Euro eine "absolute Fehlkonstruktion"?
Ökonom sieht Währungseinheit gescheitert

Otte: System fester Wechselkurse war besser "Aber wir kommen so leicht nicht mehr da raus"

Der deutsche Ökonom Max Otte hält den Euro für gescheitert und rät zu einer Abschaffung der Gemeinschaftswährung. "In Europa ist der Euro eine absolute Fehlkonstruktion", sagte der Professor für allgemeine und internationale Betriebswirtschaftslehre an der Fachhochschule Worms im Deutschlandradio Kultur. Das frühere System fester Wechselkurse sei deutlich besser gewesen, weil verschiedene Volkswirtschaften sich nicht unter ein Währungsdach zwingen ließen. Den Euro wieder abzuschaffen, halte er aber für schwierig, weil die gesamte politische Klasse Europas ihr Schicksal mit der gemeinsamen Währung verknüpft habe.

Euro eine "absolute Fehlkonstruktion"?
Ökonom sieht Währungseinheit gescheitert © Bild: Corbis/Kulka

Otte kritisierte, der Euro habe "uns die Krise in Europa verschafft und zum Beispiel den spanischen Immobilienboom erst ermöglicht, indem Spanien die niedrigen deutschen Zinsen bekam". Die Gemeinschaftswährung sei "ökonomischer Quatsch, nur wir kommen so leicht nicht mehr da raus". Otte zufolge würde es aber bereits helfen, die Volkswirtschaften einiger Randstaaten wieder aus der Eurozone zu entlassen. Als einen "kleinen Hoffnungsschimmer" bezeichnete er in diesem Zusammenhang die Eurokrise: "Wenn der Euro irgendwann auseinanderbrechen sollte, bekommen wir vielleicht ein wirklich demokratisches Europa, ein Europa, das auch den Bürgern nützt."

Otte, der 2006 das Buch "Der Crash kommt" veröffentlicht hat und seither als Deutschlands Krisenprophet gilt, hält es für möglich, Griechenland, Portugal, Spanien und Irland zu retten. Sollte die Krise jedoch Italien erreichen, werde es "wirklich schwierig", auch wenn er mit einer solchen Entwicklung bisher nicht rechne. "Im Moment würde unsere Wirtschaftskraft reichen, um die Randstaaten zu retten" und dann den Einstieg in die Inflationsgemeinschaft und in die Transferunion sozusagen zu öffnen", sagte Otte.

(apa/red)

Kommentare

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ABSOLUTE Fehlkonstruktion... NICHT nur der T-Euro AUCH die GANZE Europäische-Unersättlichen-Vereinigung. Bald können wir uns die Mitgliedschaft in Brüssel nicht mehr leisten. Und wenn unsere Regierung dann - nur um in Brüssel ADABEI zu spielen - uns ein Sparpaket, eine NULL-Gehalts-Pensions-Runde nach der anderen aufs Auge drückt, werden wir uns bei der "Preisgestaltung", die EU, die Regierung, vor allem aber UNSER LEBEN NICHT MEHR LEISTEN KÖNNEN.

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Re: ABSOLUTE Fehlkonstruktion... ich weiß nicht, ob es richtig ist die EU als solche grundlegend zu verurteilen. Die EU-Freunde sollten nur endlich aufhören zu träumen, denn dieses EINE Europa wird es niemals geben. Europa wird höchstens bleiben, was es eine ganze Weile schon ist: eine bunte Vielzahl von immer mehr Ländern, von denen viele innerlich selbst kaum gefestigt sind und die sich nach außen lediglich auf einen immer kleiner werdenden gemeinsamen Nenner einigen können. Da wächst nichts zusammen, weil nichts zusammen gehört.
Wenn man das einsieht, ist der Grundgedanke sicher kein schlechter, denn er garantiert immerhin die grundlegenden Menschenrechte, Frieden, Demokratie und Freihandel. Und das ist sicher nicht zu verachten, denn das hat es zuvor in Europa noch nicht gegeben.

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Re: ABSOLUTE Fehlkonstruktion... Vollkommen richtig. Nicht nur den Deutschen, auch uns Österreichern ist es doch besser gegangen, als wir noch nicht in der EU waren und noch unseren guten alten Schilling hatten.Das war wohl der größte Nepp des Jahrtausends

Berndorferbaer melden

Re: ABSOLUTE Fehlkonstruktion... es wird so werden daß es auch bei uns keine mittelschicht mehr gibt. die ist schon sehr klein geworden. ein arm oder reich. aber anscheinend soll deutschland schon wieder unmengen an d-mark gedruckt haben. weis nicht, könnte durchaus sein. so wie die EU jetzt ist, kann sie nicht weiterbestehen, nicht mit den ländern die nichts beizutragen haben, mangels an wirtschaftskraft. siehe portugal, irland u. griechenland. spanien und italien haben doch einiges an industrie, nur bei denen liegt das problem wo anders, nämlich so wie bei uns auch, an der misswirtschaft und der unfähigen regierung.

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