Freiluftspektakel in Klagenfurt:
KAC-VSV als "Oben-ohne-Derby"

Erstes Sport-Highlight zu Jahresbeginn bringt knapp 30.000 Zuseher zum EBEL-Spiel

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Eishockey - Freiluftspektakel in Klagenfurt:
KAC-VSV als "Oben-ohne-Derby"

An die 30.500 Zuschauer, die vor fünf Jahren live dabei waren, wird die zweite Auflage des Open-Air-Spektakels wegen der seit damals durchgeführten baulichen Veränderungen ohnehin nicht ganz herankommen. Das Stadion fasst zwar 30.800 Plätze, allerdings dürfen nur maximal 29.400 Tickets verkauft werden. Aufgrund einer behördlichen Weisung dürfen wegen zu schmaler Notausgänge auf dem Stehplatzsektor der Südtribüne statt der möglichen 4.000 nur 2.600 Fans eingelassen werden, gab der KAC bekannt.

Knapp ein Monat Umbau

Die Umbauarbeiten für das Spektakel wurden am 9. Dezember begonnen. Der Untergrund im Bereich der herausgerissenen 2.000 Quadratmeter Rasen musste planiert werden, von 15. bis 23. Dezember fanden die Arbeiten an der Eisfläche, der Aufbau der Banden und des Plexiglases statt. Im Hintergrund laufen drei Kälteaggregate, sagte Greiner. Eines der Geräte steht aber nur als Ersatz parat, falls es mit einem der beiden anderen Probleme geben sollte. Die drei Kältemaschinen werden von zwei Stromaggregaten betrieben. Greiner: "Für die gesamte Betriebszeit rechnen wir mit 20.000 Liter Diesel-Verbrauch."

Von Samstag bis Dienstag durften Hobbymannschaften die Eisfläche mieten. Am Donnerstag und Freitag geht es nun in Sachen Aufbau in den Endspurt. LED-Banden und Werbetransparente werden angebracht, Videowall und Tonanlage installiert. Am Freitag ab 16.00 Uhr finden die Abschlusstrainings der beiden Mannschaften statt.

Perfektes Wetter erwartet

Für den Spieltag Samstag sagt Paul Rainer, Meteorologe der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG), perfektes Wetter voraus. "In der Nacht von Freitag auf Samstag wird eine Strömung mit etwas Niederschlag durchziehen, tagsüber wird das Wetter dann sonnig, vielleicht mit leichten Plusgraden." Am späten Nachmittag kühlt es dann auf Temperaturen um den Gefrierpunkt herunter.

Sportpark-Geschäftsführer Greiner empfiehlt den Zuschauern sich "schon sehr dick einzupacken". Heiße Getränke wird es im Stadion zu kaufen geben. Isolierende Sitzauflagen dürfen mitgebracht werden. Für einen reibungslosen Ablauf der Veranstaltung sollen 170 Mitarbeiter des Ordner- und Sicherheitsdiensts sorgen, dazu rund 40 Polizisten. In der Gastronomie sind 250 Mitarbeiter beschäftigt.

Gleich nach dem Spiel werden die Kälteaggregate umgekehrt. Greiner: "Eine Abtauheizung wird in Kraft gesetzt. In drei bis vier Tagen wird alles demontiert." Ab 11. Jänner wird dann mit der Wiederherstellung des Rasens begonnen. Die Kosten für die Umbauarbeiten und die Veranstaltung aufseiten des Sportparks belaufen sich auf eine knappe halbe Million Euro. Die Tickets kosten 29 bis 34 Euro.

Spektakel mit Tradition

Zu den internationalen Rekordspielen fehlt dem Kärntner Derby einiges. Zweimal waren schon mehr als 100.000 Zuschauer bei Eishockey-Spielen unter freiem Himmel live dabei, jeweils im Michigan Stadium von Ann Arbor. Beim Winter Classic der NHL am 1. Jänner 2014 zwischen den Detroit Red Wings und den Toronto Maple Leafs (2:3 n.P.) waren 105.591 Zuschauer im Stadion. Beim US-College-Derby zwischen der University of Michigan und der Michigan State University, das unter dem Titel "The Big Chill in the Big House" (Das große Frösteln im großen Haus) lief, wurden 104.173 Zuschauer gezählt.

In Europa hält Deutschland die Rekorde. Zum Eröffnungsspiel der WM 2010 zwischen Deutschland und den USA (2:1) im Fußball-Stadion von Schalke waren am 7. Mai 77.803 Zuschauer nach Gelsenkirchen gekommen, was Rang drei im weltweiten Ranking bedeutet. Den Liga-Rekord in Europa hält das "DEL-Wintergame" am 5. Jänner 2013 zwischen den Nürnberg Ice Tigers und den Eisbären Berlin mit 50.000 Zuschauern im Frankenstadion von Nürnberg.

Renaissance unter freiem Himmel

Das der Weltrekord in Ann Arbor liegt, ist kein Zufall, startete doch in Michigan vor 13 Jahren auch die Renaissance von Eishockey-Spielen unter freiem Himmel. Am 6. Oktober 2001 spielten Michigan State und Michigan vor der damaligen Rekordkulisse von 74.554 Zuschauern im Spartan-Stadion in East Lansing. Fast neun Jahre, bis zum Spiel "Auf Schalke" im Mai 2010, hielt dieser Rekord.

Vor der damaligen College-Partie hatte 44 Jahre lang das entscheidende Spiel der WM 1957 in der Sowjetunion die höchste Zuschauerzahl. Am 5. März 1957 waren bei der Partie der Gastgeber gegen Schweden rund 55.000 Zuschauer im Lenin-Stadion von Moskau, dem heutigen Luschniki-Stadion.

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