"Du, ich habe so Schmerzen": Gunnar Prokop in NEWS über die Tragödie am 31.12.

So erlebte der Ministergatte die Tragödie um Liese

So erlebte Gunnar Prokop die Tragödie um seine Frau in der Silvesternacht. Es begann am Tisch vor dem Familienessen.

"Du, ich habe so Schmerzen": Gunnar Prokop in NEWS über die Tragödie am 31.12.

NEWS: Herr Prokop, wie erlebten Sie die dramatischen Ereignisse um Ihre Gattin am frühen Abend der Silvesternacht?
Gunnar Prokop: Wir hatten ausgemacht, dass wir um 19 Uhr z’haus essen – ich war zuvor am Tirolerkogel. Ich bin heimgekommen, habe mich umgezogen. Die Liese ist in die Dusche gegangen, dann sich umziehen, und ich saß da schon im Wintergarten. Auf einmal kommt die Karin rüber und sagt zu mir: Du, horch, der Mutti geht’s net gut! Ich bin sofort rüber, die Liese saß schon im Wohnzimmer, fix und fertig angezogen, und sie sagte zu mir: Du, ich hab so Schmerzen, so eine Art Krampf am Herzen. Normalerweise bin ich der, der immer alles ein bissl runterspielt und sagt: Leg dich nieder, wird schon werden …, aber in dieser Situation, nachdem ich die Liese kenne, die ja alles reinfrisst und nie was gesagt hat, nie wirklich krank war, war ich höchst alarmiert. Ich sagte zu unserer Tochter Karin: Du, ruf sofort den Arzt an! Und der war dann auch binnen sechs Minuten schon da…

NEWS: Wann war das genau?
Prokop: Etwas nach 19 Uhr, ein paar Minuten danach, etwa 19.10 Uhr, und dann ist auch schon der Martin Zeh gekommen, Liesls Neffe, der im Krankenhaus Lilienfeld Internist ist. Der war binnen drei, vier Minuten da. Der sagte, wir fahren sofort ins Spital! Rettung! Notarzt! Der Gemeindearzt gab Liese noch eine Spritze gegen die Schmerzen, da ging es meiner Frau wieder etwas besser, die Schmerzen waren einigermaßen weg. Sie stieg selber ins Rettungsauto ein, ließ sich nicht einmal von den Sanitätern aus dem Haus runtertragen. Dann sagte sie noch im Rettungswagen: Ist denn das notwendig, ihr könnts doch net grad heute Abend alle alarmieren … Der Rettungswagen fuhr sofort los.

NEWS: Dann kam es zur Übergabe der Ministerin in den Notarztwagen.
Prokop: Ja, der kam uns schon entgegen, im Türnitzgraben, beim Siebenbründl, da ist die Liese noch selber um- und eingestiegen. Ihr Neffe Martin gab dem Notarzt, den er kannte, Anweisungen, mach das und jenes, und wollte mit mir, weil ich dem Rettungswagen mit meinem Pkw gefolgt bin, mitfahren. Aber auf einmal machten sie die rückwärtige Tür des Notarztwagens zu, ich eilte hin, stieg rauf auf das hintere Trittbrett und schau in den Wagen rein – und sehe, wie sie die Liese schon reanimieren. In rasender Fahrt nach Lilienfeld haben sie die ganze Zeit reanimiert – und von dort ging’s in rasender Fahrt weiter nach St. Pölten, wo das alarmierte Ärzteteam schon wartete. Das war alles perfekt, alle haben sich so bemüht. Die Polizei kam uns schon entgegen, überall waren die Kreuzungen gesperrt mit Blaulicht – was los war, haben diese Einsatzkräfte offenbar über den Funk mitbekommen und selbständig gehandelt. Im Krankenhaus St. Pölten wartete schon das Ärzteteam, dort wurde noch eine Notoperation gemacht – aber es war chancenlos. Sie hat keine Chance mehr gehabt. Binnen einer Stunde dann waren alle Kinder, die ganze Familie da … eine furchtbare Tragödie.

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