Eigene Kaffeehaus-Kette von Julius Meinl: Kaffee-König geht jetzt in die Offensive!

NEWS: Angriff auf Espresso-Kaiser Illy & Segafredo Designcafes sollen in bei der Expansion helfen

Julius Meinl startet eigene Kaffeehauskette. Österreichs Kaffee-König greift europaweit Espresso-Kaiser Illy und Segafredo an. NEWS berichtet über die Strategie des Traditionsunternehmens.

Der Kaffee schmeckt Julius Meinl V. aus der neuen Designertasse von Matteo Thun besonders gut. "Das Aroma unseres Premiumkaffees kann sich in der Meinl-Tasse perfekt entfalten", schwärmt der erfolgreiche Bankier. Die gute Kaffeelaune des Oberhauptes der traditionsreichen Unternehmerfamilie hat aber auch einen anderen Grund: die jüngste Bilanz der Lebensmittelsparte (Kaffee, Tee und Marmelade), die in der Julius Meinl Industrieholding gebündelt ist.

Der Umsatz, der zu über 90 Prozent von Kaffee dominiert wird, kletterte 2005 um acht Prozent auf 81 Millionen Euro. Heuer soll das Wachstum nahezu verdreifacht werden. Marcel Löffler, Chef der Industrieholding, will an die Marke von 100 Millionen Euro herankommen. Geht die Mohren-Strategie auf, soll bis 2012 nochmals eine Verdopplung auf 200 Millionen Euro erzielt werden. Damit wäre etwa die aktuelle Größe des Italo-Konkurrenten Illy erreicht.

Meinl-Designcafés als Geheimwaffe der Offensive
Um dieses ehrgeizige Ziel zu erreichen, setzt Meinl eine charmante "Geheimwaffe" ein: das Julius-Meinl-Kaffeehaus. Dabei handelt es sich um moderne Designcafés, die von Matteo Thun gestaltet werden. Diese Coffeeshops mit Wiener Kaffeehausflair sollen in Ballungszentren die Marke Julius Meinl etablieren. Als "Botschafter des guten Mohren-Geschmacks", welche die traditionsreiche Wiener Kaffeehauskultur populär machen, will Meinl eine solche Kaffeehauskette verstanden wissen. Deutsche Großstädte haben die Wiener Kaffeeröster ebenso im Visier wie osteuropäische Metropolen. Zur Realisierung werden jeweils optimale Partner vor Ort ausgewählt. Bis zu 30 Kaffeehäuser könnte die Meinl-Kette mittelfristig umfassen.

In Chicago hat dieses Konzept seine Feuerprobe mit Bravour bestanden: Der Kaffeeabsatz in den Staaten verzeichnet schöne, zweistellige Zuwachsraten. Und so ganz nebenbei sollen die Cafés freilich - wie auch in Chicago - kräftige Gewinne abwerfen.

Wiener Kaffeehaus gegen italienischen Espresso
Der Markt von Meinl Kaffee ist das absolute Premiumsegment. In der Gastronomie ist Meinl in Österreich, Slowenien und der Slowakei Marktführer, in vielen anderen Ländern wie Rumänien, Bosnien, Serbien, den baltischen Staaten und auch in Oberitalien spielt der Mohr zumindest in der Liga der Top 3 mit. "Julius Meinl steht für Kaffeetradition höchster Qualität", erklärt Meinl die Erfolgsformel. Das Match am internationalen Markt lautet Wiener Kaffeehaus gegen italienischen Espresso. Dabei scheut sich Meinl nicht, Topplayer wie Illy und Segafredo auf deren Heimmarkt anzugreifen. Die neue Rösterei in Vicenza, die Meinl im Vorjahr errichtete, zählt mit einem Volumen von bis zu 8.000 Tonnen Kaffee pro Jahr zu den drei größten Röstereien Italiens. Die Italo-Marke "CremCaffé" wird gar bis nach Israel exportiert.

Millioneninvestition in die Kaffee-Expansion
Kaffee der Marke Julius Meinl kommt hingegen aus Wien. Der traditionsreiche Standort in der Julius-Meinl-Gasse in Ottakring wird heuer kräftig ausgebaut, um für das Wachstum der kommenden Jahre gerüstet zu sein. Gut 16 Millionen Euro investiert Meinl in seine beiden Produktionsstandorte Wien und Vicenza. "Der Motor des Wachstums werden heuer eindeutig Osteuropa und Italien sein", erklärt Löffler. Auch in Deutschland wächst Meinl kräftig. Aber ebenso sind künftige Märkte bereits ausgemacht. "Der arabische Raum ist eines unserer nächsten Ziele", verrät Löffler und meint überzeugt: "Mit der Marke Julius Meinl haben wir einen Brillanten, den wir nun ordentlich polieren, damit er weltweit strahlt und zum hellen Fixstern am Kaffeehimmel wird."

Die ganze Meinl-Story finden Sie im aktuellen NEWS!