Das Concorde-Drama hat endlich ein Ende:
Airline Continental nach 10 Jahren verurteilt

US-Fluggesellschaft muss 1,2 Millionen Euro zahlen Mitarbeiter bekam 15 Monate Bewährungsstrafe

Das Concorde-Drama hat endlich ein Ende:
Airline Continental nach 10 Jahren verurteilt

Der Anwalt von Continental, Olivier Metzner, kündigte an, das Urteil anzufechten. Die Entscheidung schütze nur die Interessen der französischen Wirtschaft, sagte Metzner. "Auch Air France hat Fehler begangen." Es seien Beweise verschwunden. Das werde in den nächsten Wochen bekannt werden.

Die französischen Richter kamen zu dem Ergebnis, dass der Überschalljet Feuer fing, weil er beim Start über eine Titan-Lamelle rollte, die von einer Continental-Maschine abgefallen war. Dabei platzte ein Reifen der Concorde, Gummiteile durchschlugen einen Tank des Flugzeugs und der ausströmende Treibstoff ging in Flammen auf. Der verurteilte Continental-Mitarbeiter hatte bei den Arbeiten an der Lamelle geschlampt.

Vier Freisprüche
Vier weitere Angeklagte wurden freigesprochen, darunter auch der damalige Chef des Concorde-Programms Henri Perrier. Für ihn hatte die Staatsanwaltschaft zwei Jahre Haft auf Bewährung gefordert, da ihm die Anfälligkeit des Flugzeugs bekannt gewesen sein soll. Die Verteidigung von Continental hatte in dem viermonatigen Gerichtsverfahren erklärt, dass die Concorde bereits brannte, bevor sie das fahrlässig an der Continental-Maschine befestigte Metallstück überrollte.

Bei dem Absturz der brennenden Concorde am 25. Juli 2000 in ein Hotel kurz nach dem Start in Paris kamen insgesamt 113 Menschen ums Leben. Unter den Opfern waren 97 Deutsche, die von New York aus zu einer Kreuzfahrt starten wollten. Das Unglück beendete den Einsatz des Überschallflugzeugs. Die französischen und britischen "Donnervögel", die in nur dreieinhalb Stunden von Europa nach New York flogen, wurden 2003 aus dem Betrieb genommen.

Für die Hinterbliebenen der deutschen Opfer hat das Urteil nur noch symbolische Bedeutung. Die etwa 700 Angehörige einigten sich bereits kurz nach der Katastrophe mit Air France und ihrer Versicherung auf Entschädigungen. "Es gab ein großes politisches Interesse, die Concorde-Flugzeuge ganz schnell wieder in die Luft zu bringen", erklärte der damals beteiligte Berliner Anwalt Heiko van Schyndel.

(apa/red)