Wohin mit meinem Kind?

Wie Eltern die Betreuung ihrer Kids organisieren. Plus: Die besten Betreuungsplätze

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Ferien - Wohin mit meinem Kind?

Betroffen sind vor allem die Eltern von Schulkindern. Denn während die meisten Kindergärten in den Städten in den Ferien geöffnet sind oder zumindest "nur" einen Monat lang zusperren, sind neben den Schulen auch viele Horte geschlossen. Für diese Altersgruppe wären laut nationalem Bildungsbericht 2012 im Sommer rund 320.000 zusätzliche Betreuungsplätze notwendig.

Aber wie schaffen es Eltern dennoch, die Kinder neun Wochen lang gut versorgt zu wissen? In NEWS berichten berufstätige Eltern, vor welche organisatorischen Herausforderungen sie durch die langen Sommerferien gestellt werden und welche Lösungsansätze sie gefunden haben.

Großeltern als Rettungsanker.

Für viele sind Omas und Opas die wichtigste Stütze. "Ohne meine Eltern wäre ich verloren", sagt auch Birgit Höbart. Die 34-jährige Verkäuferin ist alleinerziehende Mutter, ihr Sohn Nicolas ist 15 Jahre alt, ihre Tochter Jolene 11. "Ich muss Oma und Opa wirklich ein großes Dankeschön aussprechen, was die Organisation der Ferien angeht."

Anfang Juni fängt Birgit Höbart an, die Sommerferien zu planen. In diesem Jahr werden ihre beiden Kinder zwei Wochen mit ihr gemeinsam Urlaub machen, drei Wochen verbringen sie beim Vater, eine Woche fahren sie in ein Sommercamp. "Den Rest der Zeit springen meine Eltern ein", sagt Birgit Höbart. "Mittlerweile ist mein Vater pensioniert, aber früher haben sich meine Eltern sogar ihren Urlaub so eingeteilt, dass sie mir helfen konnten. Man braucht ein ganzes Dorf, um die Sommerferien zu organisieren", lacht sie. "Einerseits gönne ich meinen Kindern natürlich die langen Sommerferien von Herzen, andererseits ist es ein ziemlicher organisatorischer Aufwand, neun Wochen in einem Block zu verplanen."

Der Arbeitswelt nicht angepasst.

Sind neun Wochen Sommerferien also zu lang? Christiane Spiel, Professorin für Bildungspsychologie an der Universität Wien: "An und für sich würden auch kürzere Ferien ausreichen. Sinnvoll wäre dafür, eine freie Zeit im Herbst zu schaffen. Denn von September bis Weihnachten ist eine sehr lange ferienlose Zeit, in der es eindeutig zu wenig Erholung gibt." Zudem würden die Länge der Ferien überhaupt nicht zur Lebens-und Arbeitswelt der Familien passen.

"Auch für die Kinder ist es ein Stress zu erleben, wie die Eltern sich bemühen, jemandem zum Aufpassen zu finden", so die Expertin. "Dann gewinnen Kinder den Eindruck:'Ich bin ein Problem.' Wenn das Kind dann hin-und hergeschoben wird, ist das keine Erholung."

Doch dieser Ansatz stößt nicht bei allen Eltern auf Einverständnis. "Ich glaube nicht, dass die Sommerferien verkürzt werden sollen. Denn das würde das Betreuungsproblem nicht ändern, sondern nur eine Umschichtung bedeuten", sagt Kurt Süss, Obmann der oberösterreichischen Elternvereine. "Für die Kinder hätte es einen deutlichen Nachteil: Sie müssten bei der Sommerhitze in der Schule sitzen. Sie hätten dafür im Herbst oder im Fasching Ferien, wo man viel weniger unternehmen kann."

Finanzieller Aufwand.

Katharina Schwarzer, 46, hält ebenfalls nichts von einer Verkürzung der Sommerferien. Die selbstständige Software-Entwicklerin und Mutter von vier Kindern hat für sich die perfekte Lösung gefunden: "Meine Kinder fahren seit Jahren auf Sommercamps ins Ausland. Ich vertraue einer Organisation, die Treffen für Kinder ab elf Jahren auf der ganzen Welt veranstaltet. Sie können in andere Lebensweisen hineinschnuppern und lernen nebenbei Englisch, ohne in der Schule zu sitzen. Meine Kinder sind sehr selbstständig, und sie genießen das sehr."

Hier finden Sie die Liste mit den besten Betreuungsangeboten!

Die ganze Geschichte finden Sie im aktuellen NEWS in Ihrem Zeitschriftenhandel oder als E-Paper-Version.

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