Drei Notamputationen nötig: Arzt in NÖ soll mehrere Patienten falsch behandelt haben!

Arbeit in "unfassbaren hygienischen Zuständen"

Den Berichten der Tageszeitung "Kurier" zufolge soll der Mediziner in drei Fällen Notamputationen verursacht haben, die bei richtiger Behandlung nicht notwendig gewesen wären. Die Ergebnisse der daraufhin angeordneten Untersuchungen der niederösterreichischen Patientenanwaltschaft machen demnach "Sinn, um mit der Haftpflichtversicherung über eine Entschädigung zu verhandeln", sagte Bachinger. Für zwei der Opfer gehe es laut Bachinger jetzt darum, eine außergerichtliche Schadensersatzzahlung zu erzielen. Im dritten Fall waren die Untersuchungen noch nicht abgeschlossen.

Konsequenzen gegen den Mediziner, der seine Patienten laut "Kurier" in "unfassbaren hygienischen Zuständen" behandelt haben soll, könnten von der niederösterreichischen Gebietskrankenkasse veranlasst werden. Bachinger erhoffte sich jedoch, dass "von den entsprechenden Möglichkeiten Gebrauch gemacht wird, um die Patienten entsprechend zu schützen".

NÖGKK noch nicht offiziell informiert
Sobald gegen den Arzt im Waldviertel Konkretes vorliege, werden "umgehend alle notwendigen rechtlichen Schritte unternommen", berichtete Elisabeth Heinz, Pressesprecherin der niederösterreichischen Gebietskrankenkasse (NÖGKK) in einer Aussendung am Mittwoch. Einstweilen wurde Kontakt mit der Ärztekammer und der Patientenanwaltschaft aufgenommen.

Derzeit sei noch nicht klar, ob es sich bei dem Beschuldigten überhaupt um einen Arzt der NÖGKK handle. "Prinzipiell besteht aber die rechtliche Handhabe der NÖGKK in einer Vertragskündigung, wenn es sich um eine schwere Vertragsverletzung des Arztes oder um einen Verstoß gegen die ärztlichen Berufspflichten handelt", so Heinz.

LR Schabl kündigte amtsärztliche Visitation an
Bei dem Waldviertler Arzt am Donnerstag, eine amtsärztliche Visitation durchgeführt. Das erklärte Niederösterreichs Gesundheitslandesrat Emil Schabl (S) am Mittwoch am Rande einer Pressekonferenz bei der SP-NÖ-Regierungsklausur in Altlengbach.

Laut Schabl liege der NÖ Sanitätsdirektion bisher keine Anzeige vor. Sollten sich die Missstände bewahrheiten, könnten die Konsequenzen bis zu einer Sperre der Ordination gehen. Maßnahmen seien Sache der Ärztekammer. Der Landesrat meinte weiters, die NÖ GKK (NÖ Gebietskrankenkasse) habe in der Region eine weitere Planstelle in Aussicht gestellt.

(apa)