Das war die Wiener
Regenbogenparade

"Victims of Hate Crimes" - Parade im Zeichen der Opfer des Massakers in Orlando

von
Fakten - Das war die Wiener
Regenbogenparade

Die die Parade anführende Gruppe bestand nur aus den Securitys, die üblicherweise rund um einen Truck positioniert sind und das Seil für den Sicherheitsabstand tragen. Der Raum in der Mitte, in der Größe eines Sattelschleppers, blieb in diesem Fall jedoch leer. Er stand für jene Lesben, Schwule oder transgender Personen, die in Orlando oder bei anderen "Hassverbrechen" ihr Leben lassen mussten und nicht mehr mitmarschieren können, so die Veranstalter.

Auch der traditionelle Moment des Gedenkens, bei dem der Zug um 17.00 Uhr zum Stillstand kommt, ist dieses Jahr explizit den Opfern von Orlando gewidmet. Das wichtigste Event der Homosexuellen, Bisexuellen und Transgender-Personen stand heuer unter dem Motto "Grenzen überwinden".

»Durch die Ereignisse in Orlando liegt natürlich ein gewisser Schatten über der Parade«

"Die Parade ist ja eigentlich ein freudiges Fest, aber durch die Ereignisse in Orlando liegt natürlich ein gewisser Schatten darüber", sagte Christian Högl, Veranstalter der Parade und Obmann des Vereins HOSI (Homosexuelle Initiative), im Gespräch mit der APA. In Österreich sei in Bezug auf die Rechte von Schwulen und Lesben in den vergangenen Jahren viel passiert, dennoch wünsche er sich für die Zukunft, dass "die Unterschiede nicht hervorgekehrt werden".

Trotz des Gedenkens herrschte bei strahlendem Sonnenschein und lauter Musik gute Stimmung. Beliebtes Kostüm bei den Teilnehmern war das Einhorn, das in regenbogenfarbenen Ganzkörperoutfits oder als großer, glitzernder Kopfschmuck zu sehen war. Auch die NEOS zogen bei der Parade mit einem fahrenden Einhorn und dem Spruch "Sei mutiger" mit. Beliebtes Fotomotiv war neben vielen besonders aufwendig verkleideten Besuchern wie in den vergangenen Jahren die von Menschen gezogene Kutsche.


Veit Georg Schmidt von der schwul-lesbischen Buchhandlung Löwenherz, die seit Beginn an bei der Parade teilnimmt, meinte die Regenbogenparade sei im Verlauf der Jahre "bunter, schöner und entspannter" geworden. Dass es sie gibt, sei nach wie vor wichtig, weil "Lesben und Schwule immer noch als Menschen zweiter Klasse behandelt werden". Laut den Veranstaltern nahmen rund 130.000 Menschen an der Regenbogenparade teil.

Gegner der Regenbogenparade

Zeitgleich mit dem Start der Regenbogenparade trafen sich deren Gegner am Albertinaplatz. Sie riefen einmal mehr zum "Marsch für die Familie" auf, um für die "klassische Form der Familie" und gegen "gesellschaftspolitische Irrwege" zu demonstrieren. Die eher kleine Gruppe lauschte vor der Albertina mit Schildern mit der Aufschrift "Familie = Vater, Mutter, Kinder" und "Abtreibung ist Mord" einer Kundgebung. Unterstützung gab es für das vom Verein "Pro Vita" organisierte Zusammentreffen heuer einmal mehr u.a. vom ehemaligen Pegida-Sprecher Georg Immanuel Nagel.

Die Sozialistische Linkspartei SLP hat unterdessen wiederum mit Trommeln und "Eure Tradition ist unser Hass"-Plakaten gegen die Paraden-Gegner mobil gemacht. Sie demonstrierten, durch Polizeisperren vom "Marsch der Familie" abgetrennt, unter dem Motto "Frauenrechte verteidigen".

Die Regenbogenparade zog heuer nicht "andersrum", sondern in Fahrtrichtung um den Ring, um sich nicht mit dem zuvor abgehaltenen "Marsch für Jesus" in die Quere zu kommen. Aus- und Endpunkt ist der "Regenbogenpark" im Sigmund-Freud-Park, der das Pride Village der vergangenen Jahre ersetzt. Dort wird gegen 19.00 Uhr auch die Abschlusskundgebung über die Bühne gehen, zu der sich unter anderem Bundeskanzler Christian Kern (SPÖ) als Redner angekündigt hat.

Kommentare

Oberon
Oberon melden

Zum Glück war es bei der gestrigen Regenbogenparade warm genug, heute regnet's ja. Da hätten sich die motivierten Teilnehmer direkt einen Überzieher anlegen müssen. :-)
Ich habe nichts gegen Schwule, hebe sie aber auch nicht auf ein Podest, weil sie gar so arm und diskriminiert sind. An ihrem Image sind sie zum Teil selber schuld, denn - zwischen Vollverschleierung und halbnackt herum ........

Oberon
Oberon melden

...hüpfen, ist ein breiter Weg, um sich zu entfalten. Da dürfen sie sich dann auch nicht wundern, wenn man sie sich nicht gerade als ideale Eltern vorstellen kann.

Im Vorjahr habe ich zur Parade auf einem anderen online-Portal gepostet. Gezeigt wurde ein ausladendes, nackiges weibliches Hinterteil, das praktisch die ganze Bildfläche eingenommen hat. Mein Text - ungefähr so: "...dieser .........

Oberon
Oberon melden

.... Hintern würde einem gestandenem Postross alle Ehre machen." Das posting war eine Weile online, dann dürfte sich ein "wichtiger" Mensch darüber beschwert haben, und es wurde mit dem Hinweis "Verstoß auf die Netiquette" gelöscht. Übrigens, das erste und dann auch das letzte Mal.

Seite 1 von 1