Der "ORF-Riese" gerät ins Wanken: Miese
Quoten und eine frustrierte Belegschaft

In NEWS sagen TV-Profis, was man verändern muss ORF fuhr im Mai historisch schlechtesten Quoten ein<br>IHRE MEINUNG: Ist der ORF denn noch zu retten?

Ganz erstaunt war er, der ORF-Korrespondent aus Rom, bei seinem Live-Einstieg nach der EU-Wahl. Keine Ahnung, warum Italien an Berlusconi festhalte, meinte er. Ahnungslosigkeit? Mangelnde Vorbereitung? Oder einfach nur der Versuch eines originellen Einstiegs? Eines war es bestimmt: der Beweis für den torkelnden Riesen ORF.

Der "ORF-Riese" gerät ins Wanken: Miese
Quoten und eine frustrierte Belegschaft

Stotternde Information, katastrophale Quoten und Dilettantismus, wo man genauer hinsieht. Aber trotz allem die Sicherheit der ORF-Granden, dass sie ihren Job weiterhin behalten dürfen. Denn die SPÖ wird sich nach ihrem Debakel bei den EU-Wahlen hüten, jetzt beim ORF umzubauen. Zu groß ist die Gefahr, dabei auch auf diesem Gefechtsfeld an Einfluss zu verlieren.

Wrabetz unter Druck
Die ÖVP lässt die Roten zappeln und hält den Druck auf ORF-Chef Alexander Wrabetz aufrecht. Gerade so weit, dass er geschwächt ist, aber am Leben bleibt. Wrabetz - mittlerweile hart im Nehmen - zeigte sich dennoch so übermütig, dass er auch zum Verdruss von Freunden seine Wiederkandidatur in Aussicht stellte.

Dabei hat er noch nicht einmal seine Halbzeit erreicht. Und sogar Peter Fichtenbauer, sein Förderer in der FPÖ, schätzt Wrabetz' Überleben bis zum Ende der Dienstperiode nur auf 50 Prozent.

Denn tatsächlich türmen sich die Probleme auf dem Schreibtisch des Generals:

Quoten im Keller
Im Mai fuhr der Staatsfunk die historisch schlechtesten Quoten ein. Stiftungsräte verlangen Aufklärung, wie das passieren konnte. Diese Woche setzt Wrabetz das Match mit den übermächtigen Betriebsräten fort. Er fordert den Verzicht auf diverse Zulagen. 30 Millionen Euro müssten dabei gespart werden, sagt Wrabetz. Das sei sein letztes Wort. Man wird ihn daran messen.

Weitere 16,5 Millionen Euro im Budget 2010 sollen die Landesstudios zur Sanierung lockermachen. Die Landesdirektoren wehren sich via NEWS: Sprecher Wolfgang Burtscher will "kämpfen". Auch für den oberösterreichischen Landesdirektor Helmut Obermayr ist das Thema noch nicht gegessen. Sein Kärntner Kollege Willy Haslitzer veranstaltete einen Großevent, um zu zeigen, "dass wir mehr sind als Provinzfernsehen mit angeschlossener CD-Abspielstation". Das sei als "Petition" zu verstehen. Schließlich sei man ohnehin schon beim "Groschenklauben".

"Der ORF muss Österreichisches bieten"
Medienmacher Hans Mahr springt bei: "Der ORF muss Österreichisches bieten. Etwa beim Regionalprogramm: Warum nicht in den Bundesländern eigene Sendungen über länderspezifische Events bieten? Die Wiener Festwochen ausführlich auf dem Wien-Kanal, die Eröffnung der Bregenzer Festspiele in Vorarlberg … Wozu habe ich die Landesstudios, wenn ich deren Stärke nicht ausspiele?"

Sorgen macht dem ORF auch Info-Direktor Elmar Oberhauser. Gegen ihn liegt eine Anzeige bei der Korruptionsstaatsanwaltschaft vor, die noch geprüft wird.

Tatjana Duffek

Mehr zur großen ORF-Krise lesen Sie im NEWS 24/09!

Kommentare

naja es gibt eben mehr nationale fernsehsender und ehrlichgesagt sollte der orf sein standardprogramm abspielen und nicht immer wegen irgendwelchen live sportveransaltungen einen ganzen sonntag mit sport sein programm "zupflastern";)

Vorsicht, hier geht\'s an\'s Eingemachte Der ORF gehört (wieder einmal) umstrukturiert etc, ist der Tenor. Dabei ist zu befürchten, daß die diesmalige Meinungsmache gegen den Staatsfunk (der schon längst keiner mehr ist) auf eine Privatisierung abzielt. Das wäre, meiner Meinung nach und diplomatisch ausgedrückt, Schei...äh, der falsche und teurere Weg. Offenlegung der Gehälter,der Sonder- und Nebenbezüge, der Saläre der freien Mitarbeiter usw. Hier kann man den Hebel ansetzen,denn 80% der Freien sind ganz einfach EINSPARUNGSWÜRDIG (diejenigen der Da u He, die sich jetzt aufregen, gehören zu diesen 80%!). Dieser ORF ist und war die Melkkuh für viele arbeitsscheue Wichtigmacher.
Österarm, das Land der Musik, bedient zB seine Tonkünstler mit einem jährlichen 4%(?)Progr- Anteil- und das wahrscheinlich Weihnachten od. Silvester.
:-(

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Kleptokraten der ORF ist natürlich ein im vorauseilenden Gehorsam eingerichtetes Abbild der Bananenrepublik Österreich : mit immer größerem Aufwand wird eine immer schlechtere Leistung erzeugt.
Das dafür notwendige Kleingeld wird mit mafiosen Methoden abgepresst.
Anstatt Information (am Beispiel Wien Heute) bekommen wir eine politische Hofberichterstattung (kein Tag ohne BürgermeisterIn), anstatt Kultur bekommen wir Dancing Stars.
Die Lösung sollte (wie auch für die ÖBB) sein : Unternehmen in Konkurs schicken und neu aufbauen. Die freigestellten Betriebsräte können im neuen Unternehmen die Gartenarbeit übernehmen.

gez: vurz (mit freundlicher Genehmigung des Vereins zur Unterstützung rechtloser Zahltrottel)

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Re: Kleptokraten Super, ganz Ihrer Meinung

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Re: Kleptokraten Dem ist - bis auf den Schluss und Klammerausdruck - nichts hinzuzufügen. Der "Nick" lässt allerdings nicht auf einen gebildeten Kulturinteressierten schließen oder?

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Re: Kleptokraten Mit dem "Nickname" habe ich Ihren Pseudonamen (Vurz oder Furz wenn dieser gemeint ist) unter dem Sie hier posten, gemeint. Sonst bin ich ganz Ihrer Meinung - ohne Einschränkung!

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Ein Rezept wäre... ... endlich diese idiotischen "Fachkommentatoren" alla Prohaska, diverse "Schirentner", Formel 1 Pensionisten, usw. Wenn ich mir ansehe, was der "Fachmann" Prohaska für Stellungnahmen während der Pause der diversen Fußballspiele abgibt dann weiß ich, dass ich solchen Stumpfsinn während ich schlafe und aufrede, von mir gebe. Wäre ich wach, dann wäre ich um Klassen besser als diese Schalftablette. Aber der ORF beschäftigt auf unsere Kosten diese "Legenden" obwohl ein Großteil der Seher dies nicht will. Da allein wäre unheimlich viel Geld zu sparen. Wenn ich nur an die weiten Reisen, Übernachtungen, dann die Entlohnungen, die Spesen und so weiter denke, dann bin ich überzeugt, dass da Millionen zu holen wären. Und warum müssen von einem Rennen immer drei oder vier Reporter berichten? 1 genügt

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Re: Ein Rezept wäre... Das gilt wohl nicht nur für den Sport. Habe das Gefühl, der ORF ist von Blattläusen befallen, die ihn aussaugen. Da wurden eine Menge "Ich-AGs" gegündet, sogar bei den Sprechen der ZIB, habe ich gehört, sei jeder für sich eine eigene Firma mit unterschiedlicher Entlohnung.
Der politische Einfluß der Großparteien ist in den Hintergrund getreten, dafür wollen Die Grünen danach greifen

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Re: Ein Rezept wäre... Sorry, das mit dem "Nick" habe ich nicht verstanden.
Ich behaupte, kulturinterssiert zu sein, das "gebildet" muß ich der Einschätzung anderer überlassen.

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Re: Ein Rezept wäre... sidestep:
in den 20ziger jahren wo das so für gut befunden hast,die zeiten sind vorbei !!!
wir leben im 21zigsten jahrhundert und da ticken die uhren anders.
aber das was du meinst ,dass bringt den ORF nicht um,ja da sind schon andere sachen schuld an der vortschreitenden pleite.

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Re: Ein Rezept wäre... Verehrter "Jonny"
Ich bin nicht so naiv, dass ich meine, dass die Entlassung aller dieser "Schmarozzer" (bewußt unter Anführungszeichen gesetzt) den ORF retten würde. Nur glaube ich, dass du die Kosten, die diese Herrschaften verursachen, unterschätzt. Ich habe einen Bekannten beim ORF der mir gesagt hat, dass die Bildschirmpräsenz dieser Herrschaften in manchen Bereichen sogar in Sekunden abgerrechnet werden. Dann weißt du ja wahrscheinlich, dass alle diese Herrschaften mit Reisekosten z.B. nach Asien (Formel 1) nach Amerika und Kanada (Ski-Weltcup) usw enormes Geld kosten die Summe geht sicher in die Millionen. Ich weiß nicht ob es nicht beser wäre von den Kosten in die 20iger Jahre zurückzukehren als im 21. Jhdt. in Konkurzs zu gehen. Ich brauchen z.B. einen Prohaska nicht! Du schon?

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ORF = wenig Leistung für viel Geld Und solange wir mit Zwangsbeiträgen konfrontiert sind wird sich das auch nicht ändern. Das ist das Gleiche als wenn ich bei A1 eine Grundgebühr zahlen muß obwohl ich mit Telering telefoniere. Die einzig korrekte Lösung wäre komplette Umstellung auf Satellitenempfang. Wer dann mittels ORF Karte fernsehen will soll dafür bezahlen. Nur für den Besitz eines Fernsehers zahlen zu müßen ist eine Frechheit. Klarerweise wäre diese Regelung das Todesurteil für den ORF, weil dann nicht mehr viele übrig bleiben, bzw. der ORF müßte sich gravierend ändern.

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Re: ORF = wenig Leistung für viel Geld Lieber Ulf ! Zum größten Teil hast Du den Nagel auf den Kopf getroffen.! Erst recht aber würde ich meinen wenn Stiftungsräte Ihre Politischen Parteien miteinbringen. Siehe ehemaliges "Schönreden" von ÖVP!! Auch was die Zwangsbeglückung der GIS und Fernseher anbelangt bin ich deiner Meinung. Aber solange gewisse Politische Herrschaften mitzureden haben wird sich auch nicht viel ändern. So wie es zur Zeit läuft ist es dann schon Gut, denn früher oder später wird sich keiner mehr das Programm vom vorigen Jahrhundert ansehen. Das einzig brauchbare beim ORF sind die Lokalnachrichten!!

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