Duell um Hofburg: Ferrero-Waldner will gegen Fischer antreten

Personenkomitees zum Durchklicken: Promis für Fischer und Ferrero-Waldner! <b>PLUS: MEINUNG POSTEN!</b>

Mit Hinweis auf dieses Datum wollte auch Bundeskanzler Schüssel Ferreros Ansage vorerst nicht kommentieren.

Viele Menschen hätten sie in den letzten Tagen und Wochen persönlich angesprochen sowie ihr Briefe geschrieben und sie ersucht, für eine Kandidatur zur Verfügung zu stehen, wie die Außenministerin im Ö1-"Mittagsjournal" mitteilte.

Zu dem für sie bereits gegründeten Personenkomitee sagte Ferrero-Waldner, sie freue sich darüber, dass so angesehene Persönlichkeiten sie vorgeschlagen haben. "Das ehrt mich sehr". Sie hoffe auf eine "breite Unterstützung". Auf die Frage ob sie nun die Kandidatin der ÖVP sei, verwies Ferrero-Waldner darauf, dass der Bundesparteivorstand der ÖVP erst am 15. Jänner eine Entscheidung treffen werde. Sie betonte, dass sie schon durch ihre bisherige Arbeit bewiesen habe, dass sie sich für Österreich und die Menschen einsetze.

Komitee für Ferrero
Außenministerin Benita Ferrero-Waldner erhält schon vor ihrer offiziellen Nominierung als Präsidentschaftskandidatin mehr oder weniger prominente Unterstützung von außen. Freitag Vormittag, wenige Minuten bevor sich Ferrero für die Hofburg bereit erklärte, stellte sich ein Personenkomitee vor, das die Außenministerin als Staatsoberhaupt sehen will. "Lautsprecher" des 15-köpfigen Gremiums ist der frühere ÖVP-Politiker Kurt Bergmann, die prominentesten Mitglieder sind der Präsident des Österreichischen Skiverbands, Peter Schröcksnadel, sowie Maler Ernst Fuchs.

Aus dem Wirtschaftsbereich hat das Komitee an vorderster Front den Präsidenten der Industriellenvereinigung, Peter Mitterbauer, als Unterstützer gewonnen. Hinzu kommt der frühere Botschafter und IV-Spitzenmann Franz Ceska. Ebenfalls als Ferrero-Fans outeten sich Starkoch Toni Mörwald, Verleger Fritz Molden und Opernsänger Kurt Rydl. Vielleicht etwas überraschend war, dass sich auch einige in der Öffentlichkeit wenig bekannte Personen in dem Komitee finden wie etwa die Wiener Rechtsanwältin Christa Homann oder General in Ruhestand Günther Greindl.

Die Initiative nannte bei ihrer Präsentation im Wesentlichen sieben Gründe, warum man Ferrero-Waldner gerne in der Hofburg hätte. An der Spitze steht die These "Vertritt Österreich gut im Ausland". Außerdem befanden die Unterstützer, dass die Außenministerin mit Herz und Verstand arbeite, sachlich, fair und engagiert sei und die Probleme der Menschen verstehe. Interessant, dass die Ferrero-Befürworter ebenso wie die Fans des SP-Kandidaten Heinz Fischer mit dem Begriff "Überparteilichkeit" operieren.

Im Rahmen der Pressekonferenz durfte dann jede(r) der 15 ausführen, warum sie oder er persönlich die Außenministerin für besonders geeignet hält. Von fast allen Proponenten wurde das Engagement Ferrero-Waldners zur Zeit der EU-Sanktionen hervorgehoben. Monika Bleckmann, Ehefrau bzw. Mutter von zwei Sahara-Geiseln, würdigte das "großartige und einzigartige Engagement" der Außenministerin im Rahmen der Geisel-Befreiung in Algerien. Anneliese Ratzenböck, Ehefrau des ehemaligen Oberösterreichischen Landeshauptmanns, befürwortet Ferrero-Waldner, weil diese Menschen zusammenführe und nicht trenne.

Snowboarder Alexander Koller wiederum würdigte die "extrem positive Energie" der Außenministerin, Anwältin Homan wies darauf hin, dass sich Ferrero-Waldner aus bescheidenen Verhältnissen kommend alles selbst erarbeitet habe. Verleger Molden erklärte sein Ja zur Mit-50erin Ferrero-Waldner unter anderem damit, dass man einer jungen Frau eine Chance geben solle. Maler Fuchs hatte nebst seiner Anerkennung für Ferreros Leistungen als Außenministerin noch ein anderes Motiv für seine Unterstützungserklärung: "Ich habe sie immer bewundert, auch weil sie hübsch ist".

Von Generalsekretär Reinhold Lopatka hieß es, er habe durch die APA von dem Termin erfahren. Es bleibe dabei, dass sich der ÖVP-Vorstand am 15. Jänner festlegt, wer von der Volkspartei unterstützt wird. (apa)