nahen Industriellenfunktionär Markus Beyrer ersetzt) im Vorjahr noch 669.100 Euro bezog. Schon auf Platz vier folgt die Verbund-Wasserkrafttochter Austrian Hydro Power (AHP) mit durchschnittlich 605.500 Euro für die zwei Vorstände. Die ÖBB landen mit durchschnittlich 250.500 Euro für fünf Vorstände auf Platz acht, noch hinter ihrer Tochter Rail Cargo (390.100 Euro für drei Vorstände).

Energiesektor zahlt am meisten
Ein besonderes Gagenparadies ist damit der staatliche Energiesektor. Der Rechnungshof listet allein sieben Unternehmen des Verbund-Konzerns auf, in denen insgesamt 16 Top-Manager auf Bezüge über dem Kanzler-Gehalt kommen. Neben der Konzernmutter und den Töchtern Verbund Hydro Power und Verbund International (Rang 6) sind das noch die Verbund Trading (Rang 10), Verbund Sales (Rang 14), Austrian Power Grid (Rang 15) und Verbund Thermal Power (Rang 22). Dazu kommen noch die Landesenergieversorger von Kärnten (KELAG, Rang 16) und die Salzburg AG (Rang 19).

Auch Hypo Alpe Adria zahlt kräftig
Besonders schnell gedreht hat sich das Abfertigungskarusell bei der notverstaatlichten Kärntner Hypo Alpe Adria Bank International, der Nummer fünf in der Liste. Hier wurden 2010 gleich vier Geschäftsführer abgesetzt - mit "Golden Handshakes" zwischen 350.000 und 2,4 Mio. Euro. In der Rechnungshof-Aufstellung 2010 scheint die Bank folglich mit neun Vorstandsmitgliedern auf, von denen jeder auf durchschnittlich 338.200 Euro Jahresgage kommt. Rechnet man die Gehälter auf Jahres-Vollzeitäquivalente hoch, dann wären das Bezüge von 579.800 Euro pro Vorstandsmitglied.

Nur 15 Prozent Frauen
Insgesamt standen im Vorjahr übrigens 396 Unternehmen und ausgegliederte Einrichtungen mit insgesamt 556 Vorstandsmitgliedern und 166.490 Mitarbeitern im Einflussbereich des Bundes. Der Frauenanteil in den Geschäftsführungen ist in den vergangenen Jahren zwar gestiegen (von 11,2 Prozent 2007 auf 15 Prozent im Vorjahr), liegt aber immer noch deutlich niedriger als im öffentlichen Dienst, wo der Anteil der Sektionschefinnen zuletzt rund 21 Prozent ausmachte. Bei den 1.424 Aufsichtsratsmitgliedern lag der Frauenanteil bei 21,5 Prozent (nach 13,9 Prozent 2007).

Der Rechnungshof-Bericht umfasst übrigens nicht alle Staatsunternehmen, sondern nur jene Firmen, an denen der Staat zumindest die Hälfte der Anteile hält und an denen auch der Bund beteiligt ist. Nicht enthalten sind damit die OMV mit einem Staatsanteil von 31,5 Prozent und die Telekom Austria mit 28,42 Prozent. Nicht enthalten sind auch die Landesenergieversorger von Wien, Niederösterreich und Tirol, an denen der Bund keine Anteile hält, wohl aber jene von Kärnten (KELAG), Salzburg (Salzburg AG) und Oberösterreich (Energie AG).

Ebenfalls aufgelistet wird vom Rechnungshof, wie viel Geld die Staatsfirmen für Zusatzpensionen aufwenden. Demnach machten die Zahlungen im Vorjahr 522,34 Mio. Euro aus. Davon profitiert haben 25.409 Personen - durchschnittlich waren es also 20.557 Euro pro Person.

Kommentare

!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Gestern noch in der Privatwirtschaft,heute einen Ministerposten oder umgekehrt.

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wie oft noch erzählen uns die medien dass dieses gesindel boni, erhöhungen und prämien bekommen??? ich kanns nicht mehr hören den offenbar bringt ihr medien eine in die komplett falsch gerichtete meinungsbildung in die welt, anstatt endlich einmal kritisch und gleichzeitig objektiv zu schreiben und nachzuforschen. ihr die ihr diese artikel verfasst, warum habt ihr euch von eurer wahren identität abgewandt und schreibt nur noch manipulative und krank machende artikel? wegen dem geld. schämt ihr euch denn nicht? ihr habt eure seele verkauft mit der entscheidung kriechen zu gehen. steht auf und wagt einen schritt in die richtige richtung. das volk wird euch belohnen. wer wagt gewinnt, heisst es. peace

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Re: wie oft noch ich wünsche mir von euch die hintergründe auszuforschen und wahrheitsgetreu zu verfassen. ihr habt nicht umsonst journalismus studiert um euch einer doktrin zu unterwerfen. seid ein wichtiger stützpfeiler für eine bessere welt.

Parteigünstlinge wäre richtiger! Oftmals haben diese Typen vorher nie in einem Betrieb gearbeiten bis sie von ihrer Partei auf einen hochbezahlten Vorstandsposten gehieft wurden.

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Kommentiern ! eigentlich zwecklos, wenn man das liest. Aufruf zum Volksaufstand wäre angebracht.

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Re: Kommentiern ! ja da werden oft Manager in Positionen gehoben von denen sie nicht einen Funken Ahnung habenund dann wundert man sich wenn sie bei der Beiegschaft nicht akzeptiert werden und den Betrieb in große Schwierigkeiten manövrieren wegen ihrer Inkompetenz.

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