Dicke Luft macht sich breit

Wer sich für die Vorstandsposition bei E-Control bewerben wird

von Esther Mitterstieler © Bild: News

Diesen Samstag ist es mal wieder so weit. Die "Wiener Zeitung" wird eine Stellenausschreibung veröffentlichen, die den Regulator für den Strom- und Energiemarkt, die E-Control, betrifft. Ab 12. September kann sich jeder bewerben, der sich eine Vorstandsposition in der Wettbewerbsbehörde zutraut und natürlich die Voraussetzungen dafür erfüllt. Bewerben werden sich gewiss die zwei bisherigen Vorstände: Walter Boltz und Martin Graf.

Boltz ist seit 2001 Geschäftsführer und seit vier Jahren Mitglied des Vorstandes der E-Control. Er ist zuständig für Endkunden, Gas, International Relations und Strom. Graf ist seit 2002 in der Behörde in unterschiedlichen Bereichen tätig, seit März 2011 als Vorstandsmitglied. Er hat die Oberhoheit über die Abteilungen Ökoenergie und Energieeffizienz, Tarife und Volkswirtschaft. Gemeinsam kümmern sich die zwei um IT, Telekommunikation, Organisation, Personal, Finanzen und Recht.

Langzeitchef Boltz hat sich also vor vier Jahren erstmals die Macht teilen müssen. Das soll bis heute Grabenkämpfe verursachen. Aber das schwarz-rote Proporzdenken hat hier mal wieder zugeschlagen.

Heftige Gerüchte gibt es auch abseits dieser Neuausschreibung. Es soll ausgemachte Sache sein, dass Christian Schönbauer, seit August 2011 Sektionschef für Energie und Bergbau im Wirtschaftsministerium, Abwanderungstendenzen hat. Minister Reinhold Mitterlehner soll gut informierten Kreisen zufolge Franz Zöchbauer, derzeit beim Verbund Leiter Public Affairs, als möglichen Nachfolger im Auge haben.

Wohin Schönbauer wechseln will, ist unklar. Vielleicht verschlägt es ihn zurück in die E-Control, jene Behörde, in der er auch schon tätig war. Neun Jahre lang – bis zu seiner Bestellung als Sektionschef – hat er dort die Abteilung für Ökoenergie und Energieeffizienz geleitet. Auch Zöchbauers Werdegang hat viel mit Energie zu tun. Vor seinem Job im Verbund war er beim Tochterunternehmen Verbund-Austrian Renewable und Ministersekretär im Kabinett des damaligen Finanzministers Josef Pröll. Damit schließt sich wieder der Kreis zur Wettbewerbsbehörde.

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