ÖFB-Teamtorhüter Robert Almer mit schwerer Knieverletzung

Verdacht auf Kreuz- und Seitenbandriss. Austria erkämpfte gegen AS Roma 3:3.

Österreichs Fußball-Teamtorhüter Robert Almer droht eine lange Pause. Der Torhüter von Austria Wien ist am Donnerstagabend im Europa-League-Spiel bei AS Roma in der 22. Minute verletzt ausgetauscht worden. Nach ersten Informationen besteht der Verdacht auf Kreuz- und Seitenbandriss im rechten Knie. Damit droht dem 32-Jährigen das vorzeitige Saisonende.

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Langer Ausfall - ÖFB-Teamtorhüter Robert Almer mit schwerer Knieverletzung

Almer spielte in Rom erstmals seit seiner im WM-Qualifikationsspiel gegen Wales am 6. Oktober erlittenen Wadenblessur. Das Comeback dauerte ab er nur 22 Minuten. Almer knickte bei einem Abschlag mit dem rechten Knie ein und musste mit dem Sanitätswagen vom Feld gebracht werden. Falls sich die erste Diagnose bewahrheitet, fehlt Almer nicht nur der Austria, sondern auch dem ÖFB-Nationalteam, das in der WM-Qualifikation am 12. November in Wien Irland empfängt.

Die Wiener Austria hat unterdessen viel Moral bewiesen. Die Violetten lagen in der Gruppe E der Fußball-Europa-League gegen AS Roma schon mit 1:3 zurück, erkämpften sich aber dank Treffern von Dominik Prokop (82.) und Lary Kayode (84.) ein 3:3.

Dominik Prokop musste nach seinem ersten Pflichtspieltor im violetten Trikot "erst einmal eine Nacht drüber schlafen", Alexander Grünwald sah einen "unglaublichen Abend für jeden Austrianer". Getrübt wurde die Freude einzig durch die schwere Verletzung von Almer.

»Ich habe im Fußball viel erlebt, aber daran habe ich nicht mehr geglaubt.«

Einmal mehr lieferten die in der Bundesliga nicht so recht überzeugenden Wiener international eine Leistung ab, die ihnen im Vorfeld nicht wirklich zugetraut wurde. Dass beim Stand von 1:3 in der 69. Minute noch ein Punktgewinn herausschaute, überraschte sogar den Trainer. "Ich habe im Fußball viel erlebt, aber daran habe ich nicht mehr geglaubt", meinte Thorsten Fink. Der Deutsche sprach von einem kleinen Wunder und lobte den "unglaublichen Charakter" seiner Mannschaft.

Im Rennen um den Aufstieg in die K.o.-Phase der Europa League steht die Austria plötzlich auch dank des 2:1 von Astra Giurgiu bei Viktoria Pilsen gut da. Wie die Roma halten die Favoritner bei fünf Zählern, Giurgiu (3) und Pilsen (2) folgen. Die Austria hat gegen den italienischen Gruppenfavoriten (3.11.) und die Rumänen (24.11.) nun zwei Heimspiele vor sich. "Wir müssen nun das Heimspiel gegen Giurgiu gewinnen, dann schaut es gut aus", meinte Grünwald.

Spiele gegen Roma sind Bonuspunkte

Die Duelle mit der Roma werden von den Austrianer weiter druckbefreit angesehen. Eine Herangehensweise, die sich schon in Italien bezahlt gemacht hat. "Wir haben gewusst, dass die Spiele gegen Rom Bonuspunkte sind. Wir nehmen aber gerne etwas mit", meinte der stark spielende Raphael Holzhauser. Grünwald gab an, dass intern schon ein wenig mit einer Überraschung spekuliert wurde: "Wir haben vor dem Spiel tief gestapelt, aber wir wollten schon etwas mitnehmen."

Auswärts bleibt die Austria international nach zuvor vier Siegen in dieser Saison weiter ungeschlagen. Dabei sah es danach aus, als ob die Serie im weiten Stadio Olimpico ihr Ende findet. Nach Holzhausers Traumtor (16.) wendete Roma durch Stephan El Shaarawy (19., 33.) das Blatt. Alessandro Florenzi (69.) schlug nach einem weiteren Assist von Altstar Francesco Totti dann zum dritten Mal für die Hausherren zu. "Da haben sie geglaubt, sie haben das Ding gewonnen", vermutete Fink. Doch die junge Austria-Elf - der Altersschnitt lag nach Almers Ausfall bei unter 23 Jahren - hielt in dieser Phase dagegen.

»Wir sind eine Mannschaft wo jeder für jeden kämpft.«

"Auch wenn wir oft kritisiert werden, wir sind eine Mannschaft wo jeder für jeden kämpft", wollte Holzhauser betont wissen. Eiskalt agierten die Wiener bei ihren Chancen, dazu stachen auch Finks Joker. Der 19-jährige Prokop erzielte drei Minuten nach seiner Einwechslung das 2:3 (82.), Ismael Tajouri bereitet den Ausgleich durch Larry Kayode (84.) dann vor. Der Jubel bei der zahlreich mitgereisten Anhängerschaft kannte keine Grenzen, der "Punkt der Moral" (Prokop) war eingefahren.

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