"Diese Leute müssen getötet werden": Islamisten rufen erneut zu Mord an Winter auf

Zuvor tauchte Drohvideo auf Youtube-Plattform auf FPÖ-Politikerin erhält permanenten Personenschutz<br>Fischer: "Winter ist nicht die Stimme Österreichs"

"Diese Leute müssen getötet werden": Islamisten rufen erneut zu Mord an Winter auf

Die "Globale Islamische Medienfront" hat in e-mails an den ORF-Report und die Zeitung "Österreich" zur Tötung der Grazer FPÖ-Politikerin Susanne Winter aufgerufen. Der Sprecher des Innenministeriums, Rudolf Gollia, erklärte auf Anfrage der APA, man sei informiert. "Allerdings auch nur aus den Redaktionen. Die nutzen einfach die Medien und schreiben e-mails", aber es gebe noch nichts Abrufbares im Internet.

SPÖ-Al-Rawi als "Agent der Ungläubigen"
Die GIMF kündigte im Internet eine Stellungnahme zu den Islam-Aussagen von Winter an. Darin wird der Intergrationsbeauftragte der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich, SPÖ-Politiker Omar Al-Rawi, als "Agent der Ungläubigen" bezeichnet. "Seine (Al-Rawis) Aufgabe wäre es als Vertreter der Muslime, das islamische Urteil über solche Leute wie Susanne Winter zu erklären, nämlich dass diese Leute getötet werden müssen und ihr Besitz und ihr Blut für die Muslime erlaubt ist".

Weiters kündigt die GIMF für die nächsten Tage eine ausführliche Stellungnahme an, in dem sie die Beweise dafür anführen wollen, "dass diese Beleidiger des Propheten getötet werden müssen und auch jeder Muslim diese Tötung durchführen darf." Weiters wird darauf hingewiesen, dass "wir die anderen FPÖ-Politiker genauso wie Susanne Winter ansehen, solange diese sich nicht von diesen Aussagen distanzieren." Abschließend wird darauf hingewiesen, dass das "einfache Amateur-Video" gegen Susanne Winter, das in der Internet-Plattform "Youtube" veröffentlicht wurde, nicht von der GIMF stamme.

Der Konflikt erreichte auch die Hofburg. Bundespräsident Heinz Fischer nahm den Neujahrsempfang für das Diplomatische Corps zum Anlass, um sich von den Aussagen Winters zu distanzieren. Diese wiederum legte noch ein bisschen nach. Bei einem Auftritt mit FPÖ-Bundesparteiobmann Heinz-Christian Strache in Graz blieb Winter bei ihren Äußerungen, wonach der Prophet Mohammed ein "Kinderschänder" sei. Sie bezeichnete zudem den Interreligiösen Beirat der steirischen Landeshauptstadt als "Imamkonferenz". Winter erhalte permanenten Personenschutz durch die Behörden.

Fischer: "Nicht die Stimme Österreichs"
Bundespräsident Fischer verurteilte die Entgleisungen der FPÖ-Politikerin als "absolut unakzeptabel". "Das war nicht die Stimme Österreichs, das war eine Stimme, von der wir uns distanzieren", sagte Fischer. "Österreich bekennt sich aus Überzeugung zum friedlichen und respektvollen Dialog der Kulturen und Religionen." Ohne Winter namentlich zu nennen wies auch Bundeskanzler Alfred Gusenbauer die Äußerungen der Grazerin zurück: "Wir werden in unserem Österreich nicht zulassen, dass Frieden, Freiheit und Toleranz mit Füßen oder auch mit den Bierkrügen getreten wird."

Als "erschreckend" bezeichnete der Tiroler Landeshauptmann Herwig van Staa die "Ausfälle" der Grazer FPÖ-Spitzenkandidatin. Der Kärntner Landeshauptmann Jörg Haider meinte, es sei nicht zielführend, "über den 1.500 Jahre alten Mohammed zu diskutieren und somit eine Einladung an Bombenleger auszusprechen". Der Grüne Sicherheitssprecher Peter Pilz verlangte ein Ende der "antimuslimischen Hetze" durch FPÖ und BZÖ. Der steirische Landtag wies in einer Erklärung die "Herabwürdigung und Verunglimpfung" der islamischen Religionsgemeinschaft auf das Entschiedenste zurück.

Stammt Video von serbischen Muslimen?
Offiziell wurde das angebliche Drohvideo gegen Winter vorerst noch nicht bewertet. Es gab jedoch Hinweise auf Muslime aus der serbischen Region Sandschak. Am Ende des knapp fünfminütigen Clips ist ein Wappen zu sehen, das immer wieder mit der Region Sandschak in Verbindung gebracht wird. Über dem Wappen steht in Bosnisch "Sandschaken sind wir, vor denen alle zittern" zu lesen.

Winter wird in dem Video Vergeltung angedroht: "Susanne Winter - des war ein Fehler von dir - insallah wirst du bestraft für des was du gesagt hast". Es wird auch ein Bild der Anschläge vom 11. September in New York gezeigt und mit dem Text unterlegt: "Schau her Susanne wegen deiner Aussage kann sowas Ähnliches auch in deinem Land passieren - du bis verantwortlich dafür". Als Verfasser des Clips werden "Bilal und Jasko" ausgewiesen. (apa/red)