In viele Flieger wurden zusätzliche Sitze eingebaut worden, um mehr Passagiere aufnehmen zu können. "Seit vergangenem September sind unsere Passagierzahlen um durchschnittlich zwei Prozent angestiegen", sagte ein Unternehmenssprecher.
Der frühere El-Al-Sicherheitschef in Istanbul, Moskau und dem New Yorker Flughafen Newark, Daniel Biran, ist überzeugt, dass Konkurrenten von dem vergleichsweise kleinen Unternehmen viel lernen können. "Wir investieren in unsere Mitarbeiter", sagt Biran. Während sich bei manchen US-Gesellschaften die Ausbildung auf einen Tageskurs beschränke, durchlaufe das El-Al-Kontrollpersonal eine zweiwöchige Ausbildung, bevor es einen Flughafen betreten dürfe. Anders als beim oft mit Mindestlöhnen bedachten US-Personal stimme bei der israelischen Fluggesellschaft auch die Bezahlung und damit die Motivation.
Die israelischen Sicherheits-Profis geben von ihrem Know-How nicht viel preis. 'Insider' aber erwähnen Dekompressionskammern für Gepäck, die versteckte explosive Ladung zum Explodieren bringt, bevor der Flieger in die Lüfte steigt. Die Frachträume sind angeblich verstärkt, und die stählernen Cockpit-Türen in den 34 El Al-Fliegern sollen sich nur von innen öffnen lassen.
Der Aufwand lohnt: So verhinderten die strengen El Al-Kontrollen 1986 ein Bombenattentat, als bei einer nichtsahnenden Irin Hochexplosives im Gepäck entdeckt wurde. Ihr palästinensischer Verlobter hatte der Frau die Ladung heimlich untergeschmuggelt. Firmensprecher Kliemann verweist auch auf den 'Schuh-Bomber' Richard Reid, der Monate vor seinem Attentatsversuch am 22. Dezember bei einer Sicherheitskontrolle aufgefallen war. El Al-Mitarbeiter durchsuchten auch seine Schuhe - damals noch ohne hochexplosive Füllung.
Nicht nur Passagiere glauben an mehr Sicherheit in El-Al-Fliegern. Nach den Terroranschlägen in New York war El Al die erste Gesellschaft, deren Maschinen auf US-Boden starten und landen durften. Mit dem US-Rüstungskonzern Boeing verhandeln die Israelis derzeit über eine neue Sicherheitsgesellschaft speziell für Fluggesellschaften. El-Al-Präsident David Hermesh ist stolz auf den guten Ruf seiner Firma. "Wir haben unser Sicherheitssystem nicht in ein oder zwei Jahren, sondern in fast 30 Jahren entwickelt. Jeder weiß, dass wir dabei sehr erfolgreich waren."
