Um 30 Meter verrechnet

Trotz 250 Metern: Donauturm überragt neuen Wolkenkratzer weiterhin

von Der "DC Tower" ist nach seiner Fertigstellung mit 60 Stockwerken und 250 Meter Höhe das höchste Haus Österreichs. © Bild: APA/Techt

Den Rechenfehler räumte Thomas Jakoubek, Vorstand des Bauträgers WED, am Donnerstag in einer Pressekonferenz ein. 50 Prozent der auf 60 Geschoße verteilten Nutzfläche seien bereits vermietet, versicherte er.

Höchstes Haus des Landes

Mit seinen 250 Metern ist der von Architekt Dominique Perrault konzipierte Monolith zwar das höchste Haus, aber immer noch nicht das höchste Bauwerk des Landes. Der nahe gelegene Donauturm überragt den DC Tower weiterhin - wenn auch nur mehr um ganze zwei Meter. Allerdings: Nun werde man Platz drei auf der Rangliste der höchsten Häuser Europas belegen - nach dem Commerzbank Tower mit 300 Metern (ebenfalls inklusive Antenne, Anm.) und dem Messeturm mit 257 Metern. Beide stehen in Frankfurt:

Fertigstellung im Herbst 2013

Die Arbeiten am Wiener DC Tower laufen derzeit auf Hochtouren. Bis Jahresende soll die Außenfassade fertig sein, im kommenden Herbst wird der insgesamt 250.000 Tonnen schwere Riese endgültig vollendet sein. Ursprünglich war auch ein niedrigerer zweiter Turm geplant, der derzeit allerdings auf Eis liegt. Jakoubek kündigte an, dass das kleinere Pendant jedenfalls gebaut werde. Vor 2015 werde aber keinesfalls damit begonnen.

50 Prozent bereits vermietet

Laut Jakoubek sind beim Tower 1 bereits 50 Prozent der Nettonutzfläche von knapp 73.000 Quadratmetern vermietet. Bei weiteren 25 Prozent gebe es bereits "ernsthafte Vertragsverhandlungen", so der WED-Vorstand. Eine Vollvermietung bis zur Eröffnung des Baus strebt er nicht zwingend an: "Wir wollen uns die Latte nicht dorthin legen, weil wir sonst eher Zugeständnisse machen müssten." Die entscheidende Frage sei, wer zu welchen Konditionen miete. Für bessere Abschlüsse nehme man auch ein wenig Leerstand in Kauf.

Hotel, Fitness-Kette, Restaurant und Sky-Bar

Fix ist bereits, dass in den 15 untersten Etagen ein Hotel einzieht. Die Arbeiten auf diesem Niveau sind - freilich bis auf die Innenausstattung - so gut wie abgeschlossen. Im zweiten Geschoß wird es eine Fitnesscenter-Kette auf 1.700 Quadratmetern geben, im 57. und 58. Stock ein Restaurant und eine Sky-Bar. Der Rest ist für Haustechnik und Büroräumlichkeiten reserviert.

Ob in vier oberen Geschoßen auch Wohnungen eingerichtet werden, ist noch offen. Die Entscheidung muss Jakoubek zufolge spätestens im Frühjahr fallen.

300 Mio. Euro Kosten

Der Turmbau zu Wien schlägt mit rund 300 Mio. Euro zu Buche. "Es schaut sehr gut aus", dass dieser Finanzrahmen halte, zeigte sich Reinhard Madlencnik, Bereichsleiter Real Estate bei der UniCredit Bank Austria, optimistisch. Die Bank ist wesentlicher Finanzpartner des Projekts.

Für Donaustadt-Bezirksvorsteher Norbert Scheed (S) ist der Wolkenkratzer ein Beweis dafür, dass sich "Transdanubien von einer nördlichen Randlage zur Premiumlage" verwandle. Für den Bezirkschef hat der Tower aber auch durchaus politische Symbolkraft. "Jetzt ist es soweit: Die Donaustadt schaut auf das Rathaus hinunter", witzelte er. Finanzstadträtin Renate Brauner (S) sah im Gebäudegiganten wiederum ein Sinnbild für ganz Wien. "Wir stehen gut da und wollen hoch hinaus", jubelte sie.

Kommentare

Was sind schon 30 meter und ein paar millionen mehr für den bau,wer scheisst sich drumm denn wir haben ja das geld zum rauswerfen,der steuerzahler bezahlt das schon mit.

daRafi melden

Liebe Redaktion,
Recherche ist nicht eure Stärke oder..?
3 höchstes Gebäude in Europa?? Wohl nur wenn sch Europa auf Österreich und Deutschland beschränkt... In London und Moskau wird ihr Artikel ein zynisches Lächeln hervorrufen..

Carina Pachner melden

Lieber daRafi, es heißt im Artikel nicht dritthöchstes "Gebäude" in Europa, sondern "Haus" - das ist zu unterscheiden. Die Recherche ist somit korrekt!

Liebe Grüße,
Ihr NEWS.AT-Redaktionsteam!

ERIC.di melden

@daRafi

Lesen ist nicht deine Stärke oder ? XD

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