Was passiert, wenn Donald Trump
tatsächlich US-Präsident wird?

Mauern Richtung Mexiko, pauschales Einreiseverbot für Muslime - was kommt noch?

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Fakten - Was passiert, wenn Donald Trump
tatsächlich US-Präsident wird?

Donald Trump fuhr am sogenannten "Super Tuesday" Siege in den Staaten Georgia, Alabama, Massachusetts, Virginia, Tennessee, Vermont und Arkansas ein und erhielt dabei erneut Unterstützung aus nahezu allen Bevölkerungsgruppen, etwa von Evangelikalen, Geringverdienern und höher Gebildeten. Für den umstrittenen Quereinsteiger selbst ist sein Wahlerfolg keine Überraschung, die Parteiführung der Republikaner stellt er damit aber vor große Probleme, denn diese stemmte sich vehement gegen eine Kandidatur des exzentrischen Milliardärs, der im Wahlkampf etwa durch radikale Forderungen in der Einwanderungspolitik aufgefallen
war.

Zu Überlegungen einiger Republikaner, im Falle seines Gesamtsieges als Kandidat unverzüglich nach einem Alternativkandidaten zu suchen, erklärte Trump, dies wäre der Untergang der Partei. "Schauen Sie sich die Ergebnisse an, wir haben die Republikaner doch erweitert", sagte der Milliardär. Er sei jemand, der die Partei zusammenbringen werde, auch wenn das kaum jemand glaube.

In der Tat sieht es aktuell nicht danach aus, als könnten seine Verfolger Marco Rubio und Ted Cruz Donald Trump noch einholen. Der exzentrische Milliardär hat immerhin die Wahlen in zehn Bundesstaaten für sich entschieden, die Mehrheit der Politik-Experten sagt inzwischen ein Duell zwischen ihm und der demokratischen Ex-Außenministerin und ehemaligen First Lady Hillary Clinton voraus. Was würde passieren, wenn Donald Trump am 18. Dezember 2016 tatsächlich zum US-Präsidenten gewählt wird?

Grenzmauer zwischen USA und Mexiko

Ein wichtiges Wahlkampfversprechen Donald Trumps lautet, eine Mauer zwischen den USA und Mexiko zu errichten. Bei der letzten Wahlkampfdebatte erneuerte der Immobilien-Tycoon seine Absicht, künftig illegale Einwanderer und Drogenschmuggel abzuwehren. "Wir bauen sie um zehn Fuß höher", erklärte er, als er mit Kritik aus Mexiko konfrontiert wurde.

»Ich werde eine Mauer bauen und ich werde Mexiko dazu bringen, für diese Mauer zu bezahlen.«

Zwei frühere mexikanische Präsidenten hatten zuvor erklärt, dass Trumps Plan für ziemlichen Unsinn halten. Aber etwaigen Widerstand hat der Milliardär schon einkalkuliert. Um sein Ziel zu erreichen, will er etwa die Kosten für Visa erhöhen und Überweisungen nach Mexiko einfrieren, wie er sagt.

Und er hat eine Idee, woher der südliche Nachbar das Geld für eine Mauer nehmen könnte. Da wäre doch das Handelsdefizit zwischen den USA und Mexiko, erklärt er. Das belief sich laut der US-Statistikbehörde im vergangenen Jahr auf 58 Milliarden Dollar. Das heißt, die USA haben mehr aus Mexiko importiert, als sie exportiert haben. Das Geld solle Mexiko nehmen, um die Mauer zu bezahlen, meint der 69-Jährige.

Mehr als ein Drittel der rund 3.100 Kilometer langen Grenze ist allerdings schon jetzt mit Zäunen, Mauern, Stacheldraht oder Pfostenreihen befestigt. Allein für diese Absicherung beliefen sich die Kosten auf 2,4 Milliarden US-Dollar (2,21 Mrd. Euro). Aber Trump will eine Mauer. Er selbst schätzt die Kosten dafür auf acht Milliarden Dollar, Experten rechnen mit deutlich mehr.

Komplettes US-Einreiseverbot für Muslime

Donald Trump hat sich während seines Wahlkampfs auch für ein komplettes US-Einreiseverbot für Muslime ausgesprochen. Der Unternehmer begründete dies mit einer Umfrage, in der eine große Zahl der befragten Muslime Gewalt gegen Amerikaner in den USA bejaht habe, weil sie Teil des globalen Jihad sei. Einige Medien bezeichneten die Befragung als zweifelhaft, die Mehrheit der Bevölkerung sprach sich gegen Trumps Forderung aus. Gewählt wird er dennoch. Und er wird auch nicht müde, seine Aussage zu bekräftigen.

»Wir werden keine Leute in unser Land lassen, von denen wir nicht wissen, wer sie sind.«

Der populistische Geschäftsmann bekräftigte zuletzt in seiner Siegesrede einmal mehr: "Wir werden keine Leute in unser Land lassen, von denen wir nicht wissen, wer sie sind." Und weiter: "Sie sind jung und stark und kräftig - warum sind sie nicht zurück und kämpfen für ihr Land?"

Immer wieder kritisiert Donald Trump den Umgang der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel mit Flüchtlingen. Als sie im Dezember vom US-Magazin "Time" zur "Persönlichkeit des Jahres" gekürt wurde, prophezeite der Präsidentschaftskandidat Deutschland bereits wegen der Flüchtlinge ein "totales Desaster". Die Kanzlerin habe ihrem Land "enormen Schaden zugefügt".

Für seinen harten Kurs erhält Trump Unterstützung von Frankreichs prominentesten Rechtsextremen. "Wenn ich Amerikaner wäre, würde ich Trump wählen ... möge Gott ihn schützen", schrieb der Gründer und Ex-Chef der Front National (FN), Jean-Marie Le Pen, kürzlich beim Kurznachrichtendienst Twitter.

Schärferer Kampf gegen den Terror

Im Anti-Terrorkampf will Donald Trump im Falle seines Wahlsieges die von Menschenrechtsgruppen als Folter eingestufte Verhörmethode des Waterboarding wiedereinführen. "Ich würde Waterboarding wiedereinführen, und ich würde höllisch Schlimmeres als Waterboarding wiedereinführen", erklärte der 69-Jährige in der letzten TV-Debatte am Samstagabend.

»Ich würde Waterboarding wiedereinführen, und ich würde höllisch Schlimmeres als Waterboarding wiedereinführen.«

"Wir haben Leute im Nahen Osten, die Christen die Köpfe abhacken", sagte der in Umfragen für die republikanische Präsidentschaftskandidatur führende Trump in der Diskussion mit seinen Mitbewerbern. "Waterboarding ist peanuts, verglichen mit dem, was sie mit uns machen", bekräftigte der Immobilien-Tycoon am Sonntag in einem Interview des Senders ABC. Die Methode, bei der Ertränken simuliert wird, war nach den Anschlägen vom 11. September 2001 bei Verhören Terrorverdächtiger in geheimen CIA-Gefängnissen angewendet worden. Der amtierende US-Präsident Barack Obama hatte das Waterboarding und andere Folterpraktiken verboten.

Während Obama seit Jahren versucht, das umstrittene Gefangenenlager Guantanamo Bay auf Kuba zu schließen, plädiert Trump für einen Ausbau, sollte er das Sagen haben. "Wir werden es mit einigen der miesen Kerle vollladen", sagte er bei einem Auftritt in Nevada.

Trumps Strategie gegen den IS

Donald Trump will nicht nur weitaus härter gegen Terroristen vorgehen als der amtierende US-Präsident, er verspricht auch, den IS auszulöschen. Der 69-Jährige will das Terrornetzwerk aus dem Irak "herausbomben". Vor allem will er ihm die begehrten Ölquellen, eine der Haupteinnahmequellen, entziehen. In Syrien will den Job, den IS zu bekämpfen, der dortigen Regierung überlassen. Als einer der wenigen US-Präsidentschaftskandidaten begrüßt Trump zudem Wladimir Putins Unterstützung des syrischen Regimes.

Donald Trump sieht ein, dass es der syrischen Bevölkerung schlecht geht, unter seiner Regierung würden es dennoch keine syrischen Flüchtlinge in die USA schaffen (siehe: Komplettes US-Einreiseverbot für Muslime). Stattdessen spricht sich der Exzentriker für eine spezielle Zone innerhalb Syriens aus, in der Washington den Zivilisten helfen würde. Errichten müssten eben diese Zone jedoch andere Nationen. Trump wäre dann ja mit dem Bau der mexikanischen Mauer beschäftigt.

Der neue US-Außenhandel unter Trump

Donald Trump plant für seine Amtszeit, US-Jobs mit Zöllen zu schützen. 45 Prozent für Importe aus China, 35 Prozent für Autos aus Mexiko. Apple müsse die "verdammten Computer in den USA bauen", erklärte der republikanische Präsidentschaftskandidat kürzlich. An sich eine Forderung, die eher linke Globalisierungsgegner stellen. Auch mit der Weigerung des Konzerns, das FBI beim Entsperren des iPhones eines Attentäters zu unterstützen, hat Trump Probleme. "Boykottiert Apple, bis sie das Passwort rausrücken", sagte er vergangene Woche bei einer Wahlkampfveranstaltung in South Carolina. "Tim Cook macht daraus eine große Nummer, wahrscheinlich um zu zeigen, wie liberal er ist."

»Boykottiert Apple, bis sie das Passwort rausrücken.«

Donald Turmp macht noch ein weiteres Anliegen der Demokraten zum Wahlkampfthema. Er möchte die hohen US-Preise für Medikamente senken.

Donald Trump und die Frauen

Die einzigen, die Donald Trump aus aktueller Sicht auf seinem Weg ins Weiße Haus stoppen könnten, sind die US-Wählerinnen, denn mit denen tut sich der in dritter Ehe mit dem slowenischen Model Melania Knauss Verheiratete schwer.

Immer wieder tätigt er peinliche Aussagen. Megyn Kelly, einer Moderatorin, die ihn geärgert hatte, unterstellte er, sie sei nicht objektiv, "wenn das Blut wo auch immer aus ihr herausströmt". Die demokratische Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton beleidigte er auf besonders sexistische Weise. Wie solle sie Amerika befriedigen können, wenn ihr das nicht einmal mit einem Mann gelungen sei, fragte sich Trump.

»Wenn Hillary nicht einmal ihren Mann befriedigen kann, wie kommt sie dann dazu zu glauben, dass sie Amerika befriedigen kann?«

Wir fragen uns: Wie würde Trump wohl mit der deutschen Kanzlerin Angela Merkel oder der britischen Königin Elizabeth umgehen? Gut möglich, dass die Frauen ihm einen Strich durch die Rechnung machen und diese Frage niemals beantwortet werden muss. Vor vier Jahren waren 53 Prozent der Wähler weiblich. Der damalige republikanische Kandidat Mitt Romney konnte allerdings nur 44 Prozent der Wähler auf seine Seite ziehen. Donald Trump müsste diesen Wert weit übertreffen. In Anbetracht seiner frauenfeindlichen Äußerungen scheint das ein Ding der Unmöglichkeit. Aber das hieß es auch schon, als Trump seine Kandidatur bekanntgab.

Kommentare

Den Besen habe bereits gekauft, den ich fresse, wenn der US-Präsident wird.

Oliver-Berg
Oliver-Berg melden

Nicht die Amis kritisieren, 52 % sind Frauen und die wählen Trump mehrheitlich nicht. Bei uns werden Studienabbrecher ohne je eine Prüfung gemacht zu haben geschweige denn eine Berufsausbildung abgeschlossen zu haben zum Bundeskanzler. In Wahlkampfzeiten kann man die Rhetorik von Politikern eh nicht ernst nehmen.

higgs70
higgs70 melden

Nein, kann man wohl nicht, aber wenn der nur ein Drittel dessen so meint wie er es sagt, ergibt das ein klinisches Bild und würde bei uns wohl eher zum Psychotherapeuten führen als ins Rennen um die Präsidentschaft.
Und im Vergleich zu Trump wirken sogar Faymann, Stronach und Strache wie Renaissancemenschen.
Man sollte schon durchaus edlen,klugen Menschen nicht zuviel Macht einräumen,aber Beschränkte sind von vorne herein noch gefährlicher und sowas stell ich erst recht nicht dem größten Atomwaffenarsenal der Welt vor.

Und wissens, wenn die Mehrheit eines Volkes partout nicht vom Affen abstammen will, ist es Mainstream. Und wenn man quasi Warnpickerln über die Evolutionstheorie auf Schulbüchern anbringt, geht mir die Gallenflüssigkeit in die falsche Richtung. Und wenn auch noch die protestantische Ethik (M.Weber) voll durchschlägt und der einzige Bemessungswert menschlichen Erfolgs die Kohle ist, dafür rennt jeder Durchschnittsbürger mit dem Bildungshorizont eines Hampelmanns herum, dann erlaube ich mir von Dolmen zu sprechen. Und das darf ich, denn ich habe den Mayflower Contract nie unterzeichnet und auch die Ersatzmoral der Political Correctness nicht verinnerlicht und ich halte Dummköpfe mit Atomwaffen nunmal für gefährlich.

higgs70

Was für ein Volk von Dolmen wo sowas um ein Spitzenamt rennen kann.

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