Beim Arbö stottert der Motor

von Esther Mitterstieler © Bild: News

Es ist noch keine zwei Monate her, da schien es, als gäbe es beim Verkehrsklub Arbö keine Brösel mehr. Doch dem ist nicht so – der Klub fährt nach wie vor mit angezogener Handbremse. Im März ist Hermann Klein als geschäftsführender Vizepräsident zurückgetreten. Klein, im Brotberuf Geschäftsführer der IG Immobilien, galt als Ver trauensmann von Präsident Heinz Hofer. Nun wurde er durch Edgard Häuser ersetzt. Der Grund des Wechsels sei Zeitmangel des Immo-Managers gewesen, heißt es aus dem Arbö.

Auch in der Steiermark läuft es noch nicht rund. Dort hatte der Klub zuletzt mehr als vier Millionen Euro Schulden bei den Banken angehäuft. Helmut Edelmayr, der Vorsitzende der Rechnungsprüfer im Arbö, sagt: „Die Vermögenslage des Arbö in der Steiermark hat die Schulden voll abgedeckt. Es gab also keine bilanzielle Überschuldung.“ Eine solche wäre die Voraussetzung für einen Konkurs.

Trotzdem hat die Bundesorganisation jetzt die Betriebsführung aller steirischen Prüfzentren und der Landesverwaltung übernommen. Die Zentrale kann also direkt in den Betrieb eingreifen. Nur der Verein bleibt steirisch.

Bei der Pleite des Klubs in Vorarlberg gab es eine anonyme Anzeige wegen Ungereimtheiten während des Konkurses. Ob diese auch einen Deal mit dem Immobilienentwickler Trivium kritisierte, ist nicht klar. Der Arbö hat sich in Feldkirch für 15 Jahre in ein Objekt von Trivium einquartiert, zu einer Jahresmiete von 75.000 Euro. Edelmayr bestätigt, dass der Arbö sich mit der Firma Trivium wegen der vorzeitigen Vertragsauflösung auf „eine Abschlagszahlung“ von 75.000 Euro geeinigt hat.
Heißt das nun, dass der Arbö durch diese Extrazahlung einen Gläubiger während des Konkurses bevorzugt hat? Edelmayr verneint: „Es gab keine Gläubigerbenachteiligung. Das waren ja nur wir.“ Offensichtlich war die Wiener Zentrale so erleichtert darüber, die Malaise im Westen losgeworden zu sein, dass ihr das 75.000 Euro Schadenersatz – so nennt es Trivium auf der Homepage – wert war. Noch Fragen? Übrigens hat der Arbö laut Eigenangaben 500.000 Mitglieder, der ÖAMTC zwei Millionen.

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