Der Transfer ist perfekt: Steffen Hofmann wechselt von Rapid zum TSV 1860 München!

Über Ablösesumme wurde Stillschweigen vereinbart Mittelfeldspieler erhielt einen Vertrag bis Juni 2009

Kein Geheminis ist hingegen, dass Hofmann einen bis 30. Juni 2009 laufenden Dreieinhalbjahresvertrag erhält und bereits am Dienstag beim Trainingsauftakt der Sechziger mit dabei sein wird. 1860 München, seit Jänner 1996 der Arbeitgeber des Österreichers Harald Cerny, ist derzeit nur Fünfter in der zweiten Liga, mit Hofmann soll aber nun in den verbleibenden 17 Partien der Sprung unter die Top-Drei und damit der Aufstieg gelingen.

Hofmann bezeichnet 1860 als "Verein mit großer Perspektive", deswegen habe er sich entschlossen, in die Zweite Liga zu wechseln und bei der Rückkehr ins Fußballoberhaus tatkräftig mitzuhelfen. "Sportlich bedeutet das für mich eine Riesenherausforderung. 1860 ist ja nicht irgendein Verein, sondern eine Topadresse im Deutschen Fußball."

Der gebürtige Würzburger, der mit der Österreicherin Barbara verheiratet ist und nach Klärung der rechtlichen Lage möglicherweise eines Tages das ÖFB-Teamtrikot tragen könnte, wird in München mit der Rückennummer 10 spielen und damit das Erbe von Regisseuren wie Thomas Häßler und Piotr Nowak antreten. "Die 10 tragen zu dürfen, ist für mich eine große Ehre und eine Riesenverantwortung, der ich mich aber gerne stellen möchte. Ich war in den vergangen beiden Jahren Kapitän bei Rapid, dem Rekordmeister in Österreich, ich weiß also, was es bedeutet, Druck ausgesetzt zu sein und Verantwortung übernehmen zu müssen."

Hofmann: "Abschied muss nicht für immer sein"
Zu seinen Jahren bei Rapid meinte Hofmann: "Ich möchte mich bei allen Rapidlern, also Fans, Mitspielern, Betreuern, Funktionären und Mitarbeitern für dreieinhalb wunderbare Jahre und die tolle Unterstützung bedanken. Wir haben gemeinsam schöne Erfolge feiern können. Und der Abschied muss ja nicht für immer sein."

Für Rapid bedeutet der Transfer eine immense Schwächung, schließlich war Hofmann einer der Väter des ersten grün-weißen Meistertitels seit 1996 gewesen. Schöttel: "Sportlich und auch menschlich schmerzt uns der Abgang natürlich. Hofmann ist ein absoluter Top-Profi und hat sich stets vorbildlich verhalten. Nun wollte er aber eine neue Herausforderung in einer ausländischen Liga annehmen. Und da auch das Angebot von 1860 München korrekt war, haben wir dem Transfer zugestimmt." Der Vertrag Hofmanns in Hütteldorf wäre mit Saisonende ausgelaufen.

Und für die Rapid-Fans könnte es nach dem Weggang von Coach Josef Hickersberger und Hofmann in den kommenden Tagen noch dicker kommen, denn ÖFB-Teamkapitän Andreas Ivanschitz hat seine Absicht bekundet, zu Red Bull Salzburg zu wechseln.

1860-Geschäftsführer Kneißl war nach dem gelungenen Transfer hoch erfreut und lobt Hofmann bereits jetzt überschwänglich: "Steffen Hofmann war unser Wunschspieler. Er ist vielseitig einsetzbar, kann im Mittelfeld jede Position spielen. Steffen verfügt über ein überragendes Passspiel, schlägt präzise Standards, ist torgefährlich und kann ein Spiel lenken. Wir sind überzeugt, dass er unserer Mannschaft wertvolle Impulse verleihen kann, um das Saisonziel Aufstieg zu realisieren."

Hofmann war im Sommer 2002 von den Amateuren des FC Bayern München zu Rapid gewechselt, bereits ein Jahr später war er Kapitän bei den Wienern. Für die Rapidler absolvierte Hofmann u.a. 109 Ligaspiele (26 Tore), sechs Champions-League-Partien (ein Tor) und vier UEFA-Cup-Matches (zwei Tore). 2004 wurde Hofmann in der traditionellen Wahl der APA - Austria Presse Agentur unter den Liga-Trainern zum Kicker des Jahres gekürt.

In Deutschland hat Hofmann 23 Jugend-Länderspiele (U16 bis U18, u.a. WM-Vierter U17) und drei Einsätze im "DFB-Team 2006" absolviert. Sein Debüt in der deutschen Liga gab er am 27. Oktober 2001 beim 2:0-Sieg der Bayern gegen Köln als Wechselspieler für Claudio Pizarro. Bei den Amateuren der "Roten" in der Regionalliga Süd spielte Hofmann 57 Mal (21 Tore).

Das erste Training in München bestreitet Hofmann am Dienstag um 10 Uhr an der Grünwalder Straße, anschließend wird der Neo-"Löwe" bei einer Pressekonferenz Rede und Antwort stehen. Rapid wird Hofmann im Laufe der Frühjahrssaison zu einem Heimspiel einladen und ihn dabei offiziell und gebührend verabschieden.

(apa/red)