Brand in Justizanstalt - Häftling schwieg bei Einvernahme über Motiv

32-Jähriger "redet nicht mit der Polizei"

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Der Algerier ist seit drei Jahren in Österreich und schon mehrfach strafrechtlich auffällig geworden, unter anderem wegen Suchtgiftdelikten. Am Samstagnachmittag attackierte er in der Josefstadt einen Polizisten. Er wurde daraufhin wegen schwerer Körperverletzung und Widerstands gegen die Staatsgewalt festgenommen und in die Justizanstalt gebracht, wo er am Sonntagabend das Feuer verursachte.
Für die Ermittler ist der Sachverhalt auch ohne Aussage des Verdächtigen geklärt, die Einvernahme abgeschlossen. Hinweise, dass weitere Häftlinge an der Brandstiftung beteiligt gewesen sein könnten, gibt es laut Maierhofer nicht. Medienberichte, wonach der Algerier mit einer Glasscherbe in der Hand auf die Sicherheitswachebeamten gewartet hätte, nachdem er das Feuer gelegt hatte, bestätigte Maierhofer gegenüber der APA nicht. Die Sondereinheit Wega habe den 32-Jährigen und dessen Mithäftlinge aus der Zelle gebracht und den Beschuldigten "gesichert".
Zwei Mithäftlinge des Mannes befanden sich am Dienstag noch im Krankenhaus. Im Laufen sind die Befragungen der bei dem Vorfall insgesamt 14 Verletzten. Der mutmaßliche Brandstifter befindet sich weiterhin in Untersuchungshaft. "Wir haben jetzt ein verstärktes Augenmerk auf ihn", sagte Peter Hofkirchner, der stellvertretende Leiter der Justizanstalt.
Die betroffene Abteilung blieb am Dienstag gesperrt. Untergebracht waren dort rund 50 Insassen, sie sind in der Nacht auf Montag auf andere Abteilungen aufgeteilt worden. "Dafür stocken wir Mehrpersonenhafträume von sechs auf bis zu zehn Personen auf", erklärte der Oberst. Aktuell sitzen 1.118 Personen in der Josefstadt - ausgelegt ist das Gefängnis für 990 Personen. "Wir haben dafür aber die Kapazitäten, es waren schon 1.200 und mehr", betonte Hofkirchner. "Ich kann ja keinen wegschicken", konstatierte der Anstaltsleiter. Wann eine Belegung der betroffenen Abteilung wieder möglich ist, sei noch unklar. Am Dienstag waren Fachkräfte mit entsprechenden Messungen beschäftigt. Jedenfalls "kümmern wir uns darum, dass wir Menschen in umliegende Justizanstalten überstellen", sagte der Oberst.

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