Aufregung um Gretas Bahnfahrt

Klimaaktivistin musste in deutschen Zügen am Boden sitzen - Deutsche Bahn: Hatte Sitzplatz in Erster Klasse

Nach monatelangem Reisen in Zügen und auf See ist die Klimaaktivistin Greta Thunberg auf dem Rückweg in ihre schwedische Heimat. Ihre Rückreise startete sie in Basel. Den Großteil der Fahrt durch Deutschland verbrachte die 16-Jährige in zwei Zügen am Boden, einen Teil in der Ersten Klasse. Ein Foto, das sie "in überfüllten Zügen durch Deutschland" am Boden sitzend zeigte, sorgte am Wochenende für Aufregung.

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Debatte - Aufregung um Gretas Bahnfahrt

Dieses twitterte die 16-Jährige am Samstag. Es zeigt sie mit viel Gepäck auf dem Boden eines ICE zeigt. "Und ich bin endlich auf dem Heimweg!", schrieb sie dazu. Die Deutsche Bahn reagierte und twitterte am Sonntagmorgen zunächst: "Wir wünschen Greta eine gute Heimfahrt. Und arbeiten weiter hart an mehr Zügen, Verbindungen und Sitzplätzen." Später dann teilte die Bahn mit, Thunberg habe bei ihrer Zugfahrt durch Deutschland auch einen Sitzplatz in der Ersten Klasse benutzt. Demnach reiste Thunberg von Frankfurt nach Hamburg - zwischen Kassel und Hamburg auf einem Sitzplatz in der Ersten Klasse.

"Das ist natürlich kein Problem und ich habe niemals gesagt, dass es eines wäre."

Darauf wiederum reagierte Thunberg: Ihr Zug von Basel aus sei ausgefallen, weshalb sie im Anschluss in zwei verschiedenen Zügen auf dem Boden gesessen habe, twitterte sie. Hinter Göttingen habe sie schließlich einen Sitzplatz erhalten. "Das ist natürlich kein Problem und ich habe niemals gesagt, dass es eines wäre." Vielmehr seien überfüllte Züge "ein großartiges Zeichen, weil das bedeutet, dass die Nachfrage nach Bahnreisen groß ist."

Viele Nutzer auf Twitter reagierten amüsiert auf das Foto Thunbergs - denn Spott über die Bahn, Zugverspätungen und überfüllte Züge gibt es dort viel. Die Bahn warb just am Sonntag damit, dass es zum Fahrplanwechsel mehr Züge und mehr Fahrten gebe. Klimafreundliches Reisen werde damit noch attraktiver. Mehr Verbindungen gibt es seit dem Fahrplanwechsel am Sonntag auch in Österreich. Er brachte einen massiven Ausbau des Nah- und Regionalverkehrs. Dazu kamen neue Fernverkehrs- und Nightjet-Verbindungen.

Für Thunberg gehen viereinhalb Monate fernab der schwedischen Heimat zu Ende. Sie war Anfang August gestartet, hatte nach einer Atlantik-Überquerung mit einer Segeljacht unter anderem am UN-Klimagipfel in New York teilgenommen und sich später per Katamaran auf den Rückweg nach Europa gemacht, wo sie auf der Weltklimakonferenz in Madrid eine Rede hielt. Thunberg fliegt nicht, weil dabei besonders viele klimaschädliche Treibhausgase ausgestoßen werden.