EU-Sondertreffen zur Flutkatastrophe: Koordinierung der Hilfe war im Blickpunkt

Aufbau eines Tsunami-Frühwarnsystems wird unterstützt "Katastrophen-Corp" wird aber nicht aufgebaut

Im Entwurf der gemeinsamen Schlussfolgerungen ist von 1,5 Mrd. Euro aus der EU, davon 450 Mio. Euro aus dem Gemeinschaftshaushalt die Rede. Österreich war durch Außenministerin Ursula Plassnik und Gesundheitsministerin Maria Rauch-Kallat (beide V) vertreten.

Abgesehen von der humanitären Soforthilfe ging es auch um den langfristigen Wiederaufbau im Katastrophengebiet gehen. Zustimmung gab es für den Aufbau eines Tsunami-Frühwarnsystems im Indischen Ozean geben.

"Globalisierung der Menschlichkeit"
Die deutsche Entwicklungshilfeministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul sprach am Nachmittag angesichts der weltweiten Hilfeleistungen von einer "Globalisierung der Mitmenschlichkeit". Deutschland wolle sich insbesondere auf Hilfe in Sri Lanka konzentrieren, wo man schon seit längerem mit Hilfsleistungen aktiv sei.

Die bisherige Koordinierungsarbeit der EU bewertet die Ministerin positiv. Vor allem im Vergleich zur Reaktion nach dem Hurrikan Mitch sei die Arbeit wesentlich professioneller geworden. Eine von der österreichischen EU-Kommissarin Benita Ferrero-Waldner vorgeschlagene zivile Kriseninterventionstruppe "kann ein hilfreicher Vorschlag sein", so Wieczorek-Zeul. Der Vorschlag sei aber "noch nicht ausgearbeitet", viel hänge von der technischen Umsetzung ab. Sie erhoffe sich dazu eine Konkretisierung. Es dürfe aber sicher keine neuen operativen Instanzen geben. Unterstützung für den Vorschlag kam von den Europäischen Grünen, die bereits "seit einem Jahrzehnt" so ein System forderten, wie ihr Sprecher am Freitag im EU-Parlament sagte.
(apa/red)