Ein Schweizer siegt am Kitzbüheler Horn:
Michael Albasini von Columbia ganz vorne

29-Jähriger schlüpft damit in das Gelbe Trikot Tiroler Denifl wird als Zehnter bester Österreicher

Der Schweizer Michael Albasini liebt die Tiroler Berge. Vor drei Wochen hatte der 28-Jährige in Serfaus die Königsetappe der Tour de Suisse gewonnen, am Montag triumphierte er als erster Eidgenosse auf dem Kitzbüheler Horn. Albasini gewann die 2. Etappe der Österreich-Rundfahrt von Landeck zur Bergankunft beim Alpenhaus (183 km) in 1.670 Meter Höhe fünf Sekunden vor dem Italiener Giampaolo Caruso und übernahm das Gelbe Trikot. Bestplatzierter Österreicher war der Tiroler Stefan Denifl als Zehnter mit 1:50 Minuten Rückstand.

Ein Schweizer siegt am Kitzbüheler Horn:
Michael Albasini von Columbia ganz vorne

Das US-Team Columbia durfte auch am zweiten Tag der 61. Auflage jubeln. 24 Stunden nach dem Erfolg von Andre Greipel (GER) im Massensprint setzte sich Albasini nach packendem Finish vor Caruso durch. Der Familienvater aus dem Kanton Aargau war nach rund 20 Kilometern mit zwölf anderen Fahrern (unter ihnen Stefan Rucker/Elk und Rupert Probst/KTM) ausgerissen und hatte den 7,5 km langen Schlussanstieg (HD 950 m, Maximalsteigung 22 Prozent) mit zwei Minuten Vorsprung auf das Feld in Angriff genommen.

"Ich hatte Glück, dass die Gruppe so gut gegangen ist, es war nicht selbstverständlich, dass sie mich weglassen", erklärte Albasini, der auch Führungsarbeit verrichtete. "Das hat viel Kraft gekostet und war auch der Grund, warum ich am Ende viel verloren habe", erklärte der Tagessieger. Caruso hatte sich aus einer Verfolgergruppe mit dem Ukrainer Ruslan Pidgornij (3./+0:38) und dem Belgier Kevin Seeldraeyers (4./0:42) gelöst, wurde aber durch einen Defekt drei Kilometer vor dem Ziel gebremst.

Taktisch gelungen
Auf dem letzten Kilometer schloss er dennoch zu Albasini auf und schien die besseren Karten zu haben. Doch Albasini gab nicht auf. "Ich war einen Kilometer vor dem Ziel richtig am Limit und war froh, dass Caruso nicht gleich vorbeigezogen ist. So konnte ich hinter ihm ein bisschen verschnaufen." 100 Meter vor dem Ziel sprintete er an Caruso, der mit 30:13 Minuten die schnellste Auffahrtszeit verzeichnete, vorbei und fuhr seinen zweiten Erfolg für Columbia ein.

Und er macht sich nun auch Hoffnungen auf den Gesamtsieg. "Die Ausgangslage ist nicht schlecht, obwohl ich im Zeitfahren nicht zu den Stärksten zähle." Da ist Pidgornij, der in Österreich schon Gesamt-Zweiter und Dritter war, stärker einzuschätzen. Der Ukrainer aus dem ISD-Rennstall hat als Gesamt-Dritter hinter Caruso (9 Sekunden zurück) 44 Sekunden Rückstand auf Albasini.

Denifl mit Platz 10 zufrieden
Der 21-jährige Denifl war auch mit Rang zehn zufrieden. "Es ist eigentlich ideal gelaufen, ich bin gleichmäßig geklettert und konnte am Ende noch zulegen", sagte der Elk-Profi, der den angepeilten Top-Ten-Rang auch über den Glockner bringen will. "Ich hoffe, dass es trocken ist, ich werde angreifen", kündigte er auf seiner zweiten Rundfahrt vor der Fahrt nach Prägraten in Osttirol an. Da will auch Staatsmeister Markus Eibegger offensiv fahren. Bei der Bergankunft war der Steirer nur 61. (8:53 zurück) und ging dabei nicht an sein Limit.

(apa/red)