Ecclestone empört mit brauner Sympathie:
F1-Chef würdigte Hitlers Macht in Interview

Jüdischer Weltkongress fordert sofortigen Rücktritt Abstoßende Ansichten Ecclestones sind kein Novum

Ecclestone empört mit brauner Sympathie:
F1-Chef würdigte Hitlers Macht in Interview

Der Jüdische Weltkongress (WJC) fordert daraufhin eine Woche vor dem Großen Preis von Deutschland auf dem Nürburgring den Rücktritt des 78 Jahren alten britischen Chef-Promoters der Formel 1. Der WJC-Präsident und ehemalige US-Botschafter in Wien, Ronald Lauder, erklärte am Sonntag, Ecclestone sei nicht mehr geeignet als Chef der Formel 1. Der Kongress mit Sitz in New York ist eine Dachorganisation von jüdischen Einrichtungen in aller Welt.

Ecclestone hatte laut der "Times" gesagt: "Vermutlich ist es schrecklich, das zu sagen, aber abgesehen von der Tatsache, dass Hitler überzeugt wurde, Dinge zu machen, von denen ich nicht weiß, ob er sie wollte oder nicht, war er in der Lage, eine Menge Menschen zu befehligen und Dinge erledigen zu können." Und: "Am Ende hat er die Orientierung verloren, also war er kein sehr guter Diktator. Entweder wusste er, was vor sich ging und bestand darauf, oder er hat sich dem einfach angeschlossen."

In dem Zeitungsinterview brachte der Formel-1-Chef zugleich seine Vorliebe für "starke Führungspersönlichkeiten" zum Ausdruck und nannte in diesem Zusammenhang die frühere britische Premierministerin Margaret Thatcher. "Wir haben zugelassen, dass es wieder bergab geht. All diese Kerle, Gordon und Tony, versuchen jedem zu gefallen", sagte er mit Blick auf den britischen Premierminister Gordon Brown und dessen Vorgänger Tony Blair.

Skepsis gegenüber Demokratien
Ecclestone erwähnte in diesem Zusammenhang auch den scheidenden Präsidenten des Automobil-Weltverbands (FIA), Max Mosley. Dessen Vater Oswald Mosley war in den 30er Jahren des vorigen Jahrhunderts der Führer der britischen Faschisten. Skeptisch zeigte sich Ecclestone gegenüber der Demokratie. Diese Regierungsform habe "in vielen Ländern nicht viel Gutes bewirkt - einschließlich in diesem", sagte er mit Blick auf Großbritannien. Der Westen habe übrigens beim Sturz des irakischen Diktators Saddam Hussein einen Fehler gemacht: "Er war der einzige, der dieses Land kontrollieren konnte."

Abstoßende Ansichten kein Novum
Schon früher stieß Ecclestone mit bisweilen eigenwilligen Ansichten auf Kritik. "Demokratie und Formel 1 passen nicht zueinander - die Formel 1 bin ich", wurde der Chef-Promoter einst von den "Stuttgarter Nachrichten" zitiert. Zudem sorgte er mit flapsigen Bemerkungen wiederholt für Kontroversen gesorgt. So sagte er einmal in einem Interview, Frauen sollten immer weiß gekleidet sein - wie alle anderen Haushaltsgeräte auch.

Später erklärte er, das sei ein Witz gewesen, und fügte hinzu: "Ich würde gerne mal eine Frau am Steuer meiner Autorennen sehen, vorzugsweise sogar eine Schwarze oder eine Jüdin. Aber da besteht die Gefahr, dass sie irgendwann in den Mutterschutz gehen." (apa/red)

Kommentare

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Irgendwie hat er recht Was werden sie jetzt mit Ecclestone machen? Genaus so anprangern wie die Jugendlichen bei uns?. Er hat ja in gewisser Weise Recht. Es war ja nicht alles schlecht was Hitler machte, z.B. Autobahn. Gegen die Kirchensteuer die Hitler einführte hat bis heute keiner gewettert. Ecclestone hat auch recht dass gewisse Vorhaben nur von einer Diktatur durchgeführt werden können (auch gute). Ob der Irak ohne Hussein und jetzt nach Abzug der Amerikaner ührbar sein wird werden wir erst erleben.

iounothing melden

Re: Irgendwie hat er recht Ich zitiere: "Die erste Autobahn ist der AVUS in Berlin, eingeweiht Anfang der zwanziger Jahre. Der Bau weiterer Autobahnen begann bereits um 1930 - weitere waren in Planung. Richtig ist, dass die Nazis den Autobahnbau intensivierten und propagandistisch nutzten. Meines Wissens arbeiteten daran nie mehr als 130,000 Leute - ein Tropfen auf den heißen Stein angesichts der über 5 Millionen Arbeitlosen beim Machtantritt Hitlers. Auch dem Reisevergnügen von Millionen munterer Volksgenossen diente das Autobahnnetz nicht: Die Autobahnen waren leer wie an einem autofreien Sonntag, weil sich kaum jemand ein Auto leisten konnte. Der wahre Sinn der Autobahnen lag darin, technischen Fortschritt zu suggerieren und die Modernität des NS-Regimes propagandistisch zu unterstreichen."

Motorenlärm Der Bernie hat sich in seinem hohen Alter wohl zu sehr dem Motorenlärm und den Abgasen der F1 ausgesetzt. Aber er wird sicher von der Ultrarechten ab jetzt als Ehrenmitglied unter dem Pseudonym Bernhard Eckelstein geführt. Und vielleicht steigt auch der Kameradschaft IV und wie sie alle heissen, die braunen Vollidioten, auf Ferrari oder doch eher auf BRAWN (sprich "braun") um.
in diesem Sinne
Es kann nur (rhetorisch) rauskommen, was vorher schon in einem drin war
Wir werden weiter beobachten

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