Familiensynode - Streitthemen
beschäftigen Kirche weiter

Kein Konsens erzielt - Kardinal Schönborn "nicht in allen Punkten zufrieden"

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Vatikan - Familiensynode - Streitthemen
beschäftigen Kirche weiter

Das Treffen, auf dem rund 200 Bischöfe mit einigen Laien zwei Wochen lang über Fragen von Ehe und Sexualität beraten hatten, ging am Sonntag mit der Seligsprechung von Papst Paul VI. (1897-1978) zu Ende. Die "Synodenväter" - das waren vor allem Vorsitzende der nationalen Bischofskonferenzen, Kurienvertreter und andere Kirchenobere - hatten seit Anfang Oktober teils kontrovers beraten.

Kluft zwischen Lebenswirklichkeit und Kirche

Mit dem vom Papst einberufenen Treffen reagierte die Kirche darauf, dass viele Gläubige eine Kluft zwischen ihrer Lebenswirklichkeit und der Lehre der katholischen Kirche wahrnehmen. Definitive Beschlüsse waren aber nicht erwartet worden. Die Synode sollte ein weiteres Treffen zum selben Thema im kommenden Jahr vorbereiten, das dann Vorschläge für den Papst erarbeiten soll.

Hauptstreitpunkt der Synode war der Umgang der katholischen Kirche mit Geschiedenen und die Haltung gegenüber Homosexuellen. Hierzu hatte ein am Montag veröffentlichter Zwischenbericht Aufsehen erregt. Beobachter sahen darin einen neuen Ton der Kirche. Von konservativer Seite wurde umgehend Kritik laut, das Papier gehe zu weit. Daraufhin hatten die Bischöfe in Kleingruppen weiter über das Dokument diskutiert und zahlreiche Änderungsvorschläge eingearbeitet.

Homosexualität und Scheidung strittige Themen

Am Samstag wurde dann über jeden einzelnen der 62 Punkte des knapp 20 Seiten umfassenden Abschlussdokuments abgestimmt. Drei strittige Passagen zum Umgang der Kirche mit Homosexuellen und Geschiedenen fanden dabei nur eine einfache, aber nicht die eigentlich angestrebte Zwei-Drittel-Mehrheit, um die Haltung der gesamten Synode widerzuspiegeln.

Vatikan-Sprecher Federico Lombardi betonte, das Dokument diene ohnehin als Grundlage für weitere Diskussionen und sei kein lehramtliches Dokument. Die Veröffentlichung der einzelnen Abstimmungsergebnisse sei Papst Franziskus aber wichtig gewesen.

Franziskus dankte in seiner Predigt am Sonntag anlässlich der Seligsprechung von Papst Paul VI. für die zurückliegenden beiden Wochen und betonte: Gott habe "keine Angst vor dem Neuen". Die Synode sei eine "bedeutende Erfahrung" gewesen.

Vor den Synodenvätern hatte Franziskus am Vorabend auch gesagt, dass es Momente der "Spannung und Versuchung" gegeben habe. Er wäre sehr besorgt und betrübt gewesen, wenn es diese Momente nicht gegeben hätte. Stattdessen habe er "mit Freude und Dankbarkeit" Diskussionen gehört, "voll von Glauben, (...) Offenheit und Mut". Für seine Ansprache erntete der Papst langanhaltenden Beifall, wie Sprecher Lombardi schilderte.

Schönborn nicht in allen Punkten zufrieden

"Das Resultat ist zufriedenstellend, aber nicht in allen Punkten." So bewertet Kardinal Christoph Schönborn am Sonntag am Ende der außerordentlichen Sitzung der Bischofssynode gegenüber dem "ORF"-Religionsmagazin "Orientierung" das Ergebnis der zweiwöchigen Beratungen.

Er habe das "offene Klima" und die "verbesserte Methode" der Synode als "sehr wohltuend" erachtet. Das prinzipielle Ziel sei erreicht worden, nämlich die Fokussierung auf das Thema Familie. Dies sei das zentrale Anliegen von Papst Franziskus gewesen.

Kommentare

genau. die alte homos sollen endlich vom bildfläche verschwinden. was haben sie gegen tunten eigentlich? die kirche ist seit jahrhunderten die zufuchtsort von homosexuellen. der grösste schwulunternehmen aller zeiten!

wen interessiert das? sollen sie quatschen, was sie wollen. solche Aberglaube in 3. Jahrtausend, wer an diese Unsinn glaubt, ist selbst schuld.

Oliver-Berg

An den Kardinal Schönborn. Es gibt in Wien 1. Bezirk eine kirchliche Organisation wo man sich gegen entsprechende Geld- und Beratungsleistungen kirchlich scheiden lassen kann, soll heissen die Ehe wird kirchlich annulliert. Dafür Geld zu nehmen und gleichzeitig eine überholte Sexualmoral nach außen zu predigen ist der Gipfel der Verlogenheit. Ich verstehe jede(n) Geschiedene(n) der austritt.

Oliver-Berg

Die Lebensrealität ist heute so, dass je nach Land zwischen 30 % und nahezu 50 % aller geschlossenen Ehen scheitern. Selbst wenn man sich wie obernds formulierte im Guten trennt und der Kinder wegen gemeinsame Entscheidungen trifft ist man in der Kirche offenbar noch in der Geisteshaltung vom Mittelalter stecken geblieben. Das gehört dringend geändert.

Oliver-Berg

Geschichtlicher Hinweis an Kirchenobere. Bei den Juden musste ein Mann zu Jesus Christus Zeiten wenn er sich scheiden lassen wollte, der Frau ein wirtschaftliches Überleben sichern. Dann konnte man sich scheiden lassen. Das gleiche gilt auch für Moslems.

obernds

Mit einem Wort,die Ansichten der Kirche sind einfach veraltert. Wenn sich jemand z.b.im guten trennt und sich scheiden lassen,wieso verbietet man diesen Leuten die Kommunion? Sie habe ja nichts verbrochen.Mit dieser Enstellung werden die Katholiken sicher nicht mehr.

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