Gruppenvergewaltigung
am Praterstern

16- und 17-Jährige vergingen sich an 21-jähriger Studentin

von
Fakten - Gruppenvergewaltigung
am Praterstern

Vielmehr machten die Verdächtigen Erinnerungslücken geltend. So gaben sie in ihrer Einvernahme an, stark alkoholisiert gewesen zu sein, sagte Hahslinger. "Daher könnten sie sich nicht an die Tat erinnern", berichtete der Polizeisprecher. Die drei afghanischen Asylwerber befanden sich am Freitag noch in Polizeigewahrsam.

Die Gruppenvergewaltigung verübten sie kurz vor 1.00 Uhr. Das spätere Opfer war gemeinsam mit einer 30 Jahre alten Freundin in der Stadt unterwegs gewesen und machte sich um 00.50 Uhr auf den Heimweg. Während die 30-Jährige am Bahnhof Praterstern den Bankomat aufsuchte, um Geld zu beheben, ging die 21-Jährige auf das öffentliche WC. Dabei wurde sie offenbar bereits von den beiden 16-Jährigen und dem 17-Jährigen verfolgt. Die Frau schloss die WC-Tür, verriegelte sie jedoch nicht. Dies nützten die Täter aus: Einer der Männer packte die Studentin und hielt sie fest, während die beiden anderen nacheinander die Frau vergewaltigten. Die Jugendlichen gingen dabei sehr brutal vor, sie drückten die 21-Jährige fest mit dem Oberkörper zu Boden, schlugen ihren Kopf auch mehrmals gegen die WC-Schüssel. Die Frau versuchte vergeblich, sich zu wehren. Die Angreifer hielten ihr auch Mund und Nase zu, sodass sie nicht um Hilfe rufen konnte.

Nach der Tat flüchteten die Afghanen. "Als die Freundin der Studentin kurz danach nachschaute, fand sie die junge Frau in der Toilette am Boden liegend", schilderte Hashlinger. Die 30-Jährige rannte hinaus und rief um Hilfe, mehrere Passanten wurden auf die Flüchtenden aufmerksam und verständigten die Polizei.

Die Exekutive rückte mit einem Großaufgebot von 30 Polizisten aus, neben Bezirkskräften waren auch Beamte der Wega und Diensthunde im Einsatz. Einer der mutmaßlichen Täter wurde kurze Zeit später in der Venediger Au nahe der U-Bahnstation festgenommen. Um 1.30 Uhr klickten für die beiden anderen Jugendlichen im Stuwerviertel die Handschellen. "Alle drei Tatverdächtigen ließen sich widerstandslos festnehmen", sagte Hahslinger.

Die 21-Jährige wurde zur Versorgung ins Spital gebracht. Sie hatte aufgrund der Brutalität auch starke Schmerzen im Bereich des Oberkörpers. "Eine stationäre Aufnahme lehnte sie ab", sagte Christoph Mierau, Sprecher des Wiener Krankenanstaltenverbundes. Noch in der Nacht konnte die Studentin vor der Polizei ihre Aussage machen. Die Einvernahme der Männer war Freitagmittag noch ausständig.

Sozialer Brennpunkt. Der Praterstern gilt in Wien als ein sozialer Brennpunkt. Die Polizei erhöhte zuletzt ihre Präsenz. "Täglich sind mehr als 100 Polizisten am und rund um den Praterstern im Einsatz", sagte Hahslinger. Immer wieder kam es in den vergangenen Monaten im Umfeld des Pratersterns zu brutalen Übergriffen. Erst im Jänner wurde eine 18-Jährige in der Praterhauptallee von einem Afghanen vergewaltigt. Mitarbeiter einer Security-Firma halfen damals der Frau und hielten einen 21-jährigen Verdächtigen bis zum Eintreffen der Polizei fest. Im März wollte ein 16-jähriger Asylwerber aus Libyen in einem Kellerabteil in der Leopoldstadt zwei junge Frauen vergewaltigen. Ein Opfer konnte davonlaufen und die Polizei verständigen, die Beamten schritten rechtzeitig ein.

Die Zahl der angezeigten Vergewaltigungen ist in Wien jedoch "nicht gestiegen", betonte Hahslinger. "Die Zahlen sind genauso hoch wie im ersten Quartal im Vorjahr."

30-Jähriger niedergestochen

Ein 30 Jahre alter Mann ist am Donnerstagnachmittag in Wien-Leopoldstadt von einem vorerst unbekanntem Täter niedergestochen worden. Das Opfer wurde mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht. Die Hintergründe der Tat waren am Freitag noch unklar, berichtete die Polizei in einer Aussendung.

Der Unbekannte verübte den Übergriff gegen 15.30 Uhr. Er stach dem 30-Jährigen Am Tabor mit einem Messer in die Brust. Das Opfer schleppte sich noch in ein nahe gelegenes Lokal, die dortigen Mitarbeiter verständigten die Einsatzkräfte.