Entführter Sohn von Drogenboss Chapo Guzman offenbar freigelassen

Keine offizielle Bestätigung seitens der Staatsanwaltschaft

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Für die Freilassung von "Alfredillo" Guzman seien bis zu fünf Millionen Dollar gefordert worden, berichtete "Proceso" am Samstag (Ortszeit), ohne jedoch anzugeben, ob Lösegeld bezahlt worden sei. Mit dem Sohn des inhaftierten "Chapo" sei mindestens noch einer der insgesamt sechs Entführten freigelassen worden. Das Nachrichtenportal "Riodoce" berichtete unter Berufung auf zwei Quellen aus dem Angehörigenkreis des Guzman-Klans, dass die gesamte Gruppe der Verschleppten freigekommen sei.

Jesus Alfredo Guzman und die fünf weiteren Männer waren aus dem Restaurant "La Leche" im Badeort Puerto Vallarta, an der Pazifikküste, entführt worden. Laut Medienberichten feierten "Alfredillo" und sein Bruder Ivan Archivaldo Guzman Salazar in dem Restaurant mit Freunden und Verwandten den Junggesellinnenabschied einer Cousine. Ivan Archivaldo verließ nach ersten Angaben das Lokal, kurz bevor das Entführungskommando zuschlug. Die Zeitung "Reforma" berichtete jedoch am Sonntag, dass nach Ermittlungen der Staatsanwaltschaft auch Ivan Guzman zu den Entführten zählte.

"El Chapo", der Chef des berüchtigten Sinaloa-Kartells, war nach einem spektakulären Gefängnisausbruch im Jänner erneut verhaftet worden und wartet derzeit auf seine Auslieferung in die USA. Gegen seinen 29-jährigen Sohn Jesus Alfredo Guzman liegt eine Anklage wegen Drogenhandels in den USA vor. Gemeinsam mit seinem Bruder Ivan soll er eine Schlüsselposition in dem Kartell haben.

Puerto Vallarta ist seit Jahren fest in der Hand des Sinaloa-Kartells. Die Söhne von "El Chapo" zeigen sich immer mal wieder in der Öffentlichkeit. Hinter der Entführung steckte nach Angaben der Staatsanwaltschaft anscheinend das Drogenkartell Jalisco Nueva Generacion. Die Bande war einst mit dem Sinaloa-Kartell verbündet. Zuletzt mehrten sich allerdings die Hinweise auf einen Bruch der Allianz.

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