Entfesselter LASK ließ Oldies vergessen:
Linzer Youngsters legen reife Leistung hin

4:0 gegen Mattersburg als perfekter Trainer-Einstand Kapfenberg mit einer "der unnötigsten Niederlagen"

Entfesselter LASK ließ Oldies vergessen:
Linzer Youngsters legen reife Leistung hin

"Wir wollen die jungen Spieler mehr einbinden, die älteren müssen sowieso Verantwortung übernehmen", erklärte Hamann seine Strategie. Erst wenige Stunden vor Spielbeginn hatte er die Mannschaft von seiner Entscheidung für Margreitter und gegen etwa den 37-jährigen Torjäger Christian Mayrleb informiert. Margreitter erfuhr es in einem Vier-Augen-Gespräch, machte seine Sache daraufhin gut. Der Youngster, der von einer Leihe aus Wr. Neustadt zurückgekehrt ist, bildete mit dem Litauer Vidas Alunderis die Innenverteidigung.

Mit Wolfgang Bubenik und Florian Metz schickte Hamann zwei weitere Neuzugänge aufs Feld. Letzterer durfte sich nach mehr als fünf Jahren bei der Austria ausgerechnet in seinem ersten Spiel für den LASK über sein erstes Bundesligator jubeln. "Wenn wir weiter so spielen, dann bin ich überzeugt, dass wir eine gute Rolle spielen", versicherte Metz. Besonders schwer hatten es den Linzern die Mattersburger aber auch nicht gemacht. Haarsträubende Abwehrfehler führten schon vor der Pause zur entscheidenden 4:0-Führung.

"Schon ein bisschen bedenklich"
Das taktische Konzept war schon nach dem ersten Tor von Christoph Saurer über Bord geworfen, kritisierte Mattersburg-Trainer Franz Lederer. "Das geht einfach nicht. Das kann man nicht machen", betonte der längstdienende Coach der Bundesliga. Nach der Auftaktleistung zu urteilen müssen sich die Burgenländer aber neuerlich auf einen Abstiegskampf einstellen. "Es ist noch nichts verloren. Beim LASK 4:0 zu verlieren, ist aber schon ein bisschen bedenklich", meinte Michael Mörz. "Denn das ist auch keine Übermannschaft."

Das wollen die Linzer auch gar nicht sein. "Der Star ist ganz klar die Mannschaft", betonte Hamann, mit dem offensichtlich die Akribie Einzug gefunden hat in Linz. "Er ist sehr geradlinig. Ich würde sagen, das ist die deutsche Schule", sagte Metz über seinen neuen Cheftrainer. Der Bruder des deutschen Ex-Teamspielers Dietmar Hamann, der bisher nur den deutschen Regionalligisten Hessen Kassel betreut hat, bringe auch Spaß in die Mannschaft. "Der Funke ist übergesprungen", erklärte Metz.

Ziel des LASK ist ein Mittelfeldplatz - und der Nummer-1-Status in Oberösterreich. Den wollen sich die Linzer aus Ried zurückholen. Zwar waren auch die Innviertler erfolgreich in die Saison gestartet, allerdings weit weniger souverän - mit einem glücklichen 1:0-Sieg in Kapfenberg, den Oliver Glasner per Kopf nach Drechsel-Corner fixierte. Standardsituationen sind eine der großen Stärken der Innviertler, davor hatte Kapfenberg-Trainer Werner Gregoritsch auch eingehend gewarnt. "Das war eine der unnötigsten Niederlagen überhaupt", ärgerte sich Gregoritsch.

(apa/red)