Das Leben von Angelika D. nach dem Urteil:
So sieht der Haftalltag für Jugendliche aus

15-Jährige könnte in Justizanstalt einen Beruf lernen Schwarzau: "Um sieben Uhr früh ist Arbeitsbeginn"

Das Leben von Angelika D. nach dem Urteil:
So sieht der Haftalltag für Jugendliche aus

"Im Wohngruppenvollzug sind die Hafträume offen und die Jugendlichen haben Zugang zu einem Aufenthaltsraum", beschreibt Schrammel den Alltag der jungen Straftäter. Im Aufenthaltsraum selbst gibt es eine Waschgelegenheit und eine Kochecke. Hier wird auch Angelika D. in Zukunft ihre Zeit verbringen.

"Natürlich gibt es Unterschiede in Bezug auf jugendliche Straftäter", betont Peter Prechtl, stellvertretender Justizvollzugsdirektor. Alles sollte einen pädagogischen und erzieherischen Hintergrund haben. Die Jugendlichen haben daher während der Haft auch die Möglichkeit den Schulabschluss zu machen oder einen Beruf zu erlernen.

Diese Berufe kann Angelika erlernen
Angelika D., die sich derzeit noch in der Justizanstalt Josefstadt befindet, hat ihren Pflichtschulabschluss bereits in der U-Haft nachgeholt. In Schwarzau hätte sie die Möglichkeit eine Lehre zu beginnen. Und eine Ausbildung will die 15-Jährige unbedingt machen, wie ihr Anwalt der Leitung in Schwarzau bereits mitgeteilt hat. "Wir bieten beispielsweise Computerkurse, eine Ausbildung zur Floristin, zur Hotelfachfrau oder Lagerarbeiterin an", zählt Schrammel die verschiedenen Möglichkeiten auf.

So sieht der Tagesablauf aus
Abgesehen von der Ausbildung erwartet das Mädchen in Schwarzau ein geregelter Tagesablauf:
6.30 Uhr: In der Früh werden die Zellentüren aufgesperrt. Das Frühstück richten sich die Jugendlichen selbst.
7.00 Uhr: "Um sieben Uhr früh ist Arbeitsbeginn", erzählt Schrammel. Gearbeitet wird im anstaltserhaltenden Betrieb, wie der Wäscherei, der Küche oder dem Garten, aber auch für zwei externe Unternehmen stellen die Insassen Produkte her. Ein Zwang herrscht bei der Arbeitszuteilung nicht. "Die Jugendlichen können sich aussuchen, wo sie arbeiten", stellt Schrammel klar. Und das hat auch seinen Grund: Wenn ein Unwille da ist, erreicht man gar nichts, lautet das Fazit der Vize-Leiterin.
13:00 Uhr: Es gibt Mittagessen.
14.00 Uhr: Am Nachmittag dürfen sich die Jugendlichen zwei Stunden lang im Freien bewegen. Anschließend beginnt die Freizeit: Die jungen Frauen können unter anderem an Sport-, Sing-, Theater- oder Bastelgruppen teilnehmen.
22.00 Uhr: Am Abend, spätestens um 22 Uhr, werden die Zellentüren schließlich wieder verschlossen.

Psychologische Betreuung und Familienbesuche
Wesentlich im Alltag der jugendlichen Straftäter ist die pschologische Betreuung. "Wir haben hier ein sehr dichtes Angebot", sagt Prechtl. In Schwarzau sorgen insgesamt drei Sozialarbeiter, eine vollzeit- und eine teilzeitbeschäftigte Psychologin für das seelische Wohl der Häftlinge. Der Kontakt zu den Angehörigen spielt in diesem Zusammenhang eine wichtige Rolle. "Bei Jugendlichen werden die Besuchszeiten sehr liberal gehandelt", gibt Prechtl Auskunft. "Wenn Angehörige da sind, wird ein Besuch grundsätzlich ermöglicht." Auch Schrammel bestätigt: "Besucher dürfen regelmäßig empfangen werden. Da gibt es kein Limit."

Wie viel Zeit Angelika tatsächlich in Haft verbringen wird, ist derzeit noch unklar. Wenn sie die Hälfte ihrer Strafe verbüßt hat, kann eine erste Prüfung auf Haftentlassung beantragt werden. Nach zwei Drittel der Haftstrafe steht die nächste Anhörung an, schildert Prechtl.

Carina Pachner

Kommentare

galileo2

wie bitte 5 jahre für einen mord....man oh man, was ist heute noch ein menschenleben wert.

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Lächerlich! 5 Jahre für eine Mörderin sind einfach nur lächerlich.

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Re: Lächerlich! noch dazu zu solchen Bedingungen; Beruf erlernen finde ich ja noch okay, aber das Freizeitangebot ???

Das Leben der Angelika D habts schon recht schiebts denen alles hinten rein und wenns rauskommt gebts Ihr gleich einen Abgeordneten-posten bei den Grünen ,die nehmen ja alles für 1 Stimme

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