Daran leiden die
meisten Menschen

Die häufigsten chronischen Krankheiten und die größten Gesundheitsgefahren

Welche Krankheiten machen der Menschheit am häufigsten zu schaffen? Welche sind die größten Gefahren, denen unsere Gesundheit ausgesetzt ist? Wie hoch ist die heutige Lebenserwartung von Männern und Frauen? Und wie viele Jahre davon verbringen sie in Gesundheit, wie viele in Krankheit?

von Chronische Krankheiten © Bild: Shutterstock.com

Jahr für Jahr erscheint die Global Burden of Disease Study, eine - wie "spiegel.de" zu Recht schreibt - beispiellose Studie, für die Wissenschafter aus aller Welt Daten rund um Gesundheit, Krankheit und Tod zusammentragen. Allein an den Auswertungen der aktuellen Studie, also jener des Jahres 2015, waren rund 1.800 Forscher beteiligt. "Spiegel.de" fasste die bedeutendsten Ergebnisse zusammen.

Die häufigsten chronischen Krankheiten

Als chronisch werden in der Studie jene Krankheiten bezeichnet, an denen der Betroffene über einen Zeitraum von mindestens drei Monaten leidet. An erster Stele liegt "Karies in den bleibenden Zähnen". Hiervon sind 2,3 Milliarden Menschen betroffen. Bei einer Weltbevölkerungszahl von rund 7,39 Milliarden Menschen ist das ein knappes Drittel. Den zweiten Platz belegen "Spannungs-Kopfschmerzen" (1,5 Milliarden Menschen), knapp gefolgt von "Blutarmut durch Eisenmangel" (1,47 Milliarden Menschen).

Quelle: The Lancet, Global Burden of Disease Study 2015

Die häufigste Krankheit überhaupt

Unangefochtener Spitzenreiter unter den - wenn auch nicht chronischen - Erkrankungen ist die Erkältung. Der Global Burden of Disease Study zufolge kam es letztes Jahr 17,2 Milliarden Mal zu einer Infektionen der oberen Atemwege. Geht man davon aus, dass sich diese Erkrankung gleichmäßig auf die gesamte Weltbevölkerung verteilt, so hat es jeden Menschen - statistisch gesehen - 2,33 Mal getroffen.

Frau liegt krank im Bett
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Steigende Lebenserwartung - die Kehrseite der Medaille

Die gute Nachricht: Weltweit ist die Lebenserwartung im Steigen begriffen. Die schlechte: Länger leben heißt mitunter auch länger krank sein. Während Männer heute im Schnitt 69 Jahre alt werden, verbringen Sie rund 61 Jahre in Gesundheit und acht in Krankheit. Frauen werden insgesamt zwar älter, sind dafür aber auch länger krank. Bei einer durchschnittlichen Lebenserwartung von 75 Jahren verbringen sie 65 in Gesundheit und zehn in Krankheit.

Quelle: The Lancet, Global Burden of Disease Study 2015

Daran sterben heute die meisten Menschen

Einer der Hauptgründe für die steigende Lebenserwartung ist, dass Infektionskrankheiten heute besser kontrolliert werden können. So erlagen der Studie zufolge in den letzten zehn Jahren weniger Menschen den Folgen einer HIV-Infektion, jenen von Malaria oder einer schweren Durchfallerkrankung. Dagegen ist die überwiegende Mehrheit der Todesfälle, nämlich 70 Prozent, laut "spiegel.de" etwa auf Herzerkrankungen, Schlaganfälle, Diabetes und Nierenerkrankungen zurückzuführen.

Die größten Risikofaktoren für unsere Gesundheit

Während in Ländern mit hohem Einkommen Rauchen die Rangliste der gesundheitlichen Gefahren anführt, gilt in Afrika südlich der Sahara die Unterernährung von Kindern als größtes Risiko. Abgesehen davon stellen hier ungeschützter Sex, der nicht gesicherte Zugang zu Wasserquellen, Luftverschmutzung im Haushalt und Mängel bei sanitären Anlagen Gefahren für die Gesundheit dar. In Ländern mit hohem Einkommen wiederum belegt Bluthochdruck den zweiten Platz der Risikofaktoren, gefolgt von einem zu hohen Body Mass Index, hohen Blutzuckerwerten, hohen Blutfettwerten und Alkoholmissbrauch.

Quelle: The Lancet, Global Burden of Disease Study 2015

Bei den Österreichern steht wie auch weltweit hoher Blutdruck an erster Stelle der gesundheitlichen Risiken, gefolgt vom Rauchen. Den dritten Platz belegt ein zu hoher BMI, den vierten hohe Blutzuckerwerte. Im weltweiten Vergleich ist die Reihung dieser beiden Gründe genau umgekehrt. Alkoholmissbrauch, hohe Blutfettwerte sowie Speisen, die reich an Salz und arm an Vollkornprodukten sind, gelten als weitere Risikofaktoren der in Österreich lebenden Menschen.

Quelle: The Lancet, Global Burden of Disease Study 2015

Sterblichkeitsrate bei Müttern und Kindern gesunken

Rasant gesunken ist in den letzten 15 Jahren die Anzahl der Todesfälle bei Kindern unter fünf Jahren. Während im Jahr 1990 noch 12,1 Million Kinder entsprechenden Alters starben, waren es im Jahr 2015 5,8 Millionen Kinder, die das fünfte Lebensjahr nicht erreichten. Die Anzahl hat sich damit mehr als halbiert. Gesunken, wenn auch nicht so stark, ist auch die Anzahl der Todesfälle von Frauen während der Schwangerschaft oder der Geburt: 390.185 Fälle im Jahr 1990 gegenüber 275.288 Fällen im Jahr 2015.

Quelle: The Lancet, Global Burden of Disease Study 2015

Fazit: Während Menschen in armen Regionen oftmals den Bedingungen ihrer Umgebung ausgeliefert sind, haben Menschen, die in Ländern mit höherem Einkommen leben, ihre Gesundheit vermehrt selbst in der Hand. Hoher Blutdruck, hohe Blutzuckerwerte und ein hoher BMI sind ebenso wie Rauchen und Alkoholmissbrauch Risiken, die wir bewusst vermeiden können.

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