Daviscup-Duell: Kroatische Öffentlichkeit von einem Sieg über Österreich überzeugt!

Team um Ljubicic in Heimat beliebteste Mannschaft Ivanisevic kommt wohl auch nach Unterpremstätten<br>PLUS: Porträts der Spieler aus Österreich & Kroatien!

Die kroatische Öffentlichkeit erwartet von ihrem Tennis-Daviscup-Team gegen Österreich in der ersten Runde der Weltgruppe von Freitag bis Sonntag in Graz-Unterpremstätten einen Sieg. Besonders optimistisch stimmt die Kroaten der Erfolg von Playing-Captain Ivan Ljubicic gegen den Kärntner Stefan Koubek im Finale des Turniers in Zagreb am vergangenen Sonntag.

Der Daviscup-Titelverteidiger ist als Team derzeit in Kroatien an Popularität nicht zu übertreffen, in allen nationalen Umfragen 2005 wurden Ljubicic und Co. um den Jahreswechsel zur "Mannschaft des Jahres" gewählt. Und das, obwohl es große Konkurrenz gab. So blieb das Fußball-Nationalteam im Vorjahr in der WM-Qualifikation ungeschlagen und die Handball-Nationalmannschaft holte bei der WM in Tunesien die Silber-Medaille.

Und im Grunde waren Fußball und Handball in Kroatien stets populärer als Tennis. Nur die dreifache Ski-Olympiasiegerin Janica Kostelic steht in der Anerkennung ihrer Landsleute momentan über der Daviscup-Truppe. Daher werden Ljubicic und Mario Ancic in der Steiermark von einigen hundert Landsleuten angefeuert werden. Marin Cilic und Ivan Cerovic sind ja vorerst nur Ersatz.

Durch Goran Ivanisevic hat Tennis in Kroatien eine gewisse Tradition, das Interesse für diesen Sport war zu den besten Zeiten des Wimbledon-Siegers 2001 aber nicht so groß wie heutzutage. Beim Turnier in Zagreb war es wegen des großen Andrangs Tag für Tag schwierig, Eintrittskarten zu bekommen. Am Final-Wochenende waren an der Tageskasse überhaupt keine Tickets mehr zu bekommen.

Überholt Ljubicic "Goran den Großen" in Fangunst?
Ljubicic sorgte mit seinem fünften ATP-Titel dafür, dass weiter alle Sieger dieses Events Kroaten sind. 1996 und 1997 hatte Ivanisevic triumphiert. Danach verschwand das Turnier im ATP-Kalender von oberster Stelle. Es wurden fortan nur Challenger gespielt, ehe es heuer wieder um mehr Ranking-Punkte ging. Ivanisevic gilt in seiner Heimat noch immer als bester kroatischer Spieler aller Zeiten. Doch Ljubicic schickt sich an, ihm den Rang abzulaufen.

Ivanisevic hätte ja das Amt des erfolgreichen Daviscup-Kapitäns Niki Pilic übernehmen sollen, doch bei den Verhandlungen mit dem nationalen Verband kam man zu keinem Abschluss. Laut kroatischen Medien-Meldungen sollen die Verhandlungen aber nach dem Daviscup-Duell mit Österreich fortgesetzt werden. Es wird auch gemunkelt, dass Ivanisevic in Unterpremstätten auftauchen wird - aber wohl nur als Zuschauer.

(apa/red)