E-Zigaretten schaden
mehr als sie nützen

Lungenfachärzte schlagen Alarm: Inhaltsstoffe können Lunge schädigen

Mehr als drei Milliarden US-Dollar (2,4 Mrd. Euro) Jahresumsatz macht die Tabakindustrie mit E-Zigaretten. Vermarktet werden die Produkte nach wie vor als "gesündere Alternative" zur herkömmlichen Zigarette. Doch der "gesündere Schein" trügt.

von E-Zigarette © Bild: Corbis

Eine aktuelle Studie zeigt, dass der Konsum von E-Zigaretten teilweise noch schlimmere Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit hat als herkömmliche Zigaretten. Dass E-Zigaretten nicht so harmlos sind, wie die Industrie uns glauben machen will, ist aber schon länger bekannt. So schlug die Österreichische Gesellschaft für Pneumologie (ÖPG) schon Ende 2013 Alarm. Der Wiener Umwelthygieniker und Anti-Rauch-Aktivist Manfred Neuberger erklärte dazu: "Der Schaden überwiegt den angeblichen Nutzen. Bei E-Zigaretten gehören Werbung, Marketing, Sponsoring, Verkauf und Warnhinweise genauso streng geregelt wie bei Zigaretten.

Bereits seit Jahrzehnten gibt es Bemühungen, den Tabakkonsum insgesamt - damit vor allem das Zigarettenrauchen - zurückzudrängen. 2005 holte die Industrie zum Gegenschlag aus. Ein chinesisches Unternehmen brachte die erste E-Zigarette, bei der eine nikotinhaltige Lösung verdampft wird, auf den Markt. Jetzt gibt es laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) bereits hunderte solcher Produkte. Die E-Zigaretten wurden schon in tausenden verschiedenen "Geschmacksrichtungen" angeboten.

Inhaltsstoffe können Lunge schädigen

Geworben wird vor allem mit dem "rauchfreien Nikotingenuss". Doch für Neuberger ist das längst nicht so eindeutig wie beworben: "Es gibt bereits wissenschaftliche Studien, die belegen, dass die mit dem Dunst der E-Zigaretten eingeatmete Partikelzahl- und Partikelgröße ähnlich jener von Zigaretten ist. Die Inhaltsstoffe sind nicht deklariert, die Dosis ebenfalls nicht kontrolliert." Enthaltene Lösungsmittel und andere Additive (Glycerin, Propylen-und Äthylenglykol) stehen in begründetem Verdacht, die Lunge zu schädigen. Es muss nicht nur der Teer der alten Glimmstängel sein.

Neuberger: "Als Lösungsmittel für Nikotin und Aromen wird meist Propylenglykol verwendet, das selbst ein Reizstoff und Kontaktallergen ist und aus dem sich durch den Heizdraht Propylenoxid entwickelt, das im Verdacht steht, krebsfördernd zu sein." Alternativ wird in E-Zigaretten als Lösungsmittel Glycerin verwendet, aus dem sich durch Hitze das noch stärker schleimhautreizende Acrolein entwickelt, das auch das Flimmerepithel (Selbstreinigungsapparat) in den Bronchien lähmt.

Kaum zur Entwöhnung geeignet

Der Experte in der Auflistung der potenziell gefährlichen Stoffe: "Noch problematischer ist das ebenfalls als Lösungsmittel verwendete Äthylenglykol (1,2 Ethandiol), dessen Reaktionsprodukte nieren- und neurotoxisch sind."

Oft werden die E-Zigaretten auch als Möglichkeit für die Zigarettenentwöhnung beworben. Der Wiener Experte: "Dieser Effekt bei Rauchern, bei denen alle anderen Mittel und Therapien fehlgeschlagen sind, ist wohl gering."

Junge Menschen besonders gefährdet

Die E-Zigaretten könnten gerade bei Minderjährigen und Jugendlichen den Griff zur "Zigarette" fördern und sie nikotinabhängig - eben auf andere Art - machen. Darüber hinaus würden auch nikotinfreie E-Zigaretten mit Zuckerl-, Alkohol- oder anderen Geschmacksrichtungen gerade Kinder und Jugendliche ansprechen und in dieser Prägephase das Rauchverhalten verankern.

"Natürlich macht das Nikotin der E-Zigaretten genauso abhängig wie das Nikotin der herkömmlichen Tabakprodukte", sagte Neuberger. Gleichzeitig gibt es bisher kaum wissenschaftliche Studien zu den gesundheitlichen Spätfolgen der E-Zigaretten. Auch strikte Regulierungen wie bei vielen anderen gesundheits- oder krankheitsrelevanten Produkten fehlen.

Strengere Regulierung gefordert

Neuberger sieht die Gesundheitspolitik in Zugzwang: "Die Inhaltsstoffe müssen deklariert werden, Standards gehören etabliert. Das muss mit Produkttests untersucht werden. Alle nicht bewiesenen Gesundheitsaussagen für E-Zigaretten müssen verboten werden. Marketing und Verkauf an Minderjährige muss genauso verboten sein wie jener von Zigaretten. Auf den Packungen sollten Warnhinweise aufscheinen."

Kommentare

Im Artikel müsste es heißen: Mehr als drei Milliarden US-Dollar (2,4 Mrd. Euro) Jahresumsatz "VERLIERT" die Tabakindustrie mit E-Zigaretten.
Würde die Tabakindustrie den Markt dominieren, würde es keiner dieser Artikel in den Medien geben.

... und besonders PERFIDE: im ganzen artikel wird immer von KÖNNTE gesprochen. hier wird suggeriert, dass es schlecht ist. bei genauerem lesen KÖNNTE das eventuell der fall sein... so wie viel arbeien, auf einer belebten strasse spazierengehen, joggen in der stadt.... lol .. abhau

mein gott.. SOO viel verquirlte scheisse in EINEM EINZIGEN!! artikel! das ist ja sagenhaft.. könnte sollte müsst.e.. so genau weiss keiner nix. ach ja.. die WIRKLICHEN dinge die uns krank machen, DIE dürfen weiterhin verkauft werden. fangt DA mal an und lasst die raucher und dampfer endlich in ruh!!!!!

:D .. sensationell ;) - ich liebe Lobbys :) -
Bei uns in Ö wird zu 99% folgendes Verkauft - Wasser, Propylenglycol und Glyzerin. punkt. und das - jap, das ist nicht schädlich.
Woher die anderen Inhaltsstoffe kommen sollen, gute Frage, uninteressant da hierzulande nicht beigemischt.

broker1966 melden

Also ich dampfe die E-Zigarette seit nunmehr 3 Jahren und bin froh das es sie gibt. Gesundheitlich geht es mir viel besser als vor 3 Jahren. Ich kenne keinen Dampfer der etwas negatives zu berichten hat. Auch sagt keiner von uns das dampfen gesund ist, aber mit Sicherheit ist dampfen weitaus weniger schädlich als rauchen. Also wenn man das Dampfen verbieten will, warum verbietet man nicht den ...

broker1966 melden

.... verkauf von Zigaretten? Ganz klar, weil hier enorme Steuern drauf sind und dadurch der Staat ganz gut lebt. Nicht zu vergessen das Raucher nach Studien um 8 Jahre kürzer leben, dadurch erspart sich der Staat pro Raucher 8 Jahre die Pension. Genau das ist der wahre Grund warum man alles versucht die E-Zigarette zu verbieten, weil dadurch Staat und Tabakindustrie weit mehr verdienen.

news ist doch mit seinen artikeln immer hinten nach, da müssen sie doch immer schmonzens bringen und ausserdem lässt news ja nichts aus was den rauchern schadet, eine echte hetze ist das mittlerweile ....... ich denke da an wörter wie mobbing oder rassismus

Das ist so lächerlich. Natürlich ist es nicht gut. Aber immer noch viel besser als Tabak. Solche Artikel sind lächerlich! Es geht nur um mehr Geld, Besteuerung dieser Artikel. Sonst nichts.

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