Dumm wie Stroh durch Hamburger und Co? Falsche Ernährung lässt Gehirn schrumpfen

Junkfood macht nicht nur dick, sondern auch doof Auch Fähigkeit zur Selbstkontrolle eingeschränkt?

Burger und Co. machen nicht nur dick, sondern auch dumm. Wie aktuelle Studien zeigen, lässt falsche Ernährung ganze Hirnregionen schrumpfen. Und schon befindet sich der Junkfood-Fan inmitten des Teufelskreises: Je kleiner das Hirn, desto größer die Gefahr, dass das Essverhalten noch mehr außer Kontrolle gerät.

Dumm wie Stroh durch Hamburger und Co? Falsche Ernährung lässt Gehirn schrumpfen © Bild: Corbis

Wie Spiegel Online berichtet, konnten Antonio Convit und sein Team vom Nathan Kline Institute für Psychiatrieforschung in New York nachweisen, dass bei Übergewichtigen bestimmte Belohnungs- und Appetitzentren im Großhirn kleiner sind und Strukturschäden aufweisen. Damit aber noch nicht genug: Erhöhrte Entzündungswerte im Nervensystem weisen darauf hin, dass die Schädigung weiter voranschreitet.

Da die beeinträchtigten Hirnregionen auch mit dem Geschmacksempfinden zusammenhängen, ist es möglich, dass die Veränderungen im Gehirn wiederum das Essverhalten beeinflussen. Diese Annahme bekräftigt Convit durch eine Untersuchung, die zeigt, dass übergewichtige Jugendliche mit ähnlichen Hirnveränderungen allesamt ein besonders ungezügeltes Essverhalten aufweisen. Bei den veränderten Regionen handelt es sich um jene, die Appetit, Heißhunger und auch Entscheidungsprozesse regulieren. Es ist also zu befürchten, dass falsche Ernährung über kurz oder lang die Selbstkontrolle - zumindest was das Essen anbelangt - beeinflusst.

Henne-Ei-Frage
Die Frage dabei ist, ob das Essen die Hirnregionen schädigt oder ob die Hirnregionen bereits zuvor beeinträchtigt waren und daher Auslöser des ungezügelten Essverhaltens sind. Terry Davidson von der Purdue Universität in West Lafayette in Illinous geht davon aus, dass alles mit der falschen Ernährung beginnt. Tatsächlich weisen Personen, die sehr fett- und zuckerreiche Kost zu sich nehmen, Defizite in der Denkleistung auf, und das noch lange bevor man ihnen das ungesunde Essen äußerlich ansieht.

Die Veränderungen - sowohl in der Denkleistung als auch im Essverhalten - bleiben dabei meist über viele Jahre hinweg unbemerkt. Spätestens im fortgeschrittenen Alter aber zeigen sich die Folgen: Es kommt zu Demenzerkrankungen, Übergewicht und den mit ihnen verbundenen Gefäß- und Entzündungsproblemen. Die gute Nachricht: Bei Diabetikern konnte eine Ernährungsumstellung eine Verbesserung im Gehirn bewirken.

(vk)